FemArc – Netzwerk archäologisch arbeitender Frauen e.V. (Web) in Koop. mit der Oberösterreichischen Landes-Kultur GmbH
Ort: Schlossmuseum Linz
Zeit: 01.-03.10.2021
Proposals by: 28.02.2021
Zum 30. Jubiläum von FemArc gehen die Veranstalterinnen Fragen zum Zusammenhang von Arbeit und Geschlecht nach. Dabei sollen einerseits archäologische Beispiele als auch Erfahrungen zur modernen archäologischen Arbeitswelt vorgestellt werden, andererseits die Verflechtungen von Arbeit und Geschlecht auf einer theoretischen Ebene erörtert werden.
Anhand von Fallbeispielen aus den archäologischen Disziplinen wird hinterfragt, inwieweit die Geschlechtszugehörigkeit oder -zuschreibung mögliche Beschäftigungsfelder einzelner Individuen beeinflusst bzw. bedingt. Hier steht auch die Frage nach dem Wissen von Expert/innen und der damit verbundenen Macht im Fokus. Eine Rolle spielen zudem soziale Kategorien wie Alter, Status und/oder soziales Milieu. Darüber hinaus soll diskutiert werden, was in der Archäologie unter Begriffen wie „Arbeit“, „Wissen“ oder „Spezialisierung“ eigentlich verstanden werden kann – und für wen sie verwendet werden.
Forschungsgeschichtliche Aspekte zu Arbeit und Geschlecht sollen kritisch hinterfragt werden. Dies betrifft v.a. vorschnelle Ansprachen der Tätigkeit Einzelner wie auch ganzer Genusgruppen aufgrund von Analogieschlüssen zu modernen und subrezenten Gesellschaften. Einen weiteren Aspekt stellen kritische Betrachtungen von stereotypen Interpretationsmustern dar, welche noch immer unreflektiert tradiert werden.
Im Zusammenhang mit den aktuellen Arbeits- und Ausbildungsbedingungen werden die Geschlechtergerechtigkeit in der Archäologie sowie mögliche Verbesserungen und Alternativen zu bisherigen Verhältnissen diskutiert. Wie sieht es im Feld des Berufs derzeit für Archäolog/innen aus: Können sie ihre im Studium erworbenen Qualifikationen adäquat auf dem Arbeitsmarkt umsetzen? Welche Schranken und gläsernen Decken gibt es auf dem Weg zur Karriere (Hierarchisierung und Segregation des Arbeitsmarktes) und wie können diese aufgebrochen und verändert werden?
Auf der Tagung willkommen sind somit Beiträge sowohl zu den theoretischen Aspekten von Geschlecht und Arbeit als auch Beiträge, die sich mit der Anwendungsebene beschäftigen, sei es in den verschiedenen Archäologien oder im archäologischen Betrieb. Pro Vortrag sind 20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion vorgesehen. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Veranstalterinnen freuen sich über aussagekräftige Abstracts (ca. 200 Wörter) sowie eine Weiterleitung des CfP an interessierte Kolleg/innen.
Kontakt: TagungFemArc2021@gmx.de
Website: Link
Quelle: Hsozukult