Podcastprojekt „Die Spitze des Eisbergs – Bewegungsgeschichte gegen Patriarchat und Feminizide“ (Web)
Die Podcastreihe gibt Einblicke in bisherige Aktions- und Protestformen gegen Feminizide. Aufgebaut ist sie auf zehn Interviews mit Feminist*innen, die sich zum Teil schon seit den 1980er Jahren in unterschiedlichen Bereichen gegen patriarchale Gewalt engagieren. Dadurch werden einerseits bedeutende Teile österreichischer Frauen*Bewegungsgeschichte rekonstruiert. Andererseits werden auch Verbindungslinien zu heutigen Protesten gegen Feminizide hergestellt, die seit Sommer 2020 von der feministischen Vernetzung „Claim the Space“ in Wien organisiert werden.
Die dreistündige Podcastreihe wurde im November und Dezember 2022 auf RadioOrange ausgestrahlt. Alle drei Teile können in der Audiothek nachgehört werden (Web):
- „Es ist wichtig auf der Straße zu sein, weil dort ist das Leben“: Aktionismus und Kämpfen auf der Straße (57 Min.) (Web)
- Institutionelle Kämpfe: Errungenschaften und Hindernissen (56.50 Min.) (Web)
- Herausforderungen und Ausblicke auf feministische Praxen (57 Min.) (Web)
Die Interviewpartner*innen sind: Andrea Brem (Wiener Frauenhäuser), Bettina Zehetner (Frauen beraten Frauen), Maria Rösslhumer (Autonome österreichische Frauenhäuser), Irmtraut Karlsson (Mitbegründerin des ersten Frauenhauses in Wien), Nurcan (Avesta – kurdische Frauen, Frauensolidarität Europa), Ursula Häusler (Wir wollen uns lebend Berlin), Polly und Berta (autonome Aktivist*innen) sowie Martx und Susana (Alerta Feminista Austria, bis März 2022 auch Ni Una Menos Austria).
Interviews
Zeitgleich zu den Podcastfolgen wurden auf dem Weblog von „Claim the Space“ (Web) acht der Interviews in gekürzter schriftlicher Form veröffentlicht:
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- „Die Frauenpatrouille ist sehr gut gelaufen!“ – Zwei autonome Feminist*innen über selbst organisierte Schutzkonzepte, internationale Vernetzungen und vergangene sowie heutige Auseinandersetzungen mit Femi(ni)ziden (Web)
- Irmtraut Karlsson: „Ich habe mich damals schon unbeliebt gemacht, indem ich gesagt habe, dass die Frauenmorde des angesehenen Österreichers nicht gezählt werden.“ (Web)
- Ursual Häusler: „Wir waren auf Opfer oder Überlebende eingestellt und nicht auf Tote“ (Web)
- Nurcan: „Es ist wichtig, auf der Straße zu sein, weil dort ist das Leben“ (Web)
- Alerta Feminista Austria: „Sie wollen uns stumm machen, deswegen müssen wir laut sein.“ (Web)
- Bettina Zehetner: „Die Themen der Frauen sind im Großen und Ganzen gleich geblieben, weil sich die Gesellschaft nur irrsinnig langsam emanzipiert“ (Web)
- Andrea Brem: „Etwa alle Vierzehn Tage wird in Österreich eine Frau ermordet: Dagegen müssen wir etwas tun!“ (Web)
- Maria Rösslhumer: „Ich bewundere sie alle, die jetzt gemeinsam auf die Straße gehen, um mit so einer Intensität zu kämpfen.“ (Web)
Quelle: fernetzt mailing list