Veranstaltung der Sektion „Feministische Theorie und Geschlechterforschung“ in der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie
beim Österreichischen Soziologiekongress (25.-27.09. 2007) am 27.09.07
Anknüpfend an das Thema des diesjährigen Österreichischen Soziologiekongresses, „Nachbarschaftsbeziehungen“, steht im Mittelpunkt der Veranstaltung die Frage der Beziehung zwischen Soziologie und Geschlechterforschung. Sind sie Nachbarinnen? Um welche Art Nachbarschaft handelt es sich? Wer pflegt sie, wie gut?
In Anbetracht des einseitigen Rezeptionsverhältnisses zwischen Soziologie und Geschlechterforschung scheint die Beziehungsarbeit reichlich ungleich verteilt. Ansätze der Gender Studies – ob diese sich nun als Disziplin oder als transdisziplinär begreifen, als Fach verortet werden möchten oder gerade nicht – haben zentrale soziologische Theorieströmungen integriert; man denke etwa an die Rezeption von Goffman, Giddens, Bourdieu oder Luhmann. Hingegeben bleibt die Soziologie gegenüber der Geschlechterforschung erstaunlich reserviert. Was hindert die Soziologie daran, die Nachbarschaft zu vertiefen und an den konzeptuellen Entwicklungen der Geschlechterforschung stärker zu partizipieren? Welche spezifischen Berührungsängste liegen im Fall des interdisziplinären Austauschs gegenüber der Geschlechterforschung vor, welche generellen Probleme interdisziplinärer Forschung kommen hierbei zum Tragen?
An welchen Stellen beginnt sich die Soziologie aber auch zu öffnen? Auf welchen Gemeinsamkeiten, etwa hinsichtlich ihrer Erkenntnisinteressen, können Soziologie und Geschlechterforschung hierbei aufbauen?
Programm
27.09. 2007, 9.00-12.30h
Moderation: Johanna Hofbauer
Nina Degele (Freiburg):
Happy together: Soziologie und Gender Studies als verunsicherte Verunsicherungswissenschaften
Eva Flicker (Wien):
Living apart together: Soziologie und Geschlechterforschung – ein Rückblick auf die letzten 20 Jahre an der Universität Wien.
Birgit Riegraf (Bielefeld):
Gender und Disziplinen in Bewegung?
27.09. 2007, 14.00-16.30
Moderation: Hanna Hacker
Paula Villa (Hannover):
Zygmunt Bauman und die Geschlechterforschung: Der Anfang einer viel versprechenden Liaison oder „nicht für einander gemacht“?
Brigitte Aulenbacher (Hannover):
Nachbarschaftskonflikte zwischen Soziologie und Geschlechterforschung: Über die (Un)Möglichkeit, dieselben Theoriegebäude zu bewohnen
Susanne Völker (Potsdam):
Entsicherte Verhältnisse – Plädoyer für eine praxeologische Öffnung eingespielter Nachbarschaftsbeziehungen
Ort: ReSoWi-Zentrum der Universität Graz, Universitätsstraße 15, A-8010 Graz
Tagungsgebühr (Gesamtkongress): Euro 30,–, Studierende Euro 15,–
Weitere Informationen:
http://www.oegs.ac.at/cms/kongresse/kongress_07
https://www.univie.ac.at/bwl/soc/sektionff/sektionff.htm
So happy together? Soziologie und Geschlechterforschung (Tagung, Graz, 27.09.2007)
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