Ausstellung: Verfolgt. Verlobt. Verheiratet. Scheinehen ins Exil, 16.05.-07.10.2018, Wien

Jüdisches Museum Wien; Kuratorinnen: Sabine Bergler, Irene Messinger (Web)
Laufzeit: 16. Mai bis 7. Oktober 2018
Ort: Museum Judenplatz, Folder zur Ausstellung
Im März 1938 begann für österreichische Jüdinnen und Juden ein Wettlauf gegen die Zeit. Einige Wiener Jüdinnen retteten sich durch eine Scheinehe mit einem ausländischen Staatsbürger. Diese Ehen wurden pro forma geschlossen, aus Solidarität oder gegen Bezahlung, um in ein Land zu gelangen, in dem Jüdinnen und Juden (noch) nicht verfolgt wurden. Frauen, die bereits im Exil waren, gingen eine Scheinehe ein, um der Staatenlosigkeit zu entgehen oder sich eine Arbeitserlaubnis zu verschaffen.
13 Lebensgeschichten von Frauen, darunter Stella Kadmon und Alma Rosé, berichten von den unterschiedlichen Schicksalen und den Chancen und Risiken einer Scheinehe als Überlebensstrategie – mit unterschiedlichem Ausgang. Die Theaterleiterin Stella Kadmon konnte sich nach Palästina retten, die Violinistin Alma Rosé wurde in Auschwitz ermordet. Nur wenige Frauen erzählten später über ihre Scheinehe.