Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; Nuria Jetter und Sarah Salomon (Web)
Zeit: 26.-27.09.2024
Ort: Kulturforum, Staatliche Museen zu Berlin
Einreichfrist: 17.09.2023
Der aus der preußischen Malerfamilie Lisiewsky stammenden Anna Dorothea Therbusch (1721–1782) gelang im 18. Jhd., zu einer Zeit, als Frauen der Zugang zu künstlerischer Ausbildung und Akademien strukturell erschwert wurde, eine bemerkenswerte internationale Karriere. Nach der Ausbildung bei ihrem Vater Georg Lisiewsky und der Prägung durch den Kunstgeschmack des Friederizianischen Rokokos (Watteau, Pesne u.a.) widmete sich Anna Dorothea Therbusch zunächst 20 Jahre lang der Erziehung ihrer Kinder. Erst 1761, im Alter von vierzig Jahren, begann sie, ihre künstlerischen Ambitionen mit Nachdruck beruflich zu verfolgen.
Nach künstlerisch produktiven Stationen an den Höfen von Stuttgart und Mannheim sowie der Aufnahme in die Akademien von Stuttgart und Bologna, verbrachte sie von Sommer 1766 bis Herbst 1768 rund zwei Jahre in Paris. Dort wurde sie, nicht ohne Widerstände, mit einem an niederländischer Malerei orientierten Kerzenlichtbild in die Académie royale aufgenommen. Sie stellte im Salon aus und verkehrte u.a. mit dem Enzyklopädisten und Kunstkritiker Denis Diderot, dem Kupferstecher Johann Georg Wille sowie dem für Katharina II. als Kunstagent tätigen Fürst Golizyn. 1768 erfolgte die Aufnahme in die Wiener Akademie der Bildenden Künste. Ihre Rückreise nach Berlin führte sie über Brüssel und die Niederlande. Seit 1769 zurück in Berlin, bezog Therbusch 1772/73 ein Atelier Unter den Linden, in dem sie zeitweise mit ihrem Bruder Christoph Friedrich Reinhold Lisiewsky zusammenarbeitete. Sie wurde zu einer gefragten Porträtistin der Berliner Gesellschaft, die auch für den russischen Zarenhof tätig war und bei Friedrich II. mit mythologischen Historien Anklang fand.
Derzeit führt die Berliner Gemäldegalerie ein kunsthistorisches und kunsttechnologisches Forschungsprojekt zu den in den Staatlichen Museen zu Berlin aufbewahrten Werken Therbuschs durch. Die hieraus entstehende Publikation wird … weiterlesen und Quelle (Web).