Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und Karl-Renner-Institut (Web)
Zeit: 09.-10.06.2021
Ort: Karl-Renner-Institut, Karl-Popper-Str. 8, 1100 Wien
Anmeldung bis: 07.06.2021 (Web)
Österreich war in der Ersten Republik geprägt von verdeckten Machtstrukturen. Diese richteten sich vor allem gegen die mit der Republikgründung einhergehenden Veränderungen in Staat und Gesellschaft. Hatten sich die historiografischen Blicke auf die Zwischenkriegszeit insbesondere auf politische Parteien, Institutionen und große Persönlichkeiten konzentriert, so gerieten in den letzten Jahren auch Netzwerke stärker in den Fokus. Die Veranstaltung setzt an dieser Beobachtung an und verfolgt das Ziel, die Rolle informeller Strukturen in der österreichischen Zwischenkriegszeit und ihre Bedeutung für die zeithistorische Forschung herauszuarbeiten. Vereine und Klubs waren Foren außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung und gerade dadurch Umschlagplätze neuer rechter Ideen. Insbesondere Männer der politischen Elite nutzten diese Drehscheiben für den Austausch von antidemokratischen und antisemitischen Inhalten, um ihnen gesamtgesellschaftlich zum Durchbruch zu verhelfen und damit wurden sie auch zu Orten der Zusammenarbeit von Christlichsozialen, Deutschnationalen und Nationalsozialisten. Zentrale weltanschauliche Klammer war dabei der politische Antisemitismus, der über Parteigrenzen hinweg die Rhetorik prägte.
Programm (als PDF)
Mi., 09.06.2021
Buchpräsentation: Der Deutsche Klub. Netzwerke der Macht in der Zwischenkriegszeit und antisemitische Kontinuitäten in der Zweiten Republik
- 18:00 Uhr, Pudiumsdiskussion mit Ilse Reiter-Zatloukal, Barbara Serloth und Klaus Taschwer; Moderation: Linda Erker
Do., 10.06.2021
Workshop: Antisemitische und politische Netzwerke in der Zwischenkriegszeit (PDF mit Abstracts)
9:15 Uhr, Eröffnung: Michael Rosecker (Karl-Renner-Institut) und Linda Erker (Institut für Zeitgeschichte)
9:45 Uhr, Panel 1: Netzwerke, Nutznießer, Feindbilder; Continue reading