Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien
Zeit: Mi., 30.10.2019, 9:00-10:00 Uhr
Ort: WISO Seminarraum, Universität Wien, Universitätsring 1, Stiege 6, Obergeschoß
- Kommentar: Juliane Schiel
Kriegsverletzungen sind so alt wie der Krieg selbst. Noch zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges trugen die Kriegsmänner in der Regel das Risiko für dauerhafte Verletzung selbst. Seit dem Ende des 17. Jhds. und vermehrt im 18. Jhd. entstanden erste Ansätze einer Invalidenversorgung, die unter anderem mit der Entstehung stehender Heere und dem Fokus auf die „Verwertbarkeit“ von Soldaten zusammenhingen.
Invalide Soldaten lassen sich in diesem Zusammenhang als soziale Gruppe und Kategorie von Personen erkennen, denen der Krieg dauerhaft im Leib steckte und deren Dienst „vergolten“ werden sollte. Anhand invalider Soldaten lässt sich so zeigen, wie Grenzen und Abstufungen zwischen arbeitsfähigen und nicht-arbeitsfähigen Menschen gezogen wurden.
Der Werkstattbericht zu einem neuen Forschungsprojekt thematisiert mögliche Quellen und methodische Ansätze, erste Erkenntnisse und offene Fragen zu einer Sozialgeschichte invalider Soldaten und zur Kategorisierung von Kriegskörpern.
Quelle: Wiso-Informationen