Konferenz Geschichte[n] von Gesundheit und Krankheit, 03.-04.07.08, Innsbruck

Verein Sozialgeschichte der Medizin Fakultätsschwerpunkt Schnittstelle Kultur – philosophisch-historische Fakultät Universität Innsbruck Arbeitsbereich „Medikale Kulturen“ am Institut für Geschichte und Ethnologie
Zeit: 03.-04.07.2008
Ort: Senatssitzungssaal, Universität Innsbruck
Innerhalb eines interdisziplinären Forschungsschwerpunkts an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck zum Thema „Schnittstelle Kultur: Kulturelles Erbe – Kunst – Wissenschaft – Öffentlichkeit“ ist 2007 der Arbeitsbereich „Medikale Kulturen“ eingerichtet worden.
Dieser Arbeitsbereich befasst sich aus historischer wie kulturwis-senschaftlicher Perspektive mit dem interdisziplinären Forschungsfeld historischer und aktueller gesundheits- und krankheitsbezogener Vorstellungen und Handlungen verschiedener sozialer Gruppen sowie mit historischen Institutionen der „Fürsorge“ und „Behandlung“. Der Arbeitsbereich vernetzt ein weites Spektrum von Einzelthemen zur Medizin- und Psychiatriegeschichte sowie kulturwissenschaftlichen Gesundheitsforschung auf der Basis von neueren sozial- und kulturwissenschaftlichen sowie geschichtswissenschaftlichen Konzepten und methodischen Zugängen, welche stets auch aus einem Gegenwartsbezug entwickelt sind und kritisch auf aktuelle Probleme und politische, institutionelle, alltagsgeschichtliche, normative und ideologische Entwicklungen im Gesundheitswesen verweisen.
Programm:
Donnerstag, 3. Juli 2008
9.00 – 9.30 Eröffnung
Grußworte Ingo Schneider (Schwerpunktsprecher Schnittstelle Kultur)
Panel 1 Geschichten (aus) der Psychiatrie um 1900
Moderation: Christian Haring (Hall)
9.30 – 10.00 Michaela Ralser (Innsbruck)
„Vom eigentlichen Schmerz am linken Bein zu den Nerven in grosser Aufruhr“ Über den Wandel der Signaturen der Seele in der klinischen Psychiatrie um 1900
10.00 – 10.30 Andrej Studen (Ljubljana)
Das Problem des Alkoholismus und die Rezeption der Theorie der progressiven Degeneration in der slowenischen Psychiatrie am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Pause
Panel 2 Psychiatrie und Medizin im Nationalsozialismus
Moderation: Hartmann Hinterhuber (Innsbruck)
11.00 – 11.30 Wolfgang Weber (Bregenz)
Von Tätern und Opfern der NS-Euthanasie im Bregenzerwald
11.30 – 12.00 Oliver Seifert (Hall)
„Die kleine Patientin wurde am 1. August abgeholt“ Von der Schwierigkeit der Rekonstruktion eines Kindermordes im Rahmen der NS-„Euthanasie“
12.00 – 12.30 Barbara Hoffmann (Innsbruck)
Jüdische Blinde in Österreich 1938 – 1945: „Jüdische Augenerkrankungen“ und andere Diskriminierungen
Mittagspause
Panel 3 Religion – Seele – Gesundheit I
Moderation: Alfred Stefan Weiß (Salzburg)
14.30 – 15.00 Carlos Watzka und Gerhard Ammerer (Graz und Salzburg)
Der Teufel in Graz. Priester, Ärzte, Erzherzoge und ein Bischof im Ringen mit „dem Bösen“ – Drei Heilungen von „dämonischer Besessenheit“ im soziokulturellen Kontext um 1600
15.00 – 15.30 Maria Heidegger (Innsbruck)
Seelsorge in der frühen Anstaltspsychiatrie – das Beispiel Hall in Tirol in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Pause
Panel 4 Religion – Seele – Gesundheit II
Moderation: Gunda Barth-Scalmani (Innsbruck)
16.00 – 16.30 Elisabeth Lobenwein (Lienz)
Medizin- und sozialgeschichtliche Aspekte der Mirakelberichte von Maria Luggau in Kärnten (1740-1800)
16.30 – 17.00 Marina Hilber (Innsbruck)
Geburtshilfe in Theorie und Praxis – Einblicke in das geburtshilfliche Geschäft am medizinisch-chirurgischen Lyzeum in Innsbruck um 1830
Pause
Abendveranstaltung
18.00 – 19.00 Marcel Chahrour und Carlos Watzka (Wien und Graz)
Präsentation des Tagungsbandes „Vorfreud“
Freitag, 4. Juli 2008
Panel 5 Gesundheitsdiskurse
Moderation: Sonia Horn (Wien)
9.00 – 9.30 Cornelia Bogen (Halle)
Ordnung, Vermittlung und Orientierung des Gesundheitsdiskurses – das Beispiel der Ärzte und Publizisten Frank, van Swieten und Moritz
9.30 – 10.00 Andreas Golob (Graz)
Geschichten von Gesundheit und Krankheit… Sokratische Erzählungen und andere Medien der Gesundheitserziehung um 1800
10.00 – 10.30 Peter F.N. Hörz (Tübingen)
Der Schnitt für´s Leben
Pause
Panel 6 Wissen und Tod
Moderation: Elena Taddei (Innsbruck)
11.00 – 11.30 Alfred Stefan Weiß (Salzburg)
„In unsern Tagen ist es nicht mehr gefährlich, ein vorurteilsfreier Arzt zu seyn“. Der Salzburger Mediziner Dr. Johann Jakob Hartenkeil (1761-1808)
11.30 – 12.00 Casimira Grandi (Trento)
Il suicido nel Trentino asburgico: tra società e medicina
12.00 – 12.30 Martin Gögele (Bozen)
Altersspezifische Todesursachen im alpinen Raum am Beispiel dreier Gemeinden des Vinschgaus
Mittagspause
Panel 7 Diskurse der Eugenik
Moderation: Florian Schwanninger (Hartheim)
14.00 – 14.30 Polajnar Janez (Ljubljana)
Eugenics and its efforts to adopt Sterilization Act in Slovenia
14.30 – 15.00 Veronika Hofer (Wien)
Eugenische Dispositive in Erwin Stranskys Konzept der “Mental Health”
Verabschiedung
Kontakt:
Elena Taddei
Institut für Geschichte und Europäische Ethnologie
Universität Innsbruck
0043 512 5074386
elena.taddei#uibk.ac.at
URL zur Zitation dieses Beitrageshttp://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=9501

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