Vortrag: Andrea Pühringer: Die Königsberger Diakonissen – ein Phänomen des demografischen Überganges zwischen christlicher Caritas und medizinischer Innovation, 16.10.2018, Wien

wisoabendkolloquium – Wintersemester 2018
Ort: Institutskolloquium WISO, Uni Wien
Zeit: 16.10.2018, 18.00 Uhr
Um die Mitte des 19. Jhds. entstanden in den protestantischen Regionen des späteren Deutschen Reiches mit Unterstützung und Förderung der jeweiligen Landeskirchen Diakonissen-Mutterhäuser. Die Schwestern wurden in unterschiedliche medizinische und betreuende Einrichtungen entsandt. Sie bewegten sich in einem Spannungsfeld von zwar selbstständiger weiblicher Berufstätigkeit, die allerdings im Dienste der Kirche stand, und der vor allem seit der Wende vom 19. zum 20. Jhd. rasant fortschreitenden medizinischen Entwicklung.
Mit der an sich noch heute diffizil erscheinenden Trias von Glaube, Pflege und Medizin verbindet sich allerdings mit den Diakonissen aus Königsberg in Ostpreußen, heute Kaliningrad, noch zusätzlich die sehr umfangreiche Problematik von Flucht, Vertreibung und Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz der ausgesprochen schlechten Quellenlage war es möglich, eine prosopografische Auswertung – auf der Basis von rund 800 Lebensläufen – vorzunehmen, die Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen wie Herkunft und Ausbildung der Schwestern gibt.
Quelle: Wiso-Informationen