Konferenz: Frauen in der Revolte II – Die 89er Bewegung in weiblicher Perspektive, 31.10.-02.11.2008, Berlin

Evangelische Akademie zu Berlin
Zeit: 31.10.-02.11.2008
Ort: Evangelische Bildungsstätte Haus Swanenwerder, Berlin Nikolasee
Anmeldung: bis 25.10.2008
Als nach dem Mauerfall die deutsche Wiedervereinigung in den Blick kam, setzten sich auch die politisch bewegten Frauen aus Ost und West an einen Tisch, um Pläne für das neue Deutschland zu schmieden. Aber zwischen den jeweils systemgeprägten Auffassungen traten sehr schnell Differenzen zu Tage. Für die meisten Ost-Frauen war es normal, berufstätig zu sein, Kinder zu haben, sich wenn notwendig vom Ehemann zu trennen und über eine Abtreibung frei entscheiden zu können.
Den West-Frauen kamen die „Ost-Muttis“ dennoch oft merkwürdig provinziell vor, weil sie mit Feminismus kaum zu tun haben wollten und sich als wenig kämpferisch erwiesen. Schließlich hatte die anhaltende (männlich dominierte) staatliche Bevormundung auch ihre Spuren hinterlassen. Die „West-Emanzen“ wirkten wiederum auf viele DDR-Frauen exaltiert und mit ihrer Konzentration auf Geschlechterfragen unpolitisch. Während sich viele DDR-Frauen durch die Revolution 1989 mehr Freiheit und Selbstbestimmung in allen Lebensbereichen erhofften, wurden sie im wiedervereinigten Deutschland mit einem überwunden geglaubten Frauenleitbild konfrontiert und in die traditionelle Rolle verwiesen.
Anknüpfend an die Tagung zur „68er Bewegung in weiblicher Perspektive“, die im Frühjahr in Neudietendorf in Thüringen stattfand, möchten wir in ein Gespräch darüber kommen, mit welchen Motiven und Zielen sich Frauen in oppositionellen Bewegungen der 70er und 80er Jahre engagierten und welchen Einfluss sie auf die Umbruchereignisse und die Gestaltung der deutschen Einheit nahmen. Wir werden uns darüber austauschen, was Ost- und West-Frauen in dieser Zeit verband und was sie unterschied. Wir werden diskutieren, wie sich die Lebensmöglichkeiten für Frauen in Ost und West in den vergangenen zwei Jahrzehnten veränderten und welche Bedeutung die Revolten von einst für die junge Frauengeneration heute haben. Zugang zu diesen Themen werden wir vor allem durch biographisches Erzählen suchen.
Veranstalterinnen: Dorothea Höck, Dr. Anne Ulrich, Dr. Marina Grasse, Ulrike Poppe
Zum Programm
Kontakt:
Tagungssekretariat:Silke Ewe
Evangelische Akademie zu Berlin Charlottenstraße 53/54, 10117 Berlin
Tel.: (030) 203 55 – 407
Während der Tagung:(0151) 18 60 60 38
E-Mail: ewe#eaberlin.de
Internet: www.eaberlin.de
URL zur Zitation dieses Beitrages: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=10173

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