Jana Prokopenko (Moskauer Staatliche Lomonosov-Universität); Ingrid Schierle (Deutsches Historisches Institut Moskau, Web)
Zeit: 26.-27.04.2012
Ort: Deutsches Historisches Institut, Nachimovskij prospekt 51/21, 117418 Moskau, Konferenzsaal des DHI
Deadline: 10.01.2012
Die Biographie als historiographisches Genre liegt derzeit im Trend der Forschung. Das historische Subjekt in seinen vielschichtigen Facetten ist im Zuge neuer Ansätze der letzten Jahrzehnte stärker in den Blickpunkt der Forschung getreten. Neben den „großen Männern“ spielen nun auch Frauen und „kleine Leute“ als Akteure eine Rolle. Handlungsspielräume von Individuen in ihrem historisch-sozialen und kulturellen Kontext sind Gegenstand höchst unterschiedlicher Forschungsfelder und Methoden wie der Alltags-, Kultur-, Geschlechter- und Sozialgeschichte, der historischen Anthropologie und der Mikrohistorie.
Der zweitägige Workshop wendet sich an HistorikerInnen, die an biographischen Projekten zur deutschen oder russischen Geschichte des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiten. Drei Themenschwerpunkte sind vorgesehen:
– Methodisch-theoretische Grundlagen biographischer Forschung
Anhand ausgewählter Literatur sollen Funktion und Leistung des biographischen Ansatzes diskutiert werden. Wie lassen sich Mikro- und Makroanalyse bei der Analyse von Lebensgeschichten verbinden? Welche Besonderheiten ergeben sich bei der Arbeit an Kollektivbiographien oder Biographien „einfacher Leute“? Welche Quellen lassen sich für biographische Projekte heranziehen?
– Seminar zur deutschen und zur russischen Paläographie
In zwei Gruppen werden die TeilnehmerInnen unter der Anleitung von deutschen und russischen Archivaren an Texten des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiten. Neben persönlichen Dokumenten wie Briefen und Tagebüchern sollen auch Quellensorten wie kirchliche Akten, Geschäftsbriefe etc. vorgestellt werden.
– Porträtgalerie: Präsentation laufender biographischer Projekte
In Kurzreferaten (max. 15 Minuten) stellen die TeilnehmerInnen ihre Projekte vor. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Diskussion des Ansatzes, der Methoden und der Quellenbasis liegen. Individuelle Lebensbeschreibungen von weltlichen und kirchlichen Persönlichkeiten, „großen“ oder „kleinen“ Leuten, Männern oder Frauen sind ebenso willkommen wie Kollektivbiographien.
Organisation: Die Kosten für Reise und Unterkunft werden vom DHI übernommen.
Die Bewerbung sollte eine Skizze des biographischen Projekts (10.000-12.000 Zeichen) und ein CV enthalten. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung, die auf Deutsch, Russisch oder Englisch abgefasst sein kann, bis spätestens 10. Januar 2012 an die E-Mail-Adresse biographie@dhi-moskau.de. Die Benachrichtigung der TeilnehmerInnen erfolgt spätestens am 31. Januar 2012. Die Arbeitssprachen werden
Deutsch und Russisch sein. Lektüre zu den Sektionen sowie die einzelnen Projektskizzen werden vor Beginn des Workshops an die TeilnehmerInnen verschickt.