CfP: Entrechtete Körper – Vergleichen, Normieren, Urteilen, Leben: 1450-1850 (Event, 06/2020, Bielefeld); bis: 31.07.2019

Cornelia Aust und Antje Flüchter, Univ. Bielefeld; Claudia Jarzebowski, FU Berlin; B01 „Ordnung in der Vielfalt: Vergleichspraktiken in interkultureller Rechtsprechung (17.-19. Jhd.)“ des SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“ (Web)

Ort: Bielefeld
Zeit: 13.-14.06.2020
Einreichfrist: 31.07.2019

Vergleiche ordnen die Welt und Weltwahrnehmung. Zu vergleichen bedeutet, Ähnlichkeiten und Differenzen festzustellen, zu behaupten, zu konstruieren. Häufig sind die vielfältigen Verknüpfungen untereinander mehrdeutig und erweisen sich als dynamisierend und elastisch, wenn es darum geht, bisher Unbekanntes in die Vergleichs- und Weltordnung zu integrieren. Die Frage, wie durch das Vergleichen historisch die Welt verstanden und geordnet wurde, leitet durch die geplante Konferenz. Von besonderem Interesse sind Grenz- bzw. Begegnungszonen – religiöse, territoriale, kulturelle, gesellschaftliche.

Die in der Frühen Neuzeit sich verdichtenden, globalen Verflechtungen erweiterten das Feld der Vergleichspraktiken. Besonders deutlich wird das in der Wissensgeschichte. Im Fokus unserer Tagung sollen deswegen Körper stehen, denn auch für Körper, Körperwahrnehmung sowie damit verbundene Konzepte von Ordnung und Natur bedeutete die Zunahme der zum Vergleichen verfügbaren Körper eine spannende Herausforderung, über deren Konsequenzen wir nachdenken und diskutieren wollen. Diese Erweiterung bedeutete auch, neu und anders vergleichen zu können:

Welche Kriterien wurden neu in den Vergleichskanon aufgenommen, welche veränderten, wie zum Beispiel die Hautfarbe, ihre Bedeutung und mit welchen Konsequenzen? Welche Bedeutung hatten diese Vergleiche für die naturrechtlichen Grundlagen der globalen Interaktion, für Konfliktbewältigung und Kolonialisierung, für die grundsätzliche Frage nach Zugehörigkeit und Menschlichkeit? Weiterlesen und Quelle … (Web)