Buchpräsentationen und Filmvorführungen – Vida Bakondy und Renée Winter: „Nicht alle Weißen schießen.“ 18.12.07 / 17.01.08 / 11.02.08, Wien

Afrikarepräsentationen im Österreich der 1950er Jahre im Kontext von (Post-)Kolonialismus und (Post-)Nationalsozialismus
1954 reist ein 5-köpfiges österreichisches Filmteam unter der Leitung des Regisseurs Albert Quendler und des „Großwildjägers“ und „Afrikaforschers“ Ernst A. Zwilling ins koloniale Kamerun. Das Ergebnis der achtmonatigen Dreharbeiten im Norden und Extremen Norden Kameruns ist der 1955 fertig gestellte Dokumentar-Spielfilm „Omaru – eine afrikanische Liebesgeschichte“, der in der zeitgenössischen Presse als Film, der „endlich Afrika ohne schießende Weiße“ zeige, gefeiert wurde.
Die Konstruktion eine „authentischen Afrika“ wurde nicht zuletzt mit Hilfe der Unsichtbarmachung von Weißsein und weißen (kolonialen) Spuren versucht. Auch durch die Verknüpftheiten mit den Biographien des beratenden „Afrikaforschers“ Ernst A. Zwilling und des Regisseurs Albert Quendler stehen die hergestellten (Film-)Bilder und Narrationen im historischen Kontext kolonialrevisionistischer nationalsozialistischer Bestrebungen in Österreich und des spektakulären Vorführens von „dem Anderen“.
Vida Bakondy und Renée Winter beschäftigten sich seit 2001 mit dem von der österreichischen Filmhistoriographie bisher kaum beachteten Film „Omaru – eine afrikanische Liebesgeschichte“, seinen Produktionsbedingungen und Rezeptionsmöglichkeiten. Dieses Projekt führte sie 2007 auch nach Kamerun, an die Produktionsorte des Films, wo Gespräche vor Ort wiederum neue Blicke auf diese österreichische Produktion eröffneten.
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Buchpräsentationen und Filmvorführungen im Rahmen von:

  • kinokis mikrokino # 147: filmvorführung (omaru – eine afrikanische liebesgeschichte, A 1955) und buchpräsentation, dienstag 18.12.2007, 19h, depot, breite gasse 3, 1070 wien: „Endlich ein Afrikafilm ohne Weiße“
  • interaktionen: buchpräsentation im rahmen der veranstaltungsreihe des instituts für zeitgeschichte, donnerstag 17.1.2008, 12h im seminarraum 1 des instituts für zeitgeschichte, spitalgasse 2-4/hof 1, 1090 wien
  • buchpräsentation und filmprojektion (omaru – eine afrikanische liebesgeschichte, A 1955) am montag 11.2.2008, 20h, metro-kino, johannesgasse 4, 1010 wien

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Vida Bakondy und Renée Winter: „Nicht alle Weißen schießen.“ Afrikarepräsentationen im Österreich der 1950er Jahre im Kontext von (Post-)Kolonialismus und (Post-)Nationalsozialismus, Innsbruck/Wien/Bozen: Studienverlag 2007 (Veröffentlichungen des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte und Gesellschaft, Wien-Salzburg 32).
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