Öffentliche Podiumsdiskussion im Rahmen des 46. Treffen von I.D.A., Dachverband der deutschsprachigen Frauen- /Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen (Web), organisiert vom Frauenarchiv Bozen
Gleichzeitig wird die Ausstellung „Frauenbewegung `70. Frammenti di storia del movimento femminista in Alto Adige/Südtirol“ in der Stadtgalerie am Bozner Dominikanerplatz gezeigt.
Zeit: 04.11.2011, 18 Uhr
Ort: Bozen, Kolpinghaus (Josefssaal)
Am Podium diskutieren:
- Rita FARINELLI, Verein Osservatorio Cara Città di Rovereto, verfolgt seit 2007/2008 ein Archiv zur Geschichte der Frauengruppen und -bewegungen in Rovereto und Vallagarina
- Margit HAUSER, Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung in Wien, gegründet 1983.
- Ursula NIENHAUS, Frauenforschungs-, bildung- und informationszentrum FFBIZ e.V. in Berlin, gegründet 1978.
- Paola ZAPPATERRA, Dokumentations- und Forschungszentrums Archivio di storia delle donne/Biblioteca italiana delle donne, gegründet Ende der 1970er Jahre in Bologna
- Martha VERDORFER, Frauenarchiv Bozen, gegründet 2003, seit 2005 Sitz im Interkulturellen Frauenzentrum in Bozen
- Moderation: Alessandra SPADA
Das Thema:
Es werden unterschiedliche Projekte aus dem deutsch- und italienischsprachigen Raum zur Archivierung und Aufarbeitung der Geschichte der Frauen vorgestellt.
Einige der vorgestellten Frauenarchive sind unmittelbar im Zusammenhang mit der Zweiten Frauenbewegung entstanden, andere sind jüngeren Ursprungs. Für alle ist jedoch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Frauenbewegung ein zentrales Thema, wobei die konkreten Zugangsweisen und archivierten Materialien durchaus unterschiedlich sind.
Gemeinsam ist auch die Frage, wie die Tradition der Zweiten Frauenbewegung produktiv für die Gegenwart umgesetzt werden kann. Archivarbeit beschränkt sich nicht auf das sammeln, sondern heißt auch Forschung anzuregen, Vermittlungsarbeit zu leisten und historisches Bewusstsein zu fördern.
Der Gedanke der Vernetzung spielte bereits innerhalb der Frauenbewegung eine große Rolle und hat auch innerhalb der Frauenarchivbewegung eine zentrale Bedeutung.
Das Besondere an der Tagung in Bozen ist in diesem Zusammenhang die Begegnung von Projekten aus dem italienisch- und dem deutschsprachigen Raum und der Versuch aus den unterschiedlichen Traditionen Impulse zu gewinnen, die die Frauenarchive ihrem Ziel– für eine Zukunft zu arbeiten, in der die historischen Erfahrungen der Frauen nicht nur eine Randerscheinung bilden – näher bringt.