Category Archives: Topic_Frauenbewegungen

Film und Gespräch: Renate Bertlmann – Später Triumph, 30.03.2023, Wien

Veranstaltung der Reihe „STICHWORT außer Haus“ (Web) in Koop. mit KGP Filmproduktion und SOHO in Ottakring (Web)

Zeit: Do., 30.03.2023, 19.00 Uhr
Ort: SOHO STUDIOS, Liebknechtg. 32, 1160 Wien

„Später Triumph – Renate Bertlmann“ porträ­tiert nicht nur eine herausragende Künstlerin mit enormem Durchhaltevermögen, sondern auch eine politische Rebellin. Denn die Wie­nerin war aktiv an der Zweiten Frauenbewe­gung der 1970er Jahre beteiligt und ist somit eine wichtige Zeitzeugin für eine der nachhal­tigsten gesellschaftlichen Veränderungen un­serer jüngeren Geschichte.

  • Filmvorführung  (45 Min., Regie: Susanne Riegler, KGP Filmproduktion und ORF, Ö 2023)
  • Gespräch mit Renate Bertlmann und Regisseurin Susanne Riegler; Moderation: Nina Schedlmayer, Journalistin und Kunstkritikerin

Anmeldung: sohostudios.at

Beschreibung: Nachdem Renate Bertlmanns Schaffen jahrzehntelang von heimischen Galerien und Museen ignoriert wurde, sind ihre Werke nun in großen internationalen Museen zu sehen und erzielen Spitzenpreise. Anlässlich des 80. Geburtstags von Renate Bertlmann blickt Susanne Riegler in ihrer Dokumentation „Später Triumph“ auf eine Frau, die seit den späten 1960er Jahren ununterbrochen künstlerisch arbeitet und unbeirrt und beharrlich ihre Themen vorantreibt. Dafür bedurfte es großer Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen denn für ihre Arbeiten musste sie persönliche Demütigungen und Diffamierungen einstecken. Von ihren subversiv-ironischen und „schamlosen“ Enthüllungen traditioneller Rollenbilder und männlicher Selbstverliebtheit fühlten sich manche Männer auf den Schlips getreten. So auch Oswald Oberhuber, der einst als Leiter der Galerie nächst St. Stephan eine Serie abstrakter Hodenbilder ablehnte, weil er sich dadurch als Mann „exhibitioniert“ fühlte. Erst 40 Jahre später sollte die Tate Modern in London die Bilder ausstellen und dann auch kaufen. Es war eine späte Genugtuung für die Künstlerin. Continue reading

CfP: Von Aktivismus und Wissen(schaft) – Wissensgeschichten der Neuen Sozialen Bewegungen (Event; 01/2024, Hamburg); bis: 15.05.2023

Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) (Web)

Zeit: 25.-26.01.2024
Ort: Hamburg
Einreichfrist: 15.05.2023

„Wir forschen, handeln und wir ändern etwas!“ Mit diesem Slogan verorten sich die „Scientists for Future“ angesichts der Klimakrise als Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen gleichermaßen. Damit stehen sie beispielhaft dafür, wie Wissenschaft und Aktivismus einander speisen und sich gegenseitig bedingen. Dass Krisenerfahrungen sowohl politisches Handeln als auch wissenschaftliche Expertise katalysieren, ist kein neues Phänomen. Auch das Erleben der Wirtschaftskrise „nach dem Boom“ sowie die Sorge vor Atomkrieg und Umweltzerstörung förderten in den 1970er-Jahren politischen Aktivismus und ließen die sogenannten Neuen Sozialen Bewegungen entstehen. In diesen Bewegungen politisiert, begannen Aktivist:innen wie Wissenschaftler:innen daran zu zweifeln, ob die hergebrachten Orte und Verfahren der Wissensproduktion in der Lage seien, diesen Krisen zu begegnen. Sie schufen neue Räume und Formen der Wissensproduktion und -verbreitung, historiographisch vielfach beschrieben als „alternatives Wissen“ oder „Gegenwissen“, und versuchten dadurch gesellschaftliche Wirkung zu erzielen. Diesem Verhältnis von Aktivismus und Wissen(schaft) widmet sich diese Tagung in Hamburg (FZH).
Die zeitgeschichtliche Tagung möchte diskutieren, wie wissensgeschichtliche Fragestellungen für die Neue Soziale Bewegungsforschung produktiv gemacht werden können und wie darüber das Verhältnis von Wissen(schaft) und gesellschaftlichem Aktivismus in der Bundesrepublik und darüber hinaus ab den 1970er-Jahren bestimmt werden kann. Die Veranstalter:innen bitten um Einreichungen für Vorträge, die sich mit der Wissensproduktion und -zirkulation innerhalb und ausgehend von sozialen Bewegungen wie etwa der Friedensbewegung, Umweltbewegung oder Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren befassen. Weiterlesen und Quelle … (Web)

