Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Web)
Zeit: 31.10.-01.11.2024
Ort: Berlin
Einreichfrist: 31.08.2024
Frauen spielten als handelnde Subjekte in der Forschung über die Zeit des Nationalsozialismus lange Zeit eine untergeordnete Rolle. Im Kontext der Neuen Frauenbewegung entstanden in den 1970er/1980er Jahren in der Bundesrepublik vermehrt Studien, die sich der Situation von Frauen zwischen 1933 und 1945 widmeten. Vor dem Hintergrund einer allgemeinen Kritik an „patriarchalen Strukturen“ wurden hier jedoch häufig dichotome Bilder reproduziert: Frauen galten vielfach als kollektive Opfer einer nationalsozialistischen (Männer-)Gesellschaft. Erst in den 1990er Jahren rückten explizit auch Täterinnen in den Fokus. Der Blick verschob sich sukzessive weg von einer Kollektivierung „der Frau“ hin zu einer stärkeren Betrachtung individueller Handlungsspielräume.
Obwohl im Zuge dessen auch der Widerstand von Frauen vermehrt betrachtet wurde, ist – abgesehen von einzelnen prominenten Beispielen wie Sophie Scholl – immer noch wenig über Frauen bekannt, die ihre Handlungsspielräume nutzten, um sich gegen das NS-Regime aufzulehnen. Dabei waren Frauen in allen Bereichen aktiv, in denen auch Männer Widerstand leisteten: Sie verteilten heimlich verbotene Schriften, engagierten sich weiterhin in verbotenen Parteien und/oder Gewerkschaftsstrukturen, halfen Verfolgten oder kämpften sogar bewaffnet gegen den Nationalsozialismus – um nur einige Beispiele zu nennen.
Heutige Forschungen zum Widerstand von Frauen können auf einer differenzierten Sichtweise aufbauen, die es ermöglicht, die Komplexität von Frauenrollen und Geschlechterverhältnissen im Nationalsozialismus zu begreifen. Weiterlesen und Quelle … (Web)