Workshop Demokratisierung der Demokratie — Feministische Herausforderungen, 24.06.08, Innsbruck

Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft AEP

Ein Workshop des Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft mit Alexandra Weiss, Monika Jarosch, Lisa Gensluckner Moderation: Itta Tenschert, Verena Schlichtmeier, Alexandra Weiss mit folgenden Themen:

  1. Eine Demokratie ohne Frauen ist keine Demokratie — Frühe FeministInnen
  2. Politische Partizipation und die „Feminisierung der Macht“
  3. Bündnispolitische Überlegungen — das Konzept der radikalen Demokratie

Ort: Frauen aus allen Ländern, Schöpfstr. 4, 6020 Innsbruck
Zeit: Dienstag 24. Juni 17-21 Uhr

Eintritt frei
Nur für Frauen
für Essen und Trinken ist gesorgt
Anmeldung erbeten an aep.frauenbibliothek#aon.at oder AEP Müllerstr. 26, 6020 Innsbruck
Tel. 583698

Näheres zum Inhalt dieser Veranstaltung: http://www.aep.at/bibliothek.htm

aus: FEMALE-L@JKU.AT

One thought on “Workshop Demokratisierung der Demokratie — Feministische Herausforderungen, 24.06.08, Innsbruck

  1. Redaktion

    Zum Programm
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    Demokratisierung der Demokratie — Feministische Herausforderungen
    Demokratie wird zunehmend auf einen abstrakten formalen Akt reduziert, der wenig mit Bedürfnissen und Lebensrealitäten von Menschen zu tun hat. Demokratie sollte aber nicht nur System sein, sondern auch eine Lebens- und Denkweise; sie muss im alltäglichen Leben spürbar sein und darf sich nicht im Wahlakt erschöpfen.
    Mit dem Begriff der Demokratisierung möchten wir das Prozesshafte der Demokratie hervorheben und als wesentliches Element unterstreichen. Demokratie muss sich permanent weiterentwickeln, um Demokratie zu bleiben; denn trotz eines universalistischen Anspruchs waren in das demokratische Projekt von Beginn an Ausschlüsse eingelassen, die zum Teil nach wie vor bestehen.
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    Monika Jarosch:
    Eine Demokratie ohne Frauen ist keine Demokratie
    Die „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ aus dem Jahr 1791 von Olympe de Gouges war die Antwort auf die Anmaßung, die Frau aus den /allgemeinen/ Menschen- und Bürgerrechten auszuschließen. Die Rechtsungleichheit von Frauen entspringt einer liberalen Geschlechterordnung, die Frauen ins Private einschließt und den öffentlichen Raum den Männern zuspricht und die bis heute nachwirkt und sich etwa in der mangelnden politischen Partizipation von Frauen zeigt.
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    Alexandra Weiss:
    Politische Partizipation und die „Feminisierung der Macht“
    Heute haben wir es in fast allen westeuropäischen und nordamerikanischen, liberalen Demokratien — selbst in den höchsten Rängen — mit einer Feminisierung des politischen Personals zu tun. Scheinbar können Frauen nun ebenso wie Männer höchste politische Funktionen erringen. Ist das Ziel der gleichen politischen Partizipation von Frauen, zumindest im formal-demokratischen Bereich, erreicht? Was sind die Hintergründe, dass in letzter Zeit vor allem in den konservativen Parteien, die sich gerade nicht als Vertreterinnen von Fraueninteressen hervorgetan haben, Frauen vermehrt wesentliche politische Positionen einnehmen?
    Solche und ähnliche Fragen sollen im Workshop diskutiert werden und möglicherweise in der Auseinandersetzung mehr Klarheit darüber bringen, wie sich die politische Partizipation von Frauen entwickelt hat und wie sich Demokratien westlich-liberaler Prägung heute darstellen.
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    Lisa Gensluckner:
    Das Konzept der „radikalen Demokratie“ bündnispolitische Überlegungen
    Mit Demokratie wird die Idee eines öffentlich-politischen Raums verbunden — ein Raum allgemeiner Zugänglichkeit und mit Beteiligungschancen aller „Betroffenen“. Dem gegenüber steht die Realität vielfacher Ausschlüsse, z.B. von Frauen mit (geistigen) Behinderungen oder Lesben und Schwulen, welche auch in feministischen Kontexten, z.B. in Form von nicht intendierten Ausschlussmechanismen (wie z.B. fehlende barrierefreie Zugänge), wirksam sind.
    Ausgehend von den Fragestellungen, wie ein Modell multipler, gleichwertiger Analysekategorien aussehen könnte und welche Konsequenzen sich daraus für die Praxis ergeben, soll ein kurzer Rückblick auf die feministische Debatte, insbesondere auf den Ansatz der Intersektionalität, gegeben und damit verbundene Herausforderungen gemeinsam diskutiert werden.
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    Eine Veranstaltung des Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft AEP
    Der AEP ist einer der ersten Frauenvereine Innsbrucks und wurde 1974 gegründet. Heute setzt sich der Verein als Ziele Bildungsarbeit, Grundlagenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit für feministische Frauenpolitik. Mit feministischer Bildungsarbeit soll ein Beitrag zur Selbstveränderung von Frauen, zur Entfaltung von Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten für die Autonomie und Selbstbestimmung von Frauen geleistet werden.

    Öffentliche Frauenbibliothek AEP
    Müllerstrasse 26
    A-6020 Innsbruck
    Tel. +43 / (0)512 / 58 36 98
    Homepage http://www.aep.at
    aus: FEMALE-L[at]JKU.AT

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