Buchpräsentation: Julia Harnoncourt: Befreiung der Frau. Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes, 23.03.2023, Wien

Veranstaltung im Rahmen vom „Frauenstudienzirkel“ (Web)

Zeit: 23.03.2023, 18.00 Uhr
Ort: ega-Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Ungleiche Geschlechterverhältnisse sind noch immer tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Der Kampf für die Befreiung der Frau von patriarchaler Unterdrückung, wirtschaftlicher Abhängigkeit und Sexismus sowie für soziale Gleichheit steht nach wie vor auf der Tagesordnung jeder wahrhaften emanzipativen und progressiven Bewegung.
Julia Harnoncourt versammelte im Buch „Befreiung der Frau“ Schriften und Analysen von Aktivistinnen und Theoretikerinnen aus zwei Jahrhunderten des Kampfes. Von den Kämpferinnen der ArbeiterInnenbewegung bis zu den Feministinnen nach dem Zweiten Weltkrieg, von der afroamerikanischen Frauenbewegung bis zu den Vertreterinnen des Globalen Südens, von Clara Zetkin und Simone de Beauvoir bis zur Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre wird versucht, möglichst viele verschiedene Analyse- und Lösungsansätze zu Wort kommen zu lassen.
So zum Beispiel die Frage nach biologischem und sozialem Geschlecht oder nach gerechter Verteilung. Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verhältnis von Frauen zur Arbeit, wobei Haus- und Pflegearbeit besonders kontrovers diskutiert wird. Der Slogan „Das Private ist politisch“ betrifft nicht nur die Hausarbeit, sondern auch den weiblichen Körper, Liebe und Sexualität. Im Kampf gegen die Ungleichheit stellt sich schließlich auch die Frage, mit wem überhaupt zusammen gekämpft werden kann. Können Männer die Interessen von Frauen vertreten? Und können von Rassismus oder globaler Ungleichheit betroffene Frauen mit weißen Frauen aus dem Norden gemeinsam um ihre Rechte kämpfen, wenn alle unterschiedliche Erfahrungen machen?
Das Buch zeigt verschiedene Perspektiven und Antworten aus unterschiedlichen feministischen Kämpfen und Regionen der Welt – mit Texten von: Aktion unabhängiger Frauen (AUF), Simone de Beauvoir, Veronika Bennholdt-Thomsen, Kimberlé Crenshaw, Mariarosa Dalla Costa, Angela Davis, Virginie Despentes, Zohra Drif, Valie Export, Continue reading

Podiumsdiskussion: Diversität im Feminismus, 21.03.2023, Wien

Frauenbildungsstätte Frauenhetz – Feministische Bildung, Kultur und Politik (Web)

Zeit: Di., 21.03.2023, 18:00 Uhr
Ort: C3, Centrum für Internationale Entwicklung, 1090 Wien

Es bestehen heute die vielfältigsten Vorstellungen darüber, was Feminismus ist oder nicht ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt. Unterschiedliche Strömungen – Autonomer Feminismus/ BiPoC-Feminismus/ Differenzfeminismus/ Gleichstellungsfeminismus/ Queerfeminismus/ Transfeminismus – stehen sich scheinbar unversöhnlich gegenüber oder im besten Fall nebeneinander. Aber gerade in Zeiten eines rechtspopulistischen und antifeministischen Backlashs ist es doch wichtig miteinander ins Gespräch zu kommen, Allianzen zu bilden und das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Mit dieser Motivation hat die Frauenhetz diese Veranstaltung organisiert.

