Haus der Geschichte Österreich (hdgö)
Der Zusammenbruch des Staatssozialismus im Jahr 1989 erschütterte Zentral- und Osteuropa. Jahrzehntelang hatten viele Menschen an völlig geschlossenen Grenzen gelebt. Nun überschritten sie erstmals den „Eisernen Vorhang“. Mit dabei hatten sie oft Kameras, mit denen sie die Grenze selbst oder die Welt jenseits davon und erste Begegnungen dokumentierten.
Das hdgö zeigen auf der interaktiven Website „Europa wächst zusammen“ private Blicke auf eine der größten Veränderungen der Weltgeschichte im 20. Jhd. Die Bilder, Videos und Filme, die hier zu sehen sind, wurden von Besucher/innen der Site selbst hochgeladen.
Diese Webausstellung stellt sich dabei mit jedem Klick aufs Neue zusammen.
Ausstellung: Kein Picknick. Erste Überschreitungen des „Eisernen Vorhangs“ um 1989
geplante Laufzeit war bis 15.03.2020
Ort: Haus der Geschichte Österreich, Hofburg, Wien
Der Fall des „Eisernen Vorhangs“ 1989 veränderte die europäische Geschichte grundlegend: Die staatssozialistischen Diktaturen wurden fast überall friedlich abgelöst, der Kalte Krieg war vorbei. Europa rückte dort zusammen, wo jahrzehntelang unüberwindbar tiefe Gräben „West“ und „Ost“ getrennt hatten.
Das hdgö zeigt mit dieser Ausstellung – in fünf Sprachen -, dass schon ab 1985 Einzelpersonen und kleine Initiativen in den Grenzregionen für diese Veränderungen entscheidend waren.
Erzählt wird die Geschichte jener Menschen, die engagiert, interessiert und mutig ihre Vision von einem gemeinsamen Europa Wirklichkeit werden ließen. Erstmals zu sehen ist beispielsweise eine Landkarte mit Fluchtrouten von Ungarn ins Burgenland. Jene Österreicher/innen, die diese verteilten, erschienen den DDR-Flüchtlingen anfangs als Stasi-Spitzel.
Schließlich wurden sie aber die entscheidenden Fluchthelfer/innen in den ersehnten „Westen“ – und zwar noch vor dem berühmt gewordenen „Paneuropäischen Picknick“ im August 1989.
Die Geschichten in der Ausstellung reichen von einer Schulklasse, die eine diplomatische Staatskrise zu lösen half, bis zu tschechoslowakischen Zöllnern auf einem oberösterreichischen Maskenball. Beantwortet wird auch die Frage, warum aus den Stücken der demolierten Stacheldrahtgrenze – anders als bei der Berliner Mauer – keine begehrten Raritäten wurden.
Beschreibung auf der Website des hdgö
Kurator: Stefan Benedik
Kuratorische AssistentInnen: Vanessa Tautter, Nikolaus Thoman
Weitere Mitwirkende des hdgö-Inhaltsteam: Monika Sommer, Jennifer Carvill-Schellenbacher, Sophie Gerber, Georg Hoffmann, Birgit Johler, Eva Meran
Grafik, Gestaltung und Implementierung: treat
Dank an: Tiroler Landesmuseen/Zeughaus, Forvide