Wolfgang Behringer, Univ. Saarbrücken; Willem de Blécourt, London; Iris Gareis, Univ. Frankfurt a.M.; Rita Voltmer, Univ. Trier und Petra Steymans-Kurz, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Web)
Zeit: 25.-28.09.2019
Ort: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Anmeldung bis: 16.09.2019
In der frühneuzeitlichen Kunst werden Hexen häufig mit Tieren dargestellt, deren Bedeutung ambivalent bleibt. Bekannt ist die Verwandlung, bei der sich Hexen mit Hilfe des Teufels in Wölfe, Hunde, Katzen, Kröten, Vögel oder Wale verwandeln sollen – bzw. dies aufgrund teuflischer Vorspiegelung glauben zu tun.
Meist wird jedoch übersehen, dass das Themenfeld Tiere und Hexen sehr viel umfangreicher ist: reale Tiere als Begleiter von Hexen; in Tiere verwandelte Geister oder Dämonen z.B. in Drachen; Familiars und animalische Hausdämonen, Tiergeister, Nagualismus (das Zweite Ich in Form eines Tiergeistes in den indigenen Kulturen Amerikas), Tiere und Tierverkleidungen im Schamanismus, Schadenzauber in Form von Ungezieferplagen usw. Nicht zuletzt werden Tiere zu Opfern von Schadenzauber oder in Kriminalverfahren wegen Sodomie (Bestialität) gemeinsam mit den menschlichen „Täter/innen“ hingerichtet.
Die ihnen zugeschriebenen rätselhaften Fähigkeiten gewährten Tieren überdies eine große Rolle im volksmagischen Brauchtum oder in naturmagischen Ritualen. Die Beispiele für Götter und Zauberer in Tiergestalt reichen zurück bis zu den Anfängen der Religionen und der Literatur. So kennt die christliche Theologie den Tanz um das Goldene Kalb, den Beelzebub als … weiterlesen (Web)