Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie und Marie Jahoda Center für International Gender Studies Bochum (Web)
Zeit: 12.-13.09.2022
Ort: Ruhr-Universität Bochum
„Weltkrieg gegen Ehe und Familie.“ „Zerstörung des Menschen und der Zivilisation.“ „Neue Weltordnung.“ Die Polemiken gegen ›Gender‹ überbieten sich seit Jahren an Schrille. Wieviel Theologie steckt im Feindbild ›Gender‹? Und welche theopolitische Bedeutung hat der extrem antiliberale Ruf nach einer Rückkehr zur vermeintlich »natürlichen Geschlechterordnung«?
Dass die Stigmatisierung des Begriffs „Gender“ religiöse Wurzeln hat und bis heute von christlichen Akteur*innen forciert wird, ist seit Langem gut erforscht. Dennoch werden die theologischen und theopolitischen Implikationen, die den extremen Antiliberalismus des Geschlechtlichen unterfüttern, in wissenschaftlichen, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Debatten häufig noch unzureichend reflektiert. Diese Lücke zu füllen, ist das Anliegen einer wissenschaftlichen Tagung, die das Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie gemeinsam mit dem Marie Jahoda-Center für International Gender Studies im September 2022 an der Ruhr-Universität Bochum veranstaltet.
Expert*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geben einen systematischen Überblick über jene theologischen Motive, mit denen sich der transkonfessionelle Anti-Gender-Diskurs in religiöser Schrift und Tradition zu verankern und damit zu legitimieren sucht. Zwei weitere Vorträge beleuchten die theopolitische Relevanz des Ganzen, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Verstrickung der Russisch-Orthodoxen Kirche dieser Tage noch einmal besonders grell zutage tritt. Weiterlesen und Quelle … (Web)