Ausstellung: Mann – Frau – schwul – lesbisch – queer? Zur Geschichte der Homosexualität in den Wissenschaften im Spiegel der Bestände der Universitätsbibliothek Wien, 11.06.-31.07.2013, Wien

QWIEN. Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte (Web) in Kooperation mit der UB Wien und freundlicher Unterstützung der Sammlung Frauennachlässe
Ort: Foyer der Universitätsbibliothek, Universitätsring 1, 1010 Wien
Eröffnung: 11. Juni 2013 um 18.30 Uhr; um Anmeldung wird gebeten
Ausstellungsdauer: bis 31. Juli 2013 (Webeinladung mit Poster)
Mit der Erfindung des Homosexuellen – weibliche Homosexualität interessiert die männlich dominierte Wissenschaft nur am Rande – in der zweiten Hälfte des 19. Jhds. erscheinen auch zahlreiche Schriften, in denen die Vertreter aufstrebender Disziplinen wie Sexualwissenschaft, Forensik, Psychologie und Psychiatrie ihre Deutungsversuche publizieren. Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Bestände der UB Wien, wobei der Schwerpunkt auf älteren Publikationen aus der frühen Geschichte der Homosexualitäten gelegt wird.
Heute noch bekannten Exponenten wie Magnus Hirschfeld, Sigmund Freud oder Richard Freiherr von Krafft-Ebing stehen Positionen gegenüber, die heute nur noch Fußnoten in der Wissenschaftsgeschichte sind. Alle zusammen zeigen aber die Bandbreite der Auseinandersetzung, die sich in einem Spannungsbogen zwischen erster Selbstorganisation und Aufklärung bis zu Kriminalisierung und Pathologisierung erstreckt.
Nach dem Kahlschlag an aufgeklärter Intelligenz durch den NS-Terror begann an der Universität Wien erst in den 1980er Jahren, getragen v.a.  von kritischen Studierenden, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Homosexualität. Heute sind Gender und/oder Queer Studies in vielen Studienrichtungen etabliert und auch QWIEN, das Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, das die Ausstellung zusammengestellt hat, bildet mit seiner Sammlung an wissenschaftlicher Literatur, schwul/lesbischen Publikationen und grauer Literatur eine weitere Anlaufstelle für Forscher_innen.
Ausstellungszeiten: Montag bis Freitag: 09.00 bis 22.00 Uhr; Samstag: 09.00 bis 18.00 Uhr
Kosten: Die Ausstellung kann kostenfrei besichtigt werden.

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