Diskussion mit: Flora Alvarado-Dupuy, Eva Geber, Barbara Grubner, Hanna Hacker und Zoe* Steinsberger; Moderation: Fanny Rasul

Nach dem Podium laden die Veranstalterinnen zu Getränken und Snacks.

Die Veranstaltung ist offen für alle. Gefördert von dem Sonderprojekttopf der Österreichischen Hochschüler_innenschaft Bundesvertretung

Quelle: Female-l

Conference: Queering (Post-)Yugoslavia and (Post-)Yugoslav Queerness, 17.03.2023, Vienna

Univ. of Vienna; Miranda Jakiša & Aleksandar Ranković (Web)

Zeit: 17.03.2023, 14:00 Uhr
Ort: Institut für Slawistik, Campus der Univ. Wien, Spitalg. 2, Hof 3, Seminarraum 1

The conference aims at bringing together two conceptual frameworks which share the absence of a fixed object: two communities without a state and beyond statehood, experiences of marginalization and violence, engagement with fluidity and a constant flux of identifications.
What do queerness and (Post-)Yugoslavia have in common? In what ways does queerness transcend the (Post-)Yugoslav condition, and how does this condition influence queer lives and queer arts in return? Can we critically think about (Post-)Yugoslavia through and with queer experiences? And how can we re-think queerness through (Post-)Yugoslav experiences?

Programme (PDF)

  • Lecturs by Zsófia Lóránd, Aleksandar Ranković, Mišo Kapetanović, Piro Rexhepi, Cristina Beretta, Slaven Crnić, Nebojša Jovanović, Saša Kesić, and Olga Dimitrijević
  • Roundtable with Queer Museum Vienna & Performance Lecture by Vladimir Bjeličić | Markiza de Sada: Does Revolution Matter While Glitter is on the Platter? The Academic Fiction and the Actual Reality of the Serbian Drag Scene

Klicktipp: Susanne Blumesberger, Li Gerhalter & Lydia Jammernegg (Hg.): Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentationspolitiken. Frauen*- und genderspezifische Zugänge (Publikation)

frida – Netzwerk der frauen*spezifischen Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich (Web)

Wo und wann sind die ersten feministischen Bibliotheken und Archive in Österreich entstanden? Welche gibt es heute? Wußten Sie, dass in Salzburg Fan-Zines u.a. der US-Punkbankd Bikini Kill gesammelt werden? Und sind Bibliothekskataloge noch immer so geschlechterunkorrekt? Die Ausgabe 2022/1 der „Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekar:innen“ geht solchen Fragen nach. Sie wurde von Susanne Blumesberger, Li Gerhalter und Lydia Jammernegg herausgegeben und ist Open Access online verfügbar (Web).

Von Archivkartons, Schlagworten und Digitalisaten: Feministische Dokumentationspolitiken
Die Geschlechterforschung hinterfragt seit inzwischen drei Jahrzehnten die androzentrische Basis von Dokumentationspolitiken. Das Heft berichtet von Strategien zur Sichtbarmachung von bisher marginalisierten Personengruppen oder von verschiedenen Genres – wie etwa Selbstzeugnissen, Fan-Zines oder feministischen Comics – und beteiligt sich an aktuellen Diskussionen. Beiträger:innen sind Karin Aleksander, Lisa Appiano, Dani Baumgartner, Susanne Blumesberger, Li Gerhalter, Andrea Gruber, Margit Hauser, Susanne Hochreiter, Marina Rauchenbacher und Katharina Serles, Lydia Jammernegg, Dagmar Jank, Ilse Korotin, Evelyne Luef und Katharina Prager, Stefanie Pöschl und Marius Zierold sowie Elke Zobl.

„Gemeinsam an einem Strang ziehen“: 30 Jahre frida
Entstanden ist die Publikation aus Anlass des 30jährigen Bestandsjubiläums von frida, dem „Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich”. Das Netzwerk wird damit gefeiert – und auch aus verschiedenen Blickwinkeln vorgestellt (Web).

