Quellenressourcen aus Finbarr McLoughlins Forschungstätigkeit (Web)
1980 begann der österreichisch-irische Historiker Finbarr McLoughlin mit seiner Dissertation zum Republikanischen Schutzbund, der Wehrorganisation der österreichischen Sozialdemokratie der Zwischenkriegszeit. Im Fokus stand dabei die Haltung der Führung sowie der Mitglieder zur politischen Gewalttätigkeit. Wissenschaftlich begleitet wurde das Forschungsprojekt von Karl Haas vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Die von Erika Weinzierl betreute Dissertation wurde 1990 approbiert (Text als PDF).
Eine grundliegende Quelle waren 71 Zeitzeug/inneninterviews mit ehemaligen Mitgliedern bzw. Sympathisant/innen des Wehrverbandes. Diese Interviews wurden zwischen 1981 und 1983 in ganz Österreich geführt. Alfred Schiemer hat die Interviewpartner/innen aus dem Kreis der KPÖ vermittelt, über den „Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer“ wurde der Kontakt zu sozialistischen Veteranen/innen hergestellt. Die meisten von ihnen hatten an den Februarkämpfen 1934 teilgenommen. Einige der Interviewpartner/innen emigrierten 1934/35 über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion und kämpften weiter in Spanien bzw. im 2. Weltkrieg in der Roten Armee.
Im November 2018 hat Finbarr McLoughlin die mit Schreibmaschine getippten Transkripte von Interviews mit 55 Männern und einer Frau auf seiner neuen Website online gestellt. Die Tonbänder der Gespräche wurden dem Dokumentationsarchiv des öst. Widerstandes (DÖW) übergeben. Sie sind inzwischen digitalisiert.
Das Hauptgewicht in den Gesprächen ist die Tätigkeit im Schutzbund in Österreich. Weitere Themen sind Familie und Lehre, Sport (v.a. Turnen), Arbeitserfahrungen, Arbeitslosigkeit, der 15. Juli 1927, Heimwehr-NSDAP Aufmärsche, die Eifler-Körner Kontroverse, der März 1933, Schutzbundauflösung, die Februarkämpfe 1934, spätere illegale politische Tätigkeiten, Emigration, der spanischer Bürgerkrieg oder der 2. Weltkrieg. Zu den Protokollen … (Link)