Antifaschistisches feministisches Frauengedenken „Sichtbarkeit gegen das Vergessen“, 04.-05.05.2024, Mauthausen

Feministisches Frauengedenken in Mauthausen 2024 (Web)

Zeit: 04.-05.05.2024
Ort: KZ Gedenkstätte Mauhausen, Erinnerungsstr. 1, 4310 Mauthausen

Programm (PDF)

Sa., 04.05.2024

  • Birgit Pichler und Louise Beckershaus: Rundgang zu Frauen und Geschlecht in Mauthausen
  • Silke Umdasch: Rundgang zu Facetten sexueller Gewalt im KZ
  • Austausch und Diskussion zum antifaschistischen (feministischen Frauen) Gedenken und der damit verbundenen Praxis

So., 05.05.2024

  • Antifaschistisches feministisches Frauengedenken „Sichtbarkeit gegen das Vergessen“
  • Teilnahme an der allgemeinen Befreiungsfeier als Autonome Feministinnen, Lesben aus Deutschland und Österreich
  • Besichtigung und Gedenken in der Baracke 1

Beschreibung
Thematisch begleiteter Rundgang durch das ehemalige KZ mit zwei Schwerpunkten, je nach Wahl Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache, Dauer 3 Stunden, UKB Euro 5,00.

Sa., 04.05.2024, 10.00 Uhr

Birgit Pichler und Louise Beckershaus: Frauen und Geschlecht in Mauthausen
Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen ist heute der zentrale Erinnerungsort für die Verbrechen in der Zeit der NS-Herrschaft in Österreich. Frauen als Opfergruppe im KZ-Komplex Mauthauen wurden lange Zeit nicht thematisiert bzw. vergessen. Im Rahmen des Rundgangs werden Frauen in ihren verschiedenen Rollen im Konzentrationslager sichtbar gemacht – als Verfolgte und Inhaftierte, aber auch als Zuseherinnen, Helferinnen, Täterinnen sowie als Überlebende und erinnerungspolitische Akteurinnen. Anhand von Erzählungen und Dokumenten soll gemeinsam der Frage nachgegangen werden, was Geschlecht im NS bedeutete und wie sich das in den Konzentrationslagern zeigte.

Silke Umdasch: Facetten sexueller Gewalt im KZ
Sexualisierte Gewalt nimmt im KZ-Lagersystem eine große Rolle ein, sie war für viele Häftlinge Teil des Lageralltags. Willkürliche sexualisierte Übergriffe seitens der Lager-SS, aber auch von Seiten der (Funktions-)Häftlinge wurden ab 1942 durch die Eröffnung des ersten Lagerbordells in der KZ-Geschichte um den Faktor instrumentalisierte sexualisierte Gewalt erweitert. Dieser Rundgang widmet sich den unterschiedlichen Arten sexualisierter Gewalt, beleuchtet die Opfergruppen und setzt die Ausübung des Missbrauchs mit dem Bedürfnis der Täter*innen nach Macht und Geltung in Zusammenhang.

15.00-17.00 Uhr: Austausch und Diskussion zum antifaschistischen (feministischen Frauen) Gedenken und der damit verbundenen Praxis
Ort: wird bekannt gegeben
Ein moderiertes Gespräch mit begrenzter Teilnehmerinnen-Zahl in deutscher Sprache: Erinnern und Gedenken führt zum Heute: Wie kann/soll ein antifaschistisches Gedenken gestaltet werden, mit dem Blick auf gegenwärtige Ausgrenzungs- und Diskriminierungsstrukturen? Was können wir aus den, vor Jahren statt gefundenen, Begegnungen mit den ehemals Verfolgten lernen? Was bedeutet es, fast ausschließlich auf Täterdokumente zurückgreifen zu können, um die Geschichte der „vergessenen Opfer“, die nie gehört wurden, darzustellen? Geschichtschreibung ist immer eine Frage der Macht. Gerade heute sind Gedenkstätten auch Orte der umkämpften Geschichtsschreibung. Wie sehen wir unsere Rolle im aktiven antifaschistischen Gedenken und den Auftrag zu konkretem Handeln im Heute?
Eines der Anliegen der Organisatorinnen ist die Schaffung eines Gedenkzeichens für die zur Prostitution gezwungenen Fauen in der Gedenkstätte Mauthausen/Gusen um zumindest auf einer moralischen Ebene diesen Opfern gerecht zu werden und sie sichtbar zu machen. Ihr seid nicht vergessen! Die Organisatorinnen haben eine Petition formuliert und sammeln Unterschriften.

Sonntag, 05.05.2024, 9.00 Uhr

Antifaschistisches feministisches Frauengedenken „Sichtbarkeit gegen das Vergessen“ Erinnern und Gedenken führt zum Heute
Zur Erinnerung an die Verfolgung, Ermordung und den Widerstand von Frauen, Lesben und Mädchen im NS-Faschismus. Im Gedenken an die Frauen und Mädchen, die in Mauthausen inhaftiert waren, und im Gedenken an die Frauen, die vom Frauenkonzentrationslager Ravensbrück in das KZ Mauthausen gebracht wurden und im Lagerbordell zu Sexzwangsarbