Talk: Olga Flor, Veronika Hofeneder & Marie-Noëlle Yazdanpanah: 100 Jahre Aufbruch? Die 1920er-Jahre in Österreich aus frauenpolitischer Sicht, 27.11.2019, Wien

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Das Rote Wien 1919–1934“ des Wien Museums MUSA, organisiert durch den Alte Schmiede Kunstverein Wien (Web)
Zeit: Mi., 27.11.2019, 19:00-20:00 Uhr
Ort: studio brut, Zieglergasse 25, 1070 Wien
Die 1920er-Jahre im Roten Wien stehen – abgesehen von den Vorwehen des Faschismus und des NS – auch für einen emanzipatorischen Aufbruch. Die Frauenbewegung forderte laut die Gleichberechtigung, arbeitende Frauen erlangten finanzielle Unabhängigkeit, Männer und Frauen erprobten alternative Lebensmodelle. Die Veranstaltung „100 Jahre Aufbruch?“ mit der Schriftstellerin Olga Flor und den Wissenschaftlerinnen Marie-Noëlle Yazdanpanah und Veronika Hofeneder fragt 100 Jahre später nach den frauenpolitischen Forderungen der 1920er-Jahre.
In einer Lesung mit anschließender Diskussion werden historische Texte aus dem Roten Wien vorgestellt und kommentiert. Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Aktualität der frauenpolitischen Forderungen der 1920er-Jahre: Worüber wird heute wieder gestritten, welche Errungenschaften sind aktuell gefährdet, was wurde erreicht? Damals wie heute geht es u.a. um weibliche Arbeitskräfte als Lohndrückerinnen bzw. den Gender-Pay-Gap, um die Kontrolle des weiblichen Körpers, um Selbstbestimmungs- und Abtreibungsrechte und um Gewaltstrukturen in beengten sozialen Verhältnissen. Gelesen und diskutiert werden Texte und Thesen u.a. der Sozialwissenschaftlerin und Politikerin Käthe Leichter, der Schriftstellerinnen Veza Canetti und Gina Kaus und der Sozialdemokratinnen Therese Schlesinger und Adelheid Popp.
Die Literaturwissenschaftlerin und Germanistin Veronika Hofeneder publizierte u.a. zu Gina Kaus und Vicki Baum sowie zu Kultur und Literatur der Zwischenkriegszeit. Die Historikerin Marie-Noelle Yazdanpanah arbeitet zu Frauenforschung und Consumer Culture im Roten Wien sowie zu Frauen und Wohnen in Gegenwart und Vergangenheit. Die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Olga Flor beschäftigt sich in ihren Texten immer wieder mit Feminismus, Politik und der Rolle der Frau in unserer Gesellschaft.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung Das Rote Wien 1919–1934 des Wien Museums MUSA statt. Organisation durch Alte Schmiede Kunstverein Wien.
PREISE: 6 € / 4 € / 0 €
INFOS & TICKETS: http://bit.ly/2lRLVtg