Symposium und Enquete: Geschichte von Männern und Männlichkeiten, Deadline: 01.2008

VeranstalterIn: Ecole Normale supérieure Lettres et Sciences Humaines von Lyon, Leitung: Anne-Marie Sohn

Zeit: 18.-20. Juni 2009
Ort: Ecole Normale Supérieure de Lettres et sciences humaines in Lyon
Deadline für Abstracts: Jänner 2008

Bereits im Jahre 1977 folgerte Nathalie Davis, mit der Aufnahme von Geschlecht als Kategorie in die eschichtsschreibung „müssten wir uns der Geschichte von Frauen /und/ Männern widmen und dürften uns nicht allein auf das unterdrückte Geschlecht konzentrieren“. Ihre Forderung blieb jedoch weitgehend unerfüllt, die Mehrheit der HistorikerInnen arbeitete zunächst über Frauen. Inzwischen dominiert zwar die Geschlechtergeschichte über die Frauengeschichte, doch tendiert sie unbewusst dazu, Geschlecht aus der weiblichen Perspektive zu betrachten. Obschon zu Staatsbürgerschaft, Vaterschaft, männlicher Homosexualität oder Krieg und Männlichkeit geforscht wurde, sind zahlreiche Themenbereiche noch immer weiße Flecken auf der Landkarte der Geschichtsschreibung und fundierte Studien nach wie vor ausständig.

Dieses Symposium über die Geschichte von Männern und Männlichkeiten widmet sich diesem neuen Forschungsfeld, um das scheinbar Augenfällige, das offenbar genau deswegen der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit zu entgehen scheint, mit einem distanzierten historischen Blick einzufangen. ForscherInnen, die in diesem Bereich begonnen haben zu arbeiten, sollen die Gelegenheit haben, ihre Studien und Erfahrungen zu vergleichen. Der Plural im Titel des Symposiums bezieht sich – zeitlich und örtlich – auf die verschiedenen Positionen und Zusammenhänge, in denen sich Männer befanden und befinden. Die Tagung versteht sich daher als periodenübergreifend und international.

Der internationale wissenschaftliche Beirat, die Auswahl der TeilnehmerInnen, und, so hoffen wir, ein breites Publikum aus etablierten HistorikerInnen, DoktorandInnen und Studierenden verweisen ebenfalls auf den internationalen Anspruch dieser Veranstaltung. Dieses Symposium soll als Auftaktveranstaltung dienen, der weitere spezifische Tagungen folgen sollten.

Diese Tagung verfolgt auch ein Publikationprojekt, einer Geschichte von Männern und Männlichkeiten in Fortführung der /L’histoire des femmes en Occident/.

Das Symposium findet von 18. bis 20. Juni 2009 an der Ecole Normale Supérieure de Lettres et sciences humaines in Lyon statt.

Fünf Sektionen zu folgenden Themen strukturieren die Veranstaltung:

« Männer, Männlichkeiten, Virilitäten. Begriffe, Konzepte, Anwendung »

« Zeichen und Codierungen »: Das beinhaltet u.a. Stimme, Statur, Körperhaltung, Kleidung, das Tragen von Waffen, Rhetorik, Politik. usw.

« Bewährungs- und Belastungsproben »

« Zwei Sektionen widmen sich als Schlüsselthema den einzelnen Lebensphasen von der Jugend bis ins hohe Alter, da Männer in jedem Lebensabschnitt ihre Männlichkeit unter Beweis stellen müssen, sei es beruflich, militärisch, sportlich oder sexuell (1. Mal, Impotenz) usw. »

« Männer- und Männlichkeitshierarchien »: Dieses Thema umfasst auch Misserfolge, Widersetzung sowie Unterlaufen des vorgeschriebenen Rollenverhaltens

Gemäß dem Wunsch des wissenschaftlichen Beirats sollen vor dem Aussenden eines /Call for Papers/ im Jänner 2008 zunächst die publizierten und nicht publizierten Arbeiten sowie die sich in Druck befindlichen Texte erhoben werden: masculinites-lyon2009[at]ens-lsh.fr

Alle publizierten Texte, alle nicht publizierten Texte und alle noch nicht fertigen Studien über Geschichte von Männern und Männlichkeiten werden rezensiert. Sie werden gebeten, eine Nachricht mit einem Attachment an diese Adresse: masculinites-lyon2009[at]ens-lsh.fr zu richten.

Der Titel des Attachments soll so lauten: Ihr Name + Ihr Vorname. In diesem Attachment müssen erwähnt werden: Name, Vorname, Adresse, e-mail-Adresse, Universität, Stiftung oder Institution, für die StudentInnen Name des/der Betreuers/In, alle Publikationen zum Thema Geschichte von Männern und Männlichkeiten und noch nicht fertige oder publizierte Studien.

Uni-Prof. DDr. Paul Pasteur
Université de Rouen

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