Eröffnung: European HIV/AIDS Archive (EHAA), 12-13.09.2019, Berlin

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Europäische Ethnologie (Web)
Zeit: 12.-13.09.2019
Ort: Refugio, Lenaustr. 3-4, 12047 Berlin, Germany
Im Rahmen der Konferenz „Living Politics. Remembering AIDS/HIV Activism Tomorrow“ (Web) wird auch das European HIV/AIDS Archive eröffent und vorgestellt.
Das European HIV/AIDS Archive (EHAA) ist Teil des Archivs für Alternativkultur (Web) am Institut für Europäische Ethnologie der HU Berlin.
Das EHAA versteht sich als Raum, Erinnerungen an das Leben mit HIV/AIDS, das zivilgesellschaftliche Engagement und AIDS-Politiken in Europa zu bewahren, Geschichten zu teilen und aus der Vielstimmigkeit zu lernen. Kern der Sammlung sind Oral-History-/Zeitzeug*innen-Interviews zur Geschichte und Gegenwart des individuellen, gesellschaftlichen und politischen Umgangs mit HIV/AIDS.
Die Video- und Audiointerviews wurden mit Menschen geführt, die mit HIV/AIDS leben, Aktivist*innen, Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen, Politiker*innen, Beschäftigten des Gesundheitswesens und Künstler*innen. Themen sind u. a. Sexarbeit, Drogen, Migration, Gefängnis, LSBTI-Rechten oder queeren Politiken. Diese werden durch Verzeichnisse von Kunstwerken und politischen Dokumenten erweitert. Damit versteht sich das Archiv als Ergänzung bereits in einzelnen europäischen Ländern existierender Sammlungen zu HIV/AIDS.
Die Bestände können anhand von Metadaten recherchiert werden. Einige Interviews sind online frei zugänglich, andere können auf Antrag in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, für Forschungszwecke und Bildungsprojekte genutzt werden.
Die Initiative für ein Oral-History-Archiv geht auf den Arbeitskreis AIDS-Geschichte ins Museum (AKAIM) der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. zurück. Die Idee wurde im Rahmen von zwei Forschungsprojekten am Institut für Europäische Ethnologie in Zusammenarbeit mit AKAIM weiterentwickelt: Disentangling European HIV/AIDS Policies: Activism, Citizenship and Health (EUROPACH, gefördert durch HERA) und „Keine Rechenschaft für Leidenschaft!“ Aids-Krise und politische Mobilisierung in den 1980er und frühen 1990er Jahren in Deutschland (DFG-gefördert). Geplant ist, weitere Oral-History-Interviews zum Thema HIV/AIDS ins EHAA aufzunehmen, die aus anderen Kontexten stammen. Wer Interviews zum EHAA beisteuern möchte, nehme bitte Kontakt mit der Sammlungsleitung, Prof. Beate Binder, auf.
Das EHAA gehört als Teil des Archivs für Alternativkultur zu den Universitätssammlungen der HU zu Berlin. Es befindet sich derzeit im Aufbau. Erste Interviews, die im Rahmen von EUROPACH geführt wurden, werden ab September 2019 online zugänglich sein.
Quelle: http://europach.phils.uj.edu.pl/news/