Seminar: Die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen während der NS-Zeit in Österreich, 16.-18.11.2023, Wien und virtueller Raum

ERINNERN:AT (OeAD) und QWIEN – Zentrum für queere Geschichte Wien (Web)

Zeit: 16.-18.11.2023
Ort: Urania Wien und virtueller Raum
Anmeldung: bis 09.10.2023

Das „Zentrale Seminar“ von ERINNERN:AT ist die größte Lehrer:innenfortbildung zum Thema Holocaust, NS und Antisemitismus in Österreich und wird jährlich in wechselnden Bundesländern abgehalten. 2023 findet es in Wien statt und widmet sich der Verfolgung und Ermordung Homosexueller während der NS-Zeit sowie der schulischen Vermittlung dieses Themenkomplexes. Das „Zentrale Seminar“ richtet sich an Lehrer:innen aller Schultypen und Fächer, insbesondere Geschichte und Politische Bildung, aus ganz Österreich. Es gilt als Fortbildung für Lehrer:innen im Sinne des BMBWF.

Programm (PDF)

Schon vor dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurden homosexuelle Männer und Frauen in Österreich verfolgt. Während des Austrofaschismus gab es in den Kripo-Leitstellen Referate zur Bekämpfung von Sittlichkeitsverbrechen und Prostitution, dessen Personal auch für die Verfolgung homosexueller Handlungen zuständig war. Zusätzlich zu dieser zentralen Strafverfolgungsbehörde wurde nach dem „Anschluss“ eine zweite Polizeibehörde geschaffen, die Homosexuelle ausforschen und vor Gericht bringen sollte: das „Referat II S 1“ der Gestapo-Leitstelle Wien, welches schon am 1. April 1938 seine Arbeit aufnahm. Damit verschärfte sich die Situation für homosexuelle Männer und Frauen drastisch. Von den Behörden administriert begann nun eine bis dahin in Österreich beispiellose Jagd auf Homosexuelle, die sie vor Gericht, in die Gefängnisse, in die Konzentrationslager, auf den Operationstisch oder in die Psychiatrie brachte und oftmals mit ihrem Tod endete.
Nach der Befreiung Österreichs 1945 wurden die mit dem Vorwurf der Homosexualität verfolgten Menschen nicht als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Weiterlesen … (Web)