Katja Patzel-Mattern, Gina Fuhrich, Hannah Schultes: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Web)
Zeit: 22.-23.02.2024
Ort: Heidelberg
Einreichfrist: 31.07.2023
Die frühe Geschlechtergeschichte analysierte die folgenreiche Trennung von Arbeits- und Familienleben und kritisierte sie zugleich als Fiktion, da die Familie als Reproduktionseinheit die Produktion erst mit ermögliche. Die Tagung nimmt die aktuell wiederauflebende Konjunktur dieser Kritik zum Anlass, Wechselwirkungen zwischen Ökonomie und Sorgebeziehungen in historischer Perspektive zu diskutieren.
Dabei soll mehreren Fragen bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Ökonomie und Sorge nachgegangen werden: Welchen Einfluss hatten ökonomische Krisen auf Sorgebeziehungen und Sorgearrangements? Unter welchen Umständen wirkten ökonomische Rationalitäten auch in Sorgebeziehungen und wann setzten sich Verwertungslogiken nicht durch? Wann und wo erkämpften Sorgende erfolgreich Zeit und Raum für Sorge?
Um bei der Beantwortung dieser Fragen von der Makroebene gesellschaftlicher Entwicklung zur Mikroebene einzelner Konfliktlinien vorzudringen, unterscheidet die Tagung analytisch zwischen unterschiedlichen Ebenen der Ökonomie: Dabei werdn Sorgearrangements und Sorgehandeln in BRD und DDR seit 1945 in ihren Verflechtungen mit wirtschaftlichen Entwicklungen, Arbeitsmärkten, spezifischen Beschäftigungsbedingungen und Betriebspolitiken untersucht. Die Tagung nimmt darüber hinaus auf gesellschaftliche Leitbilder Bezug und diskutiert, wie Geschlecht, Klasse und Migration in Sorgearrangements und -handeln wirkten. Weiterlesen und Quelle … (Web)
- Panels: Auswirkungen wirtschaftlicher Entwicklungen auf Sorgebeziehungen | Umbrüche von Arbeitsmärkten im Zusammenwirken mit Sorgebeziehungen | Einfluss von Beschäftigungsbedingungen auf Sorgebeziehungen | Wechselwirkungen zwischen betrieblichen Realitäten und Sorgebeziehungen