Buchpräsentation: Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944?/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen, 03.02.2011, Wien

VWI Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust Studien in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte

Zeit: Donnerstag, 3. Februar 2011, 18.30 Uhr
Ort: Theatersaal der Österreichische Akademie der Wissenschaften, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien

Nach der Okkupation Ungarns durch die Wehrmacht im März 1944 wurden zehntausende ungarische Juden und Jüdinnen in das Gebiet des heutigen Österreich verschleppt. Ein Teil der Deportierten wurde in Konzentrationslagern interniert, knapp 40.000 verrichteten zwischen Juni 1944 und April 1945 Zwangsarbeit in Ostösterreich.

Das Buch befasst sich mit jenen ungarischen Juden und Jüdinnen, die nicht in KZs interniert waren, sondern als ZwangsarbeiterInnen in Industrie- und Gewerbebetrieben sowie in der Land- und Forstwirtschaft oder beim Bau des
»Südostwalls« entlang der Grenze der Ostmark zur Slowakei und zu Ungarn arbeiten mussten. Die an ihnen verübten Verbrechen während des Arbeitseinsatzes sowie entlang der Marschrouten nach Mauthausen und Gunskirchen im Frühjahr 1945 fielen trotz zahlreicher Gerichtsprozesse in der frühen Nachkriegszeit weitgehend dem kollektiven Vergessen anheim. Das Buch ist die erste umfassende Darstellung dieses Kapitels der österreichischen Geschichte sowie seiner Aufarbeitung in der Zweiten Republik.

PROGRAMM

Begrüßung
Michael Rössner (Direktor, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften – ÖAW)

Podiumsgespräch
» Eleonore Lappin-Eppel (Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW)
» András Kovács (Central European University – CEU, Budapest)
» Béla Rásky, Moderation (Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien – VWI)

Musikprogramm
» Ilse Montocchio, Klavier
» Lukas Neudinger, Viola
» Alfred Pfleger, Geige
» Tobias Stosiek, Cello

spielen Werke ungarisch-jüdischer Komponisten, die Opfer der Shoah wurden:
Sándor Kuti, Serenade für ein Streichertrio
László Weiner, Duo für Violine und Bratsche
Sándor Vándor, Arie für Violoncello und Klavier

anschließend kleines Buffet

Buchtipp:
Eleonore Lappin-Eppel: Ungarisch-Jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Österreich 1944?/45. Arbeitseinsatz – Todesmärsche – Folgen. Wien: LIT Verlag 2010

Schreibe einen Kommentar