Workshop: Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg: Militärgerichtsakten der k. u. k. Armee und Selbstzeugnisse als Quellen, 02.03.2020, Wien

Forscher*innengruppe zum Thema „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ (Web)
Zeit: Mo., 02.03.2020, 10.00-17.00 Uhr
Ort: Institut für Osteuropäische Geschichte, Spitalg. 2, 1090 Wien, UniCampus Hof 3.2, Dissertant/innenraum 2N-O1-27
Die Forscher*innengruppe zum Thema „Sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg“ wurde 2019 an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien eingerichtet. Sie geht davon aus, dass unterschiedliche Formen sexueller Gewalt auch im 20. Jhd. jegliche Kriegshandlungen begleiteten – was für Österreich-Ungarn und die Operationsräume der k. u. k. Armee bislang jedoch kaum untersucht wurde.
Das Ziel ist es daher, in einem ersten Schritt dafür möglicherweise ergiebige Quellenbestände zu recherchieren und auf deren Basis Vorarbeiten für ein einschlägiges Forschungsprojekt zu leisten. Auf der Agenda stehen dabei zunächst Militärgerichtsakten und Selbstzeugnisse, und damit ganz generell auch Fragen nach der Un/Sichtbarkeit sexueller Gewalt in solchen Quellen.
Bestätigt sich auch am Beispiel Österreich-Ungarns, dass sexuelle Gewalt (insbesondere gegen Frauen) in kriegerischen Konflikten strategische Funktionen haben konnte? Also nicht zuletzt auch eine Art von ‚Waffe‘ im Kontext einer totalisierten Kriegsführung war? Kam es im Zuge der Gewalteskalationen des Ersten Weltkrieges zu gehäuften sexuellen Übergriffen? Und welche Korrelationen bestehen zu gesellschaftlich verankerten Geschlechternormen und -hierarchien oder hegemonialen Weiblichkeits- und Männlichkeitskonzepten generell? Wie ist der Zusammenhang von ‚Krieg‘ und ‚Frieden‘ diesbezüglich zu fassen?
Programm (als PDF)

10:00 Uhr: Krieg und sexuelle Gewalt in (Selbst-)Zeugnissen aus dem Zweiten Weltkrieg

  • Regina Mühlhäuser (Hamburg): Implizite Vorannahmen und unausgesprochene Übereinkünfte: Wie verstehen wir historische Quellen zu Sexualität und Gewalt?
  • Birgit Sauer (Wien): Statement zum Thema aus Sicht der Politikwissenschaft
  • Sabine Grenz (Wien/Berlin): „Viel Angst als Horden im Haus toben. Verschont.“ Thematisierungen sexueller Gewalt in Tagebüchern deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkrieges


12:30 Uhr: Mittagspause
13:30 Uhr: Krieg und sexuelle Gewalt im Ersten Weltkrieg – Un/Sichtbarkeiten
mit Statements und Quellenbeispielen, präsentiert von:

  • Christa Hämmerle (Wien)
  • Hannes Leidinger (Wien)
  • Karin Moser (Wien)
  • Verena Moritz (Wien)
  • Oswald Überegger (Bozen)

16:00 Uhr: Abschlussdiskussion
Die Veranstaltung hat Werkstattcharakter. Vorab werden an die Teilnehmer*innen Quellenbeispiele und einführende Literatur versandt.
Um Anmeldung wird gebeten bei: Christa Hämmerle (Sprecherin der Forscher*innengruppe): christa.haemmerle@univie.ac.at