Monthly Archives: März 2021

Ausstellung: Iris von Roten – «Frauen im Laufgitter», Laufzeit: bis 30.05.2021, Zürich

Strauhof (Web)

Laufzeit: 02.03.2021 bis 30.05.2021
Ort: Strauhof, Augustinerg. 9, 8001 Zürich

Ausstellung anlässlich von 50 Jahren Frauenstimm- und Wahlrecht in der Schweiz.

Iris von Rotens «Frauen im Laufgitter» (1958) ist ein ungeheures Werk – witzig und wütend zugleich, unschweizerisch polemisch und dabei äusserst gründlich recherchiert. In vielen Thesen bleibt es hochaktuell. Diese «Klassikerin», ein Buch, dessen Fragen von jeder Generation neu beantwortet werden wollen, bringt die Schweizer Theatergruppe Mass & Fieber in einer Ausstellung jetzt in den Strauhof.

Iris von Roten (1917–1990) promovierte als eine von wenigen Frauen ihrer Zeit als Juristin. Sie begann eine Amour fou mit Peter von Roten, einem Walliser Aristokraten und späteren Politiker. Sie heirateten 1946 – und hatten mit Kenntnis der/s anderen aussereheliche Affären; von der Hausarbeit ließ sie sich per Ehevertrag entbinden. Das Paar hat eine Tochter und führte gemeinsam eine Anwaltskanzlei. Zehn Jahre arbeitet Iris von Roten an «Frauen im Laufgitter», bis das Buch 1958 erscheint.

«Hier ist das Buch, das ich mit 20 Jahren gerne gelesen hätte, aber nicht fand», schrieb von Roten im Vorwort. Für die Schweizer Frau forderte sie die sexuelle Selbstbestimmung. Eine «Verscharrung von Begabungen» nannte sie die Verdrängung der Schweizerinnen aus dem Berufsleben. «An weniger Mutter haben die Kinder mehr!» rief ihr Kapitel über Mutterschaft als «Bürde ohne Würde». Was das weiterhin fehlende Frauenstimmrecht in der Schweiz anging, erklärte sie nicht als erste, dass dieses Recht den Frauen laut Verfassung längst zusteht. Denn wenn es um Steuern ginge, sei die Bürgerin im Begriff des «Bürgers» durchaus mitgemeint: «Pikanterweise vermag keine andere Staatsform die Unterdrückung der Angehörigen des weiblichen Geschlechtes so deutlich zu veranschaulichen wie die demokratische, wenn sie den Frauen die politischen Rechte vorenthält.»

1959 fand die erste Volksabstimmung über das Frauenstimmrecht in der Schweiz statt. Die grosse Mehrheit der stimmberechtigten Männer verweigerte den Frauen ihre politischen Rechte. Von Roten wurde vom Bund Schweizerischer Frauenvereine (BSF) beschuldigt, die Abstimmung mit ihrem radikalen Buch negativ beeinflusst zu haben. Erst 1971 nahmen die Schweizer das Frauenstimmrecht auf nationaler Ebene an.

Webinar: Birge Krondorfer: Die Zweite Frauenbewegung – a never ending story, 10.03.2021, virtueller Raum

VHS Wiener Urania in Kooperation mit Frauenhetz (Web)
Zeit: Mi., 10.03.2021, 18:00–19:30 Uhr
Ort: Webinar VHS Landstraße
Anmeldung bis: 08.03.2021
Als autonome Frauenbewegungen entstanden, entwickelten sie sich seit 50 Jahren in Theorie und Praxis in unterschiedlichsten Formen weiter. Was waren die Träume, was sind die Kämpfe heute, an dessen Anfang der Aufbruch tausender Frauen zur Selbstbefreiung aus entwürdigenden Verhältnissen stand?
Vortrag anlässlich des Weltfrauentages. Kurs-Nr. 23411030; Beitrag: 6,- Euro; Buchung bis 08.03.2021 unter diese Link.
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Die VHS Wiener Urania und VHS Landstraße hatten im Frühlingsprogramm 2021 zahlreiche Veranstaltungen mit einem frauen- und geschlechterhistorischem Fokus geplant. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation können nicht alle Veranstaltungen wie vorgegsehen stattfinden. Informationen dazu sind auf den Websiten verfügbar.

