Dissertationsprojekt von Michaela Königshofer: Marianne Hainisch öffentlich und privat

Im Zentrum meiner Dissertation steht Marianne Hainisch, deren Wirken in der ersten österreichischen Frauenbewegung aus einem privaten (basierend auf ihren Tagebuchaufzeichnungen) und einem öffentlichen Blickwinkel (basierend auf Publikationen von Marianne Hainisch und Zeitschriften und Periodika der Frauenbewegung ihrer Zeit) aufgearbeitet und analysiert werden soll.
Marianne Hainisch wurde am 25. März 1839, als erstes Kind von Josef und Maria Perger geboren. Sie heiratete 1857 Michael Hainisch, mit dem sie zwei Kinder hatte, Michael und Maria. Sie starb am 5. Juni 1936. Die erste öffentliche Rede „Die Frage des Frauenunterrichts“ hielt Marianne Hainisch 1870 bei der Generalversammlung des Wiener Frauen Erwerb Vereins. 1901 gründete Marianne Hainisch den Bund Österreichischer Frauenvereine, in deren Vertretung sie beim International Council of Women von 1904 bis 1918 den Vorsitz innehatte. Marianne Hainisch setzte sich vorrangig für die Erweiterung der Bildungsmöglichkeiten für Frauen ein, wie z.B. für die Gründung von Mädchengymnasien oder die Öffnung von Universitäten für Frauen.
Die zentrale Fragestellung der Dissertation ist, welche Veränderungen der gesellschaftlichen Normen bzw. Gesetze von Marianne Hainisch während ihres Engagements in der österreichischen Frauenbewegung vorangetrieben bzw. nicht vorangetrieben oder behindert wurden.
Die Aufgabenstellungen und Themen der ersten österreichischen Frauenbewegung werden in Verbindung gesetzt mit dem Leben einer ihrer Vertreterinnen, Marianne Hainisch.
Im Rahmen der Dissertation soll daher auf der einen Seite herausgearbeitet werden, welche Positionen Marianne Hainisch im öffentlichen Leben bzw. in ihrer Arbeit in der Frauenbewegung vertreten hat und auf der anderen Seite soll diese Positionierung in der Öffentlichkeit mit persönlichen Beweggründen und Überlegungen von Marianne Hainisch verglichen bzw. vervollständigt werden. Diese Herangehensweise soll es ermöglichen festzustellen, welche gesellschaftlichen Normen bzw. Gesetze Marianne Hainisch verändern bzw. nicht verändern wollte und in einem weiteren Schritt, welche Motive und Überlegungen hinter ihren Überzeugungen standen.
Besondere Relevanz bekommt das Thema „Marianne Hainisch öffentlich und privat“ dadurch, dass bis dato keine wissenschaftliche Publikation basierend auf den autobiographischen Aufzeichnungen von Marianne Hainisch, die sich im Familienbesitz befinden, verfasst worden ist und somit eine neue Dimension in der Persönlichkeit und im Wirken von Marianne Hainisch erarbeitet wird.
Die Quellen, mit denen die Fragestellung beantwortet werden soll, sind Publikationen von Marianne Hainisch, Korrespondenzen von Marianne Hainisch, Ausgaben der Zeitschrift „Der Bund“, Periodika von anderen Frauenorganisationen, Tagebücher von Marianne Hainisch (Familienbesitz) und die Lebenserinnerungen von Marianne Hainisch (Familienbesitz).

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