Ausstellung: WoMen At War – k.u.k. Bilder 1914-1918, bis 09.2013, Wien

Heeresgeschichtliches Museum Wien (Web)
Zeit: bis 29.09.2013
Ort: Arsenal Objekt 1, 1030 Wien
Mit Kriegsausbruch 1914 und der allgemeinen Mobilisierung Österreich-Ungarns waren Männer vielfach gezwungen, ihre bisherigen Arbeitsplätze in Industrie und Landwirtschaft zu verlassen. Zurück verblieben zumeist Frauen, die diese zusätzlich zu ihren bisherigen Aufgaben in vielen weiteren Berufssparten ersetzen mussten.
Viele Frauen engagierten sich aber darüber hinaus in freiwilligen Hilfsorganisationen oder in der Kranken- und Verwundetenpflege. Andere arbeiteten in militärischen Dienststellen als Telefonistinnen, in den Feldpostämtern und einige beteiligten sich sogar direkt an den Kämpfen. Die überwiegende Mehrheit sah sich aber mit dem harten Los des Arbeiterinnenschicksals in den Munitions- und Waffenfabriken konfrontiert, wo Frauen mehr und mehr als „Männerersatz“ herangezogen wurden. Wer konnte daher nicht verstehen, dass gerade die Frauen aus dem Ersten Weltkrieg mit gestärktem Glauben an sich selbst hervorgingen und darauf hofften, durch ihren Einsatz einen Schritt hin zur Gleichberechtigung getan zu haben. In vielerei Hinsicht sollten sich die Hoffnungen der Frauen allerdings letztlich nicht erfüllen.
Alice Schalek (1874-1956) gilt als die einzig bekannte Kriegsreporterin des 1.Weltkriegs. Bereits 1903 war sie als Journalistin für die Neue Freie Presse in Wien tätig geworden. Von 1903 bis 1913 unternahm sie mehrere Auslandsreisen und hielt darüber auch verschiedene Vorträge. Bei Kriegsausbruch gehört sie zu den Mitbegründern des Schwarz-Gelben Kreuzes, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich insbesondere der notleidenden Zivilbevölkerung annehmen sollte.
Auf ihren eigenen Wunsch hin wurde sie 1915 als Kriegsberichterstatterin zugelassen und beim Kriegspressequartier (KPQ) akkreditiert. Sie berichtete fortan über die Kämpfe in den Dolomiten, über den Serbienfeldzug und insbesondere über die Schlachten an der Isonzofront. Ihre begeisterten patriotischen Berichte stießen in der Öffentlichkeit aber auf ein geteiltes Echo. Karl Kraus („Die letzten Tage der Menschheit“) gehörte zu ihren schärfsten Kritikern, u.a. kritisierte ihre „Kriegsverherrlichung“. Für ihren Kriegseinsatz wurde sie 1917 mit dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone am Band der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet – eine ungewöhnliche Auszeichnung für eine Frau.

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