Lectures on Shopping History – Fashion History – Gender History (The History of Retailing and Distribution On-Line Seminar Series) 03-04/2023, virtual space

CHORD: The Centre for the History of Retailing and Distribution; Univ. of Wolverhampton (Web)

The CHORD is organising a series of online seminars on the topics Shopping History, Fashion History, and Gender History. Participation is free, but registration is required. For further information, including programme, abstracts and registration form see the website (Web) or e-mail Laura Ugolini at l.ugolini@wlv.ac.uk

Next events

27.03.2023 (the timings are UK times)

  • 10.00: Phil Lyon (Umeå Univ., Swe.): Promoting French Cuisine to English Homes: The Life and Times of a 1923 Cookery Book
  • 10.40: Jane Tolerton (indep. scholar, New Zealand): Mary Taylor: ‚Friend of Charlotte Bronte‘ or successful storekeeper of colonial New Zealand – and ‚her own best friend‘?
  • 11.20: Frances Richardson (Univ. of Oxford, UK): Shopping in early nineteenth-century Wales: the variety of shops and their customers

24.04.2023

  • 14.00: Sam Backe ( Johns Hopkins Univ., US): Counter Girls and Salesmen: Gender, Consumption, and Sheet Music Retail in the United States, 1890-1920
  • 14.40: Barbara Caddick (Univ. of Bristol, UK): Ten-minute, work in progress presentation: Online pharmacy – A historical perspective
  • 15.10:  Jon Stobart (Manchester Metropolitan Univ., UK): Shopping and the city space: in the footsteps of the Reverend Woodforde (1740-1803) Continue reading

CfP: „Es ist nichts zwischen uns.“ Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit (Events, 10/2023 und 11/2023, virtueller Raum); bis: 30.04.2023

Zwischen Institution und Utopie; Johanna Grubner, Kathrin Haase, Josephine Hedderich, Nina Hückstädt, Melinda Matern und Mira Anneli Naß (Web)

Zeit: Oktober und November 2023
Ort: virtueller Raum
Einreichfrist: 30.04.2023

“Einen Großkonsens zu erwarten war schon immer illusionär und wäre es auch heute, nichtsdestotrotz bedarf es zumindest eines geteilten Grundverständnisses über kritikwürdige Problemlagen und darüber, um was es gehen soll.” (Knapp 2018, S. 25)
„Denn die Zukunft beginnt […] mit der Reflexion der Folgen, die verschiedene feministische Theorie-Ansätze nach sich gezogen haben.“ (Fleig 2014: 7)

Feministische Geschichte ist eine Geschichte der Konflikte, Debatten, Kämpfe und Trennlinien. So wissen wir von den Auseinandersetzungen der bürgerlichen und proletarischen Frauenbewegungen zur Klassenlage am Ende des 19. Jhds., die Clara Zetkin unter anderem damit begründete, “dass die bürgerlichen Frauen einen Kampf gegen die Männer ihrer eigenen Klasse führten, während die Proletarierinnen «in enger Ideen- und Waffengemeinschaft mit den Männern ihrer Klasse» für «die Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft« kämpften.” (Gerhard 2009: 66) Wir lesen dahingehend von sozialistischen und kommunistischen Positionen, die die kapitalistischen Produktionsverhältnisse prinzipiell kritisierten; entdecken Gewerkschafterinnen, die sich aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen für eine soziale Absicherung der Arbeiterinnen einsetzten und hören von bürgerlichen Frauen, die vor allem Zugang zum und Teilhabe am Arbeitsmarkt einforderten. (vgl. Delap 2020)
Im Zusammenhang mit der für den Kapitalismus notwendigen geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung entstehen dahingehend auch Debatten um die Organisierung der sozialen Reproduktion, wobei sich die Diskussion im Speziellen am Thema der Haus(frauen)arbeit entzündet. Während die Einen dabei Anerkennung und Lohn für … weiterlesen (Web).

