Konf: Fluide Körper. Die Entgrenzung verkörperter Wissensordnungen – Bodies in Transition. Dissolving the Boundaries of Embodied Knowledge, 05/2011, Köln

Käte Hamburger Kolleg »Morphomata«, Köln

Zeit: 26.-27.05.2011
Ort: Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, Seminargebäude/Tagungsraum
Die Konferenz möchte aus dem Blickwinkel der Altertumswissenschaften eine aktuelle kulturwissenschaftliche Debatte zu verkörperten Wissensordnungen aufgreifen. Konkret geht es um die Entgrenzung verkörperter Wissensordnungen durch Deformation oder Hybridisierung. Der Begriff ‚Fluide Körper‘ akzentuiert diese Auflösung verkörperter Ordnung. Ausgangspunkt sind exemplarische Untersuchungen zu körperlichen Missbildungen, Verstümmelungen, Stigmatisierungen, Fragmentierungen, aber auch zu Körpern theriomorpher Mischwesen und transgender Personen sowie zu Körpern in kulturellen Kontaktzonen.
Körper und Wissen sind Kategorien, die in Kulturwissenschaften zusammengedacht werden. Soziale Praktiken implizierter Wissensordnungen formen Körper, deren Präsenz die Ordnungen (wieder-) erzeugen oder hintergehen, also eine Stabilisierung oder graduelle Transformierung verkörperter Wissensordnungen bedingen. Dieser Prozess öffnet den Blick auf ‚Fluide Körper‘. Trotz Praktiken der Eingrenzung (z.B. durch soziale Handlungsroutinen) sind Körper instabil und die Gefahr existent, das
wahrnehmbare Überschreitungen etablierter Körpergrenzen Irritation oder Schrecken auslösen. Das den Körper formende Wissen fällt durch die Hintergehung der Ordnung in Unordnung.
Eine Strategie der Bewältigung ist die bildliche Fixierung der Überschreitung, eine bildliche Ordnung der Unordnung. ‚Fluide Körper‘ werden im Bild gebannt. Sie werden objektiviert und können zu einem Gegenstand der Ästhetisierung werden.
Bilder des ‚Fluiden‘ sind vermutlich im besonderen Maße offen für Umdeutungen, was ihre kulturelle Persistenz begünstigt. Der Betrachter kann das Erstarrte verflüssigen, eine Vielzahl anderer Formen des ‚Fluiden‘ imaginieren und mit Bedeutung versehen. Die Konferenz „Fluide Körper – Bodies in Transition“ nähert sich damit einem
Forschungsanliegen des Käte Hamburger Kollegs „Morphomata“ – an persistenten Formen kulturellen Wandel beobachtbar zu machen.
Ausführliches Programm auf H-Soz-Kult (Web)
Am Freitag, 27. Mai 2011 gibt es vormittags die Sektion „GENDER TROUBLE“
Moderation Frank Wascheck (Köln)
» 11.00 Uhr Johanna Fabricius (Berlin) – „Körperform(ung)en. Zu Strategien somatischer Geschlechterdiskurse in der griechischen und römischen Kultur“
» 11.45 Uhr Alan Shapiro (Baltimore) – „Das Ewig-Weibische: Alcibiades‘ Effeminacy“

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