  • Ursprüngliches Programm der VHS Wiener Urania als PDF (Beschreibungen ab S. 26) und auf der Website (Link)
  • Ursprüngliches Programm der VHS Landstraße als PDF (Beschreibungen ab S. 36) und auf der Website (Link)

Ursprünglich geplante Vorträge (Auswahl) mit einem frauen- und geschlechterhistorischem Fokus

  • Josef Villa: Der Kampf um politische Teilhabe von Frauen, 8.3.2021, 19:30-21:00 Uhr, VHS Landstraße
  • Birge Krondorfer: Die Zweite Frauenbewegung – a never ending story, 11.3.2021, 18:00-19:30 Uhr, VHS Landstraße
  • Li Gerhalter: Tagebücher, Briefe und Co. als historische Quellen, 18.3.2021, 18:00-19:30 Uhr, VHS Urania
  • Ruth Koblizek: Das Studium der Medizin für Frauen in Österreich, 8.4.2021, 18:00-19:30 Uhr, VHS Urania
  • Beatrix Hain und Barbara Hafok: Österreichs schöne Töchter: Warum Frauen immer schön sein müssen, 15.4.2021, 18:00-19:30 Uhr, VHS Urania
  • Vivien Ye: Chinesische Alltagskultur III: Familie damals und heute, Continue reading

Conference: Framing Global Contestations of Women’s and Gender Rights, 24.-26.03.2021, virtueller Raum

Alexandra Scheele, Julia Roth, Heidemarie Winkel; Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Univ. Bielefeld (Web)
Zeit: 24.-26.03.2021
Ort: Hybridformat: virtueller Raum, via Bielefeld
Gleiche Rechte für alle Menschen aller Geschlechter: Das galt lange als ein zwar noch nicht erreichtes, aber unumstrittenes Ziel. Doch diese Einigkeit ist in letzter Zeit brüchig geworden – der Einsatz für Frauen- und Geschlechterrechte wird von unterschiedlichen Seiten als „Gender-Ideologie“ kritisiert. Warum und auf welche Weisen sind Frauen- und Geschlechterrechte in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kontexten weltweit zu einem umstrittenen Feld geworden? Mit dieser Frage befasst sich seit Oktober 2020 die ZiF-Forschungsgruppe „Global Contestations of Women’s and Gender Rights“ (Weltweite Anfechtungen von Frauen*- und Geschlechterrechten) unter der Leitung von Alexandra Scheele, Julia Roth und Heidemarie Winkel am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Univ. Bielefeld.
Im Rahmen der öffentlichen Konferenz „Framing Global Contestations of Women’s and Gender Rights“, die im Hybridformat abgehalten wird, stellt die international zusammengesetzte Gruppe auf vier Panels unterschiedliche Erklärungsansätze zur Diskussion. Dabei geht es um die Reflektion zentraler Perspektiven wie Intersektionalität oder Universalismus, die Analyse des globalen Kapitalismus als Krisenherd, die Auseinandersetzung mit hegemonialen Wissensproduktionen sowie die Infragestellung von globalen Normativitäten.
Gerahmt wird die Konferenz von zwei Keynotes: Manuela Boatc (Univ. Freiburg) eröffnet die Konferenz am Mittwoch mit dem Vortrag „Gendering Global Entanglements – Decolonializing Inequalities“, Susanne Baer (Bundesverfassungsgericht Karlsruhe) reflektiert zum Abschluss „Gendered Normativities: The Role and Rule of Law“.
Am Vorabend präsentieren Gabriele Dietze (Berlin) und Julia Roth (Bielefeld) gemeinsam mit Birgit Sauer (Wien) ihr Buch „Right-Wing Populism and Gender. European Perspectives and Beyond“, das im letzten Jahr erschienen ist.
Programm (als PDF).
Die Veranstaltung findet als Videokonferenz statt. Anmeldung an: karin.matzke@uni-bielefeld.de.