Quelle: Aussendung der Stabstelle Gleichstellung, Gender Studies und Diversität der Univ. für Musik und darstellende Kunst Wien – mdw

CfP: Feminist Infrastructural Critique (FKW – Zeitschrift für Geschlechterforschung und Visuelle Kultur); by: 30.03.2023

FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und Visuelle Kultur; Elke Krasny, Sophie Lingg, and Claudia Lomoschitz (Web)

Proposals by: 30.03.2023

Traditional modern infrastructures have been joined, and transformed, by digital infrastructures and given rise to new forms of digital and platform capitalism. Terms like green infrastructure or blue infrastructure make understood how so-called natural resources are seen as ecosystem services for carbon storage or pollution removal. Social infrastructure refers to facilities that support social services including housing, healthcare, and education. Infrastructure is ubiquitous, essential, and often invisible. Infrastructure requires permanent maintenance, repair, and care.
This special issue is interested in feminist approaches and methodologies that center on how contemporary artistic practice engages with infrastructural activism, infrastructural violence, infrastructural justice, infrastructural liberation, infrastructural care, maintenance and repair. The editors are inviting contributions that think with and through contemporary artistic practice to understand how art-making contributes to ‘feminist infrastructural critique’ as well as ‘feminist infrastructural transformation’. Contending that matters of infrastructure are a feminist issue and arguing that 21th century art practice provides ways of seeing, knowing, performing or transforming infrastructure, the special issue invites essays that are interested in working on infrastructure feminism as a critical approach in contemporary art history. Art-making is understood as ethico-aesthetic, material, and epistemic practice connecting human and non-human bodies, environments, resources or technologies and questioning the border that has been drawn between life and non-life. In this sense, art history, as a discipline, is seen as porous and open to insights on infrastructure as they have been developed in disciplines including, but not limited to, urbanism, architecture, philosophy, anthropology, history, the environmental, digital, legal or medical humanities, gender studies, crip studies or critical race studies. Read more and source … (Web)

Klicktipp: „Ruth Klüger: Schreiben für ein Weiterleben“ | „Ruth Klüger: Writing to Survive“ (Online-Ausstellung)

Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) (Web)

2021 wäre die österreichisch-amerikanische Literaturwissenschafterin, Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Ruth Klüger 90 Jahre alt geworden. Die ÖNB hat ihr aus dem Anlass eine Online-Ausstellung gewidmet.
Ruth Klüger wurde 1931 als Tochter der Industriellentochter Alma Klüger und des Arztes Viktor Klüger in Wien geboren. Wegen der jüdischen Religionszugehörigeit des Vaters war ihre Kindheit von Ausgrenzung und ab 1938 von Verfolgung geprägt. Während der Großteil ihrer Familie von den Nationalsozialisten ermordet wurde, überlebte Ruth Klüger gemeinsam mit ihrer Mutter die KZ Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Groß-Rosen. Nach ihrer Flucht im Frühjahr 1945 und Zwischenstationen in Straubing und Regensburg emigrierten die zwei Frauen in die USA.
Die Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend verarbeitete Ruth Klüger rund 50 Jahre später in ihrem Erfolgsbuch „weiter leben. Eine Jugend“ (1992). Das mehrfach übersetzte Buch wurde als einzigartiges Zeugnis einer Frau, die den Holocaust überlebt hat, von Leser:innen und Kritiker:innen als literarische Sensation gefeiert. Zu dieser Zeit konnte sie als emeritierte Professorin an der University of California in Irvine bereits auf eine erfolgreiche Karriere als Literaturwissenschafterin zurückblicken.

Die Online-Ausstellung
Ihren literarischen und wissenschaftlichen Vorlass hat Ruth Klüger dem Literaturarchiv der ÖNB übergeben. Die zweisprachige Online-Ausstellung zeichnet ihr Leben, Werk und ihre Wirkung als beharrliche Kämpferin für Gerechtigkeit nach. Unbekannte Manuskripte, Fotografien und zeithistorische Dokumente, dazu Filmausschnitte und Tonaufnahmen liefern Einblicke in ihr Leben und Schreiben.

Kapitel: Kindheit und Überleben | Emigration und Karriere | Werk und Wirkung (Web)