CfP: Revolution 1848/49 – eine Demokratisierung auch der Geschlechterverhältnisse? Die Rolle von Männern und Frauen in einer politischen Umbruchzeit (ZS Ariadne); bis: 09.05.2022

Archiv der deutschen Frauenbewegung: Ariadne 79 (Web)

Einreichfrist: 09.05.2022

Im Jahr 2023 ist es wieder so weit. Die deutsche Öffentlichkeit begeht das 175. Jubiläum der Revolution von 1848/49. Dieses erneute Gedenken wollen die Herausgeberinnen der ZS Ariadne nutzen, um Forschungen zu den Geschlechterverhältnissen mit denen zur Revolution und Demokratieentwicklung zu verknüpfen und damit aufzuzeigen, wie die Revolution und unternommene Demokratisierungsversuche die damalige bürgerliche Geschlechterordnung und die deutsche Politik und Gesellschaft geprägt hat.

Vor 25 Jahren, 1998 erschien das 33. Heft der Ariadne unter dem Titel „Eine ‚ächt weibliche Emancipation‘. Die Diskussion der Geschlechterbeziehungen um 1848.“ Das Heft reihte sich damals in die Publikationen zum 150. Jubiläum der Revolution von 1848/49 ein und richtete den Blick auf deren Geschlechterverhältnisse in der Revolution. Mit diesem Thema hatte sich die Ariadne einem Forschungsfeld zugewandt, welches innerhalb des Archivs der deutschen Frauenbewegung eine große Rolle spielte, steht doch diese Revolution auch für den Beginn der Frauenbewegung in Deutschland. Unter anderem die Revolutionärin Louise Otto-Peters, die 1863 den ADF in Leipzig aus der Taufe heben sollte, steht für eine personelle Kontinuität, die sich auch durch die immer wieder aufgerufenen Bezugspunkte der Frauenbewegung auf die Revolution ergänzen lassen.

Bei Erscheinen des Heftes stand noch nicht fest – so Susanne Asche in ihrem Artikel –, „ob und wie das Geschlechterverhältnis der Revolutionsjahre innerhalb dieses Gedenkens thematisiert und diskutiert wird“.[1] Auch die von Sylvia Paletschek formulierte Einschätzung, dass es eine „Herausforderung für die Revolutionsforschung“ bleiben würde, „ihre Fragestellungen auf geschlechtsspezifische Implikationen hin zu untersuchen, ebenso wie es auch Aufgabe der spezifischen Frauenforschung sein sollte, die Ergebnisse der neueren Revolutionsforschung in ihre Aufgabenstellung zu integrieren“, wurde zum 150. Jubiläum der Revolution noch nicht vollständig umgesetzt.[2] Das damalige Jubiläum hatte für die Vormärz- und Revolutionsforschung eine wichtige Funktion. So war es seit Anfang der 1990er-Jahre zunehmend gelungen, durch den Einsatz multiperspektivischer Zugriffe auch die Geschichte der deutschen Revolution von 1848/49 neu zu betrachten und dabei der konstatierten „Problemfülle“ und „Komplexität von 1848“ gerecht zu werden.[3] Weiterlesen und Quelle … (PDF)