„Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zur Ära Brandt unter Berücksichtigung des Linksradikalismus von Rosa Luxemburg und Ulrike Meinhof.“ Forschungsprojekt von Beate Eichhorn

Exposé

Ausgehend von dem Arbeitstitel „Deutschland vom Ersten Weltkrieg bis zur Ära Brandt unter Berücksichtigung des Linksradikalismus von Rosa Luxemburg und Ulrike Meinhof.“ plane ich eine Längsschnittbetrachtung, in der ich orientiert am deutschen Raum ausgehend von Rosa Luxemburg (die ich gleichermaßen als Zeitgenössin von Klara Zetkin thematisiere) die sozialdemokratische und kommunistische Frauenbewegung der ersten Republik auf Grund der von ihnen herausgegebenen Frauenzeitungen bearbeiten werde.

Da sich beide Frauenbewegungen eng an den jeweiligen Parteien orientierten, ist vor dem Hintergrund der Geschlechtergeschichte die wechselseitige Bezugnahme zu hinterfragen. Darüber hinaus gilt es, die linksradikale Position von Luxemburg im Kontext zur Parteipolitik zu thematisieren und über Luxemburgs Tod hinaus Zetkins Position als Politikerin und Feministin auf Grund der Feststellung ihres vergleichsweise pragmatischeren Ansatzes bis zum Beginn des Faschismus zu bearbeiten.

Dem gegenüber gestellt wird die deutsche Geschichte der zweiten Republik, das zunächst vor dem Hintergrund der Frage nach einer politischen Orientierung an Luxemburg und deren politischer Instrumentalisierung (indirekt auch Zetkins) in Ost und West. Für die Geschichte der Bundesrepublik (bis zur Ära Brandt) schließt sich die Frage nach einer sich weiter entwickelten Lage der neuen Frauenbewegung an, was an Hand eines vergleichenden Ansatzes- zwischen erster und zweiter Frauenbewegung, zwischen dem Linksradikalismus von Ulrike Meinhof (als Studentin und Journalistin), wiederum basierend auf den von ihr verfassten Veröffentlichungen im Vergleich zu Rosa Luxemburg gelöst werden soll.

Da sowohl Luxemburg als auch Meinhof sozialistisch orientiert waren, sich darüber hinaus beide publizistisch und politisch für eine radikale Veränderung des politischen Systems engagierten, soll sowohl ihr Basisbezug hinterfragt werden als auch der Einfluss ihres Linksradikalismus auf Sozialdemokratie und kommunistische Partei.

Damit sind ebenfalls Epochen übergreifend beide Parteien unter dem Aspekt der Öffnung und Repräsentanz von linksradikalen Positionen zu hinterfragen, womit Parteigeschichte im Kontext zum biografischen Ansatz von Meinhof und Luxemburg behandelt wird, darüber hinaus vor dem Hintergrund der Geschlechtergeschichte.

Auf Grund dieses komparatistischen Ansatzes möchte ich nach einer heutigen linken Frauenbewegung fragen, insbesondere deren politische Beschlussfähigkeit, um gegenwärtige Strukturen des Politischen und seine Veränderungspotenziale thematisieren.

Beate Eichhorn, Weil der Stadt bei Stuttgart

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