Vortrag: Ingrid Bauer: 1968 ff. Neuverhandlungen der Balance zwischen Liebe, Sexualität und Selbstverwirklichung | 15. Tea Hour der Sammlung Frauennachlässe, 12.01.2018, Wien

15. Tea Hour der Sammlung Frauennachlässe (Web)

Zeit: Fr., 12.01.2018, 15.15-17.00 Uhr
Ort: Lesesaal der FB für Geschichtswissenschaften, Universitätsring 1, 2. Stock, 1010 Wien

In Briefwechseln aus der Post-1968er-Zeit manifestiert sich in Bezug auf Geschlechterrollen, Beziehungen, Liebe und Sexualität ein dynamischer Umbau: sowohl in den gesellschaftlich-strukturellen Mustern als auch in den individuell-persönlichen Wahrnehmungen. Das „Private“ wird – auch herausgefordert durch die Neue Frauenbewegung – zu einem offenen, kritisch reflektierten und zwischen Frauen und Männern neu formulierten Projekt. Über die Quelle „Paarkorrespondenzen“ lässt sich die subjektive Dimension dieser Erosion bis dahin gültiger Normen, Diskurse und gelebter Praxen erschließen: die intime Innenseite einer beschleunigten Transformation von Lebensmodellen und die Feinmechanismen solcher Neugestaltungen.

Die Forschungen, die diesem Vortrag zugrunde liegen, wurden im Rahmen des von Ingrid Bauer und Christa Hämmerle geleiteten FWF-Projekts „(Über) Liebe schreiben? Historische Analysen zum Verhandeln von Geschlechterbeziehungen und -positionen in Paarkorrespondenzen des 19. und 20. Jahrhunderts“ (Web) durchgeführt.

Ingrid Bauer ist Zeit- und Kulturhistorikerin. Sie forschte und lehrte über viele Jahre als Ao. Professorin an der Universität Salzburg und lebt und arbeitet nun als freie Autorin in Wien.