Forschungsprojekt „Der konsumierende Staatsbürger als semantische Konstruktion neuer Partizipationsformen in der BRD“ an der Univ. Trier (Web)
Zeit: 16.-18.01.2020
Ort: Universität Trier
Einreichfrist: 15.07.2019
Die Tagung zur Zeitgeschichte von Praktiken, Akteur/innen und Wissen im Themenfeld des politischen Konsums soll insbesondere einen interdisziplinären Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftler/innen ermöglichen.
Das Feld der Konsumgeschichte hat sich in den letzten Jahren zu einem intensiv untersuchten Gegenstand der historischen Forschung entwickelt; vor allem für das 19. und 20. Jhd. sind dabei vielfältige sozial-, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Perspektiven entworfen worden, deren Zusammenführung im Begriff der „Konsumgesellschaft“ bereits mehrfach unternommen worden ist. Obwohl die Konsumgeschichtsschreibung über die Epochenschwelle um 1970 hinauszutreten beginnt, ist der postulierte Übergang von der konformistischen Konsumgesellschaft der Boom-Ära zur „Konsumentengesellschaft“ (Doering-Manteuffel/Raphael 2008) von der Konsumgeschichtsschreibung empirisch und konzeptionell noch nicht verfolgt worden.
Auch der Begriff der „Konsumpolitik“ wird noch immer vorwiegend als staatliche Regulierung des Verbrauchs konzipiert, so dass diese politische Dimension in staatlichem Handeln oder im Versuch der Einwirkung darauf gedacht wird. Dadurch bleiben Formen des eigenständigen partizipatorischen Engagements von Bürger/innen bislang außerhalb des Blickfelds. Dabei existieren durchaus Berührungspunkte der Konsumgeschichtsschreibung mit der aktuellen Forschung zu den Institutionen, Praktiken und Deutungsmustern zivilgesellschaftlicher Partizipationsformen und ihrer sozialen Träger/innen. Weiterlesen und Quelle … (Web)