Vortrag: Irene Messinger: Scheinehen als weibliche Flucht- und Überlebensstrategie in der NS-Zeit, 12.05.2015, Wien

Präsentation im Rahmen der Reihe „fernetzt eure Projekte“ von fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)
Zeit: 12. Mai 2015, 18:30 Uhr
Ort: Seminarraum Geschichte 3, Univ.Ring 1, 2. Stock, Stiege 9
Irene Messinger beschäftigt sich in ihrem aktuellen Forschungsprojekt mit dem Phänomen ‚Scheinehe‘ in der Zeit des NS, das bislang noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde.
Durch Eheschließungen mit Ausländern konnten sich verfolgte Frauen in Exilländer retten oder waren durch die fremde Staatsangehörigkeit geschützt. Die Frauen erhielten durch die Eheschließung automatisch die Staatsangehörigkeit ihres Ehemannes. Manche Ehen wurden nur pro-forma auf dem Papier aus Solidarität und/oder gegen Bezahlung geschlossen und als Scheinehen bezeichnet. Die Forscherin konnte schon mehr als 70 Fälle finden, und will nun jene Frauen als aktive Akteurinnen sichtbar machen, die ihre sozialen und politischen Netzwerke zu nutzen verstanden, um eine Scheinehe zu organisieren.
Das Projekt wurde 2015 mit dem Edith-Saurer Preis ausgezeichnet sowie durch den Nationalfonds der Republik Österreich finanziert. Mehr Info: www.scheinehe-exil.at
fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte
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