CfP: Tourismusregionen im Vergleich / Regioni turistiche a confronto (ZS Geschichte und Region); bis: 01.04.2021

Geschichte und Region / Storia e regione (2023, Heft 1); Herausgeberinnen: Hester Margreiter, Ingrid Runggaldier und Katharina Scharf (Web)

Einreichfrist: 01.04.2021

Die Bedeutung des Tourismus für viele Alpenregionen offenbart sich in ihren vielseitigen Facetten, Abhängigkeiten sowie Vor- und Nachteilen in der historischen Entwicklung des Massentourismus genauso wie in der aktuellen Covid-19 Pandemie und ihren Rückwirkungen auf den Tourismussektor.

Der gezielte Vergleich von Tourismusregionen innerhalb sowie außerhalb des Alpenraums verspricht fruchtbare Erkenntnisse für die Tourismus- und Alpenforschung. Wie kaum eine andere Methode bietet die Historische Komparatistik die Möglichkeit, sowohl Spezifika als auch typische Charakteristika des (Alpen-)Tourismus zu analysieren. Inneralpine Vergleiche sowie Vergleiche von alpinen mit nicht-alpinen Tourismusregionen versprechen fundierte Erkenntnisse über den Tourismus im Alpenraum.

In dem geplanten tourismushistorischen Themenheft der Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ sollen systematische Vergleiche zweier oder mehrerer Regionen bzw. Vergleichsfälle ein differenziertes Bild (alpin-)touristischer Tourismusentwicklungen unterschiedlicher regionaler Räume und Zeiten zeichnen.

Die tourismushistorisch komparatistischen Beiträge bieten die Möglichkeit, ein breites Themenspektrum – von der umwelt-, kultur-, geschlechter- und infrastrukturgeschichtlichen bis hin zur akteurszentrierten bzw. biografischen Betrachtung der Tourismusregionen – abzudecken.

Dabei können historische Entwicklungen sowohl in Form von Langzeitperspektiven nachverfolgt als auch synchrone Analysen, Momentaufnahmen und Vergleiche erstellt werden. Räumliche Grenzziehungen sollen nicht zu starr gedacht, sondern durch transterritoriale (transnationale, transregionale, translokale) Ansätze erweitert werden. Zentral sind etwa Grenzüberschreitungen, Transfers und Vernetzungen … weiterlesen (PDF).

Vorträge und Diskussion: Unter Druck – Frauen in der Krise, 08.03.2021, virtueller Raum

Die Zweite Präsidentin des Nationalrates Doris Bures
Zeit: Mo., 08.03.2021, 17:00 Uhr
Ort: virtueller Raum, via Wien
Vor 110 Jahren – im März 1911 – gingen in Österreich erstmals allein in Wien über 20.000 Frauen und solidarische Männer, anlässlich des Internationalen Weltfrauentages auf die Straßen, um für die Gleichberechtigung von Frauen zu kämpfen. Der Lebensalltag von Frauen damals war ein ganz anderer als heute. Einige der historischen Forderungen sind heute umgesetzt, andere warten noch auf ihre Erfüllung. Anlässlich des 110-jährigen Jubiläums gibt Gabriella Hauch einen Überblick über die Entwicklungen und Veränderungen der Frauenleben in Österreich der letzten 110 Jahre.
Welchen besonderen Herausforderungen und psychischen Belastungen sich gerade Frauen jetzt durch die aktuelle Corona-Krise ausgesetzt sehen, wie man aus diesen Krisensituationen herauskommen und wie man sie vermeiden kann, besprechen die Psychoanalytikerinnen Erika Freeman und Jutta Menschik-Bendele in einem von Patricia Pawlicki moderierten Dialog.
Programm
Begrüßung und Moderation: Patricia Pawlicki (Journalistin)
Keynotes

  • Gabriella Hauch (Univ.Professorin für Geschichte, Univ. Wien): Zukunft braucht Vergangenheit! 110 Jahre Weltfrauentag in Österreich. Vom Frauenleben damals bis heute
  • Doris Bures (Zweite Präsidentin des Nationalrates): Frauen 2021: Eine kritische Analyse

Im Gespräch

  • Erika Freeman (Psychoanalytikerin, Zeitzeugin und Autorin)
  • Jutta Menschik-Bendele (Psychoanalytikerin, em. Univ.Professorin und eh. Vizerektorin der Alpe-Adria-Univ.)

Livestream
Der Livestream wird kurz vor Veranstaltungsbeginn in der Mediathek des Parlaments verfügbar sein. Hier gelangen Sie zum Livestream (Link)