Vortrag und Diskussion mit Christiane Leidinger: „Leben, lieben, lachen, kämpfen“. Die antimilitaristischen und feministischen Frauenwiderstandscamps 1983 bis 1993, 07.06.2011, Wien

STICHWORT – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung; in Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat der ÖH an der Universität Wien
Zeit: Dienstag, 7. Juni 2011, 19 Uhr
Ort: STICHWORT, Gusshausstraße 20/1A+B, 1040 Wien
Politisches Camping ist keine Erfindung etwa der Proteste gegen die G8-Gipfel oder gegen Rassismus in Grenzregionen. Eines der älteren Camps fand von 1983 bis 1993 in der Bundesrepublik Deutschland statt: Elf Sommer lang schlugen ein paar tausend Frauen im Hunsrück ihre Zelte auf. Sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Dänemark, Österreich und der Schweiz. In einer zentralen militärisch- neuralgischen Region protestierten sie gegen die Stationierung von 96 Cruise Missiles und gegen den alltäglichen Krieg gegen Frauen, Lesben und Mädchen.

Herausragend sind insbesondere die weitgreifenden linken politischen Bündnisse, die durch die ersten Camps entstanden sind. Dieser breiten Bündnispolitik für Protest und Widerstand, die ein Vorbild für aktuelle politische Interventionen sein könnte, wird mit besonderem Blick auf die Form – das politische Camping – nachgespürt.
Es erwartet Euch ein lebendiger Abend mit Fotos, Flugblättern, Plakaten und Musikbeispielen zu fast vergessener anti-militaristischer und feministischer Widerstandsgeschichte über phantasievolle und spektakuläre Aktionen von „B“ wie Baukran-Besetzung bis „S“ wie Sabotageakte.
Dr.in Christiane Leidinger, geb. 1969, freischaffende Politikwissenschaftlerin (Berlin); Politische Bildungsarbeit seit 1996; Lehrbeauftragte an Universitäten seit 1997. Wissenschaftliche Expertisen: Medien(ökonomie) sowie Geschichte und Politische Soziologie alter und neuer sozialer Bewegungen. Zahlreiche wissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen. www.christianeleidinger.de
Publikationen (Auswahl):
„Medien – Herrschaft – Globalisierung“, Westfälisches Dampfboot 2003;
„Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna Elberskirchen (1864–1943)“, UVK 2008;
Mitautorin und -herausgeberin von: „In Bewegung bleiben“ 2007 (Quer-Verlag), zusammen mit Gabriele Dennert und Franziska Rauchut unter Mitarbeit von Stefanie Soine.
Moderation: Margit Hauser
Unkostenbeitrag: € 2,90
Nur für Frauen, Transgenders willkommen.

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