CfP: Perspektivenwechsel. Neueste Arbeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung 1933/34–1938 in Österreich (Event: 10/2014, Wien); DL: 30.06.2014

Veronika Duma u. Veronika Helfert (Inst. für Geschichte) in Kooperation mit Linda Erker (Inst. für Zeitgeschichte), Hanna Lichtenberger (Inst. für Politikwissenschaft), dem Fakultätsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwiss. Fakultät (Gabriella Hauch u. Johanna Gehmacher) und dem Forschungsverbund Geschlecht und Handlungsmacht / Gender and Agency an der Univ. Wien

Datum: Samstag, 25.10.2014
Ort: Universität Wien
Einreichfrist: 30.06.2014

2014 jährten sich die Februarkämpfe in Österreich zum 80. Mal. Kaum ein Abschnitt der österreichischen Zeitgeschichte wurde (bzw. wird z.T. immer noch) so kontrovers verhandelt wie die Phase von 1933/34 bis 1938, die von den Langzeitfolgen der Weltwirtschaftskrise, massiven gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, dem Ende der parlamentarischen Demokratie sowie der Etablierung des Austrofaschismus und Nationalsozialismus geprägt war. Während jedoch einige Bereiche relativ gut beforscht sind, bestehen in Bezug auf die Untersuchung der Geschlechterverhältnisse in den Jahren 1933 bis 1938 erhebliche Forschungslücken – auch wenn sich in den letzten Jahren vermehrt Arbeiten mit frauen- und geschlechterwissenschaftlichen Ansätzen diesem Abschnitt der Zeitgeschichte widmeten. Neben wichtigen Forschungen zu den Geschlechterverhältnissen in der Frauen- bzw. Arbeiter_innenbewegung der Ersten Republik zeugen davon vereinzelte wissenschaftliche Aufsätze mit geschlechterspezifischem Fokus in den zentralen Veröffentlichungen zum Austrofaschismus der letzten Jahre (exempl. Bei bzw. Nusko in Reiter-Zatloukal/Rothländer/Schönberger 2012; Hauch in Dreidemy/Wenninger 2013; Bandhauer-Schöffmann in Talos/Emmerich 2012; Lehmann 2008).

An dieses gegenwärtig produktive Forschungsfeld wollen wir anknüpfen: Im Rahmen eines ganztägigen Workshops sollen interdisziplinär geschlechterwissenschaftliche Perspektiven auf die Februarkämpfe und den Austrofaschismus in den Fokus gestellt werden, um aktuelle Forschungen zusammenzuführen, gemeinsam Schwerpunktsetzungen zu diskutieren, neue Perspektiven zu eröffnen und Impulse für zukünftige Forschungen zu setzen. Im Zentrum des Workshops sollen Präsentationen stehen, die Handlungsräume und -möglich-keiten von Frauen sowie die Geschlechterverhältnisse in den Jahren nach der Ausschaltung des Parlaments 1933 bis zum „Anschluss“ 1938 thematisieren. Dabei sollen Kontinuitäten und Brüchen über die beiden Jahreszahlen hinaus ebenso im Blick behalten werden wie eine historiographiekritische Perspektive gegenüber androzentristischen (Wissenschafts-) Traditionen.

Willkommen sind insbesondere Ansätze, die sich der Herausforderung interdisziplinärer Herangehensweisen stellen, etwa indem sie Fragen an der Schnittstelle zwischen sozial-, wirtschafts-, kultur- oder geisteswissenschaftlichen Problemstellungen verbinden und dadurch neue Blickwinkel eröffnen. Ebenso sind (historische) Vergleiche sowie internationale Dimensionen gesellschafts-politischer Entwicklungen in Hinblick auf geschlechterwissenschaftliche Frage-stellungen erwünscht.

Eingereichte Vorträge können sich in folgenden Feldern finden:

  • Geschlechterverhältnisse und Handlungsräume von Frauen während der Februarkämpfe 1934 und im Widerstand
  • Geschlechterregime. Brüche und Kontinuitäten
  • Vorstellungen von Männlichkeit/en und Weiblichkeit sowie Handlungsräume im Austrofaschismus und im Widerstand
  • Frauen- und Arbeiterinnenbewegungen, (illegalisierte) Organisationen und Vereine
  • Exil, Vertreibung, Flucht und Migration
  • Intersektionalität der Kategorie Geschlecht
  • Forschungen zum Verhältnis von (militärischer und struktureller) Gewalt, Militanz
  • und Geschlecht
  • Weltwirtschaftskrise, Radikalisierung der Gesellschaft, Faschisierungsprozesse und Geschlechterverhältnisse
  • Interdisziplinäre Perspektiven
  • Internationale Dimensionen und/oder historische Vergleiche

Abstracts in einem Umfang von 2.000 Zeichen mit Kurzbiographie bis 30. Juni 2014 an workshop1934@univie.ac.at

Mag.a Linda Erker
Assistentin in Ausbildung am Institut für Zeitgeschichte (prae-doc)
Universität Wien, Institut für Zeitgeschichte
Spitalgasse 2-4, Hof 1
1090 Wien
Tel: +43 1 4277 – 41227
Email: linda.erker@univie.ac.at

Quelle: veranstaltungen.zeitgeschichte@lists.univie.ac.at

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