Veranstaltungen zu „70 Jahre Lagergemeinschaft Ravensbrück“, Oktober bis Dezember 2017, Wien

Delegiertenkarte_1947_irma-trksak-aktuell2Lagergemeinschaft Ravensbrück, FreundInnen (ÖLGR/F) (Web)
Überlebende des Frauen-KZ Ravensbrück gründeten am 24. Mai 1947 die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück (ÖLGR). Die ÖLGR ist damit eine der ältesten überparteilichen und überkonfessionellen Frauenorganisation Österreichs. Die Aktivistinnen wollen aus diesem Anlass gemeinsam feiern, gemeinsam Zukunftsfragen diskutieren und bei Vorträgen und Stadterkundungen informieren. Im Mittelpunkt werden die Überlebenden des Frauen-KZs und die Lagergemeinschaft stehen – ihr Wirken, ihre Zielsetzungen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen. Gleichzeitig sollen die Veranstaltungen Raum für Reflexionen über gesellschaftliche Kontinuitäten von Ausgrenzung und Diskriminierung, über zivilgesellschaftliches Engagement im Allgemeinen und über das Vermächtnis der „Ravensbrückerinnen“ im Besonderen geben.
Weitere Veranstaltungen (Link zum ganzen Programm)

  • Oktober bis November 2017: Stadterkundungen „Wien und die ‚Ravensbrückerinnen’“
  • Oktober bis Dezember 2017: Weitere Veranstaltungen

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  • ::: WIEN UND DIE „RAVENSBRÜCKERINNEN“: Stadterkundungen zum Gedenken im 2. und 9. Bezirk

Zwischen 3.000 und 4.000 Österreicherinnen wurden während der NS-Herrschaft ins Frauen-KZ Ravensbrück verschleppt. Viele von ihnen hatten zuvor in Wien gelebt und gearbeitet, und besonders viele Wienerinnen hatten sich dem Widerstand angeschlossen. Eine bisher ungeklärte Zahl dieser Deportierten wurde ermordet oder verstarb infolge von Torturen und Mangelernährung. Einige Überlebende gründeten 1947 die Österreichische Lagergemeinschaft Ravensbrück. Die Historikerin Petra Unger führt auf den Spuren von „Ravensbrückerinnen“ durch den 2. und 9. Bezirk und setzt deren Geschichte in Bezug zu Stadt und Gegenwart. Die Stadterkundungen führen an die Verfolgungs-, Widerstands-, Deportations-, Lebens- und Arbeitsorte von im KZ Ravensbrück inhaftierten Wienerinnen.
Weitere Termine für Erwachsenenführungen:

  1. Do. 26.10.2017, 11.00-13.00 Uhr;
  2. Sa. 04.11.2017, 14.00-16.00 Uhr;
  3. Fr. 10.11.2017, 14.00-16.00 Uhr;
  4. Sa. 11.11.2017, 14.00-16.00 Uhr;

Unkostenbeitrag: 12 € + 3 € Miete für Kopfhörerset (falls erwünscht) Der jeweilige Treffpunkt wird nach Anmeldung bekanntgegeben. Anmeldung bis 2 Wochen vor Wunschtermin erforderlich unter: LGRav_FreundInnen@gmx.net oder 0650/48 00 63 (bitte eine SMS unter Angabe des Namens und des Teilnahmewunsches schicken!)
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::: WEITERE VERANSTALTUNGEN … im Rahmen der 70-Jahr-Feierlichkeiten der ÖLGR/F (Anmeldungen hier nie erforderlich; Eintritt immer kostenlos)

  • Antifeminismus & Rechtspopulismus. Vortrag und Diskussion mit Rebekka Blum

Zeit: Fr. 27. Oktober 2017, 19.00, für Frauen
Ort: FZ, Währingerstr. 59/ Eingang Prechtlgasse (bei schwarz-roter Tür läuten), 1090 Wien
Antifeminismus und „Anti-Genderismus“ sind Bestandteil und Strategie des (politischen wie auch des religiösen) Rechtspopulismus. Wer gegen Gleichstellung, veränderte Geschlechterverhältnisse und einen angeblichen „Gender-Wahn“ wettert, erhält Zustimmung bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein. Antifeministische Hetze kleidet sich mit familien- und kinderfreundlichen Argumenten nämlich gern in ein bürgerliches Mäntelchen. Auf (partei-) politischer Ebene kommt es dabei regelmäßig zu inhaltlichen und personellen Überschneidungen antifeministischer und rechtspopulistischer Gruppen wie der AfD und dem Front National. Zudem gehen katholische und evangelikale Gruppierungen eng mit antifeministischen Bestrebungen einher. Wie funktionieren diese Strategien und worauf beruht diese Hetze?

  • Warum die Wunde offen bleibt. Ein Film von Marika Schmiedt. A © 2016, 80 min (Link), danach Diskussion mit der Filmemacherin

Zeit: Fr. 3. November 2017, 19.00
Ort: DÖW, Altes Rathaus, Wipplingerstr. 6-8, 1010 Wien
Der Film beschäftigt sich mit der Aufarbeitung des Holocausts an Roma und Sinti durch die zweite und dritte Generation und bringt Geschichte in Relation zu aktuellen Diskriminierungen und Verbrechen gegen Roma und Sinti. Damit verdeutlicht Marika Schmiedt die Notwendigkeit und Dringlichkeit umfassender Auseinandersetzung: geschichtlich, familiär, psychoanalytisch und nicht zuletzt politisch (Link). Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Link).

  • Erinnern und Gedenken – heute! Feministisches antifaschistisches Gedenken führt konsequent zum Heute: Information & Diskussion

Zeit: Fr. 1. Dezember 2017, 19.00
Ort: FZ, Währingerstr. 59/ Eingang Prechtlgasse (bei schwarz-roter Tür läuten), 1090 Wien
Seit 2001 gestalten Autonome Feministinnen ein Feministisches Gedenken bei der Befreiungsfeier in Mauthausen – v.a. an jene Frauen, die vom KZ Ravensbrück ins KZ Mauthausen gebracht wurden, um im Lagerbordell zu arbeiten. Diese Initiative ist der fortlaufende Versuch, im Hier und Heute Kontinuitäten des NS aufzuzeigen, sie zu beenden, klare feministische antifaschistische Praxen zu entwickeln und sie mit dem Auftrag „Niemals vergessen“ zu verbinden.

  • Ausstellung: Die Gedenkkugel …

… für die lesbischen Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Ausstellung zur aktuellen Auseinandersetzung um ein Denkmal für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.
Zeit: 9. Oktober bis  20. Dezember 2017
Ort: FZ, Währingerstr. 59/ Eingang Prechtlgasse (bei schwarz-roter Tür läuten), 1090 Wien
2015 legte die Initiative „Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“ in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück die Gedenkkugel erstmals nieder. Seither finden heftige Auseinandersetzungen um die Anerkennung der spezifischen Verfolgung lesbischer Frauen und um würdiges Gedenken statt.