Diskussionsveranstaltung: 20 Jahre Mauerfall. Konsequenzen für Frauen(-politik), 08.09.2009, Berlin

Zeit: Dienstag, 8. September 2009, 16.30–19.00 Uhr
Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Haus 1, Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten
Anmeldung bis zum 1. September 2009
In der DDR gehörte die Gleichstellung der Frau von Beginn an zu den offiziellen Zielen der sozialistischen Gesellschaftspolitik, wohingegen in der BRD erst mit der Frauenbewegung der 70er und 80er Jahre entscheidende Schritte zur Emanzipation gelangen. Jenseits der Mauer galt mit der Einbindung in den Arbeitsmarkt die Emanzipation der Frau als gewährleistet. Diese Einbindung wurde durch die Bereitstellung eines staatlichen Systems für die Kinderbetreuung ermöglicht, allerdings nicht mit einer Veränderung der traditionellen Arbeitsteilung in den Familien. Im Westen stand die Erziehung und Betreuung in der Familie im Mittelpunkt und ging einher mit dem männlichen Alleinernährermodell. In der Politik waren Frauen in Ost und West deutlich unterrepräsentiert: Ein Drittel der Abgeordneten der letzten Volkskammer und ein Viertel des Deutschen Bundestags 1989 waren weiblich. Zu politischen Führungspositionen erhielten nur wenige Frauen Zugang.
Mit der Wende wurde das DDR Modell ‚abgewickelt’: die Frauenerwerbstätigkeit sowie die Betreuungsquote insbesondere der unter 3-jährigen Kinder in den ostdeutschen Ländern nahm ab.
20 Jahre nach dem Mauerfall fragen das Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung und die Abteilung Frauen- und Gleichstellungspolitik des Deutschen Gewerkschaftsbunds relevante Akteurinnen aus Ost und West danach wie sie die friedliche Revolution vor 20 Jahren erlebt haben und wie sie die deutsch-deutsche Frauenpolitik seit 1989 bewerten. In den beiden Diskussionsrunden ist jeweils Platz für Beiträge aus dem Publikum. Sie sind herzlich als Zuhörer/in und Diskutant/in eingeladen.
Programm
16.30 Uhr Begrüßung
Anne Seyfferth, Friedrich-Ebert-Stiftung
16.40 Uhr Impuls: Frauen(-politik) in der DDR, Prof. Dr. Hildegard-Maria Nickel, Zentrum für interdisziplinäre Geschlechterstudien, HU-Berlin
17.00 Uhr: Zwei Diskussionsrunden im Fishbowl

1) Politischer Umbruch: Wie haben Frauen ihn erlebt?

  • Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a. D., Mitglied im Vorstand der Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Inge von Bönninghausen, damalige Leiterin „Frauen-Fragen“ beim WDR und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Frauenrats
  • N. N., Gewerkschaftsvertreterin aus Ostdeutschland

2) 20 Jahre gesamtdeutsche Frauenpolitik: Erfolge – Misserfolge

  • Eva Kunz, ehemalige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in der DDR
  • Inge Wettig-Danielmeier, ehemalige Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in der BRD
  • Vera Morgenstern, ehemalige Leiterin Frauen- und Gleichstellungspolitik, ver.di Moderation: Petra Schwarz, Journalistin

19.00 Uhr Informelles Networking bei einem Imbiss
Rahmenprogramm: Bilder „DDR – Paradoxien und Reflexionen“ von Thekla Furch
Bitte um Anmeldung bis zum 1. September 2009: Fax: 030/26935-9241 oder Email: forumpug@fes.de, Anmeldebestätigungen werden nicht versandt.
Verantwortlich:
Anne Seyfferth, Friedrich-Ebert Stiftung
Claudia Menne, Deutscher Gewerkschaftsbund
Organisation: Manuela Albrecht-Matschull, Friedrich-Ebert Stiftung
Website: www.fes.de/forumpug
Dieses Projekt wird gefördert durch Mittel der DKLB-Stiftung

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