Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung Recht & Geschlecht an der Universität Wien; Elisabeth Holzleithner
Zeit: 24.10.2017, 18.30 Uhr
Ort: Dachgeschoss Juridicum, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien
Gleiche Freiheit für alle – dieses Ziel gehört zu den großen Versprechungen des Rechts, von denen die europäische und amerikanische Geschichte geprägt wurde. Jedoch wurde und wird kontrovers diskutiert, was es bedeutet, „gleich“ zu sein und aus welchen Gründen Menschen berechtigterweise „ungleich“ behandelt werden dürfen. Das Geschlecht ist ein anschauliches Beispiel für diese Diskussion – über viele Jahrhunderte galt die „Natur der Frau“ als Rechtfertigung, ihr wesentliche Rechte vorzuenthalten und ihren Aktionsradius auf die häusliche Sphäre zu beschränken. Der Vortrag zeichnet die ideengeschichtliche Entwicklung dieses Denkens bis in die heutige Zeit aus geschlechterkritischer Perspektive nach und wirft ein Licht auf die vielfältigen Ansätze feministischer Kritik, die sich bis heute in rechtspolitischen Debatten widerspiegeln.
Friederike Wapler ist seit 2016 Inhaberin des Lehrstuhls für Rechtsphilosophie und Öffentliches Recht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören neben Geschichte und Gegenwart der feministischen Rechts- und Sozialphilosophie das Recht der Kindheit, Jugend und Familie sowie Fragen der demokratischen Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit in pluralistischen Gesellschaften.