CfP: Exil – Glaube und Kultur. 1933-1945 (Event: Wien), Deadline: 01.10.08

Das Institut für Zeitgeschichte/Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und die Internationale Feuchtwanger Gesellschaft laden ein:

4. Konferenz der Internationalen Feuchtwanger Gesellschaft:
Exil – Glaube und Kultur. 1933 – 1945
„Der Tag wird kommen“ (Lion Feuchtwanger)

Deadline: 1. Oktober 2008

Vom 7.-9. Mai 2009 findet am Institut für Zeitgeschichte/Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien die 4. Konferenz der International Feuchtwanger Society (IFS) mit Sitz in Los Angeles statt. Kooperationspartner der Konferenz sind die Stadt Wien sowie Institutionen, die sich in Forschung, Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Exil in den Jahren 1933-1945 und den Nachwirkungen der Vertreibung durch Nationalsozialismus und Faschismus beschäftigen.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 organisiert die IFS jeweils im Abstand von zwei Jahren und abwechselnd in Europa und den USA Konferenzen, um die Erinnerung an Lion Feuchtwangers Werk und Leben, sowie die Exilsituation der deutschen und österreichischen EmigrantInnen Mitte des 20. Jahrhunderts lebendig zu erhalten.

Auf der 2. internationalen Konferenz 2005 in Sanary-sur-Mer ging es primär um das deutschsprachige Exil in Frankreich. Im Jahre 2007 fand in Los Angeles an der University of Southern California (USC), an welcher sich die Feuchtwanger Memorial Library, der Nachlass Lion Feuchtwangers, befindet, und der Villa Aurora, dem einstigen Wohnort der Feuchtwangers, die 3. Konferenz rund um das Thema „Feuchtwanger und Film“ statt.

Im Mai 2009 wird in Wien das Exil von KünstlerInnen und deren Auseinandersetzungen mit Problemen von Glaube und Kultur im Zentrum stehen. Es geht um die Exilländer von Österreich (1933 – 1938) über Frankreich, Shanghai, Israel, Brasilien, Mexiko und Nordamerika. Sieben Jahrzehnte nach dem Beginn des Exils sollen die vertriebenen Frauen und Männer in Wien durch ihre Werke zu uns sprechen: SchriftstellerInnen, MalerInnen, Musikschaffende, Kantoren, Theater-, Filmschaffende, Ballett-, OpernkünstlerInnen, ArchtiketInnen und KunstsammlerInnen, -händlerInnen.

Schwerpunkte der Konferenz, die sich beginnend mit dem deutschen Exil in Österreich auf Themen des Kulturtransfers, der künstlerischen Tätigkeit im Exil, der Interpretation und des Wirkens in den neuen kulturellen Milieus beziehen, sind:

  • Kulturkrise und Sinngebung: Zwischen Glaube, Ideologien und Pragmatismus
  • Neubestimmungen der Geschlechterbeziehungen: Partnerinnen und Partner, starke Frauen, schwache Männer.
  • Stationen, Netzwerke, Unterstützung und künstlerisches Wirken im jeweiligen Gastland zwischen Neuanfang, Integration und Scheitern (zum Beispiel die Bedeutung Los Angeles).
  • Die Sprachen der Künste: Literatur, bildende Kunst, Musik, Theater, Tanz, Oper, Kabarett, Film und Filmmusik. Exilgeschichte von Kunstwerken.
  • Die wenig oder unbekannten Kunstschaffenden und die Masken der neuen Namen.
  • Wechsel zwischen den Sprachen und den Kunstgenres (zum Beispiel von Literatur und Theater zum Film, von der Literatur zur Musik etc.)
  • Generationen im Exil: Kinder und Heranwachsende in den Künsten

Milieus und künstlerisches Wirken der ExilantInnen in Europa und in den Exilländern in Übersee stehen im Zentrum der Vorträge und Diskussionen. Um Kulturtransfer soll es gehen, um Probleme der Kreativität, des sozialen Umfelds, der wirtschaftlichen Nöte und der Suche nach Antwort in den Künsten, der Religion, den Ideologien und den menschlichen Beziehungen. Die weitestgehend unbekannten Frauen und Männer des künstlerischen Exils, die „zweite Reihe“, soll ins Rampenlicht geholt werden. Dabei soll die Situation der Künste und KünstlerInnen auch nach 1945 beleuchtet werden. Wodurch wurden Exilländer zur neuen Heimstatt, und wie standen Österreich, die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik zu den vertriebenen KünstlerInnen und zum Problem der Restitution und Remigration?

2009 ist ebenfalls der 125. Geburtstag Lion Feuchtwangers. Neben der englischsprachigen Festschrift “Against the Eternal Yesterday – Celebrating the Legacy of Exiled Novelist Lion Feuchtwanger”, herausgegeben von den USC Libraries, werden in Los Angeles sowie in Deutschland und Österreich zahlreiche Veranstaltungen und Projekte anlässlich des 125. Geburtstages von Lion Feuchtwanger stattfinden.

Vorschläge für Beiträge schicken Sie bitte bis zum 1. Oktober 2008 an: Ian Wallace, Frank Stern, Maria Mair per Email

Konzeption:

Univ.-Prof. em. Ian Wallace (Vorsitzender der International Feuchtwanger Society) wallacei#blueyonder.co.uk

Univ.-Prof. Dr. Frank Stern (Leiter des Schwerpunktes Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte, Institut für Zeitgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät an der Universität Wien) frank.stern#univie.ac.at

Konferenzbüro:

Maria Mair
Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte
Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4, Hof 1
A-1090 Wien
Telefon +43-(0)1-4277-41204
Telefax +43-(0)1-4277-9412
Email: maria.mair#univie.ac.at

Büro der International Feuchtwanger Society und Feuchtwanger Memorial Library:

Michaela Ullmann, Feuchtwanger Curator, ullmann#usc.edu

Marje Schuetze-Coburn, Senior Associate Dean, USC Libraries, Feuchtwanger Librarian, schuetze#usc.edu

URL zur Zitation dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=9588

Schreibe einen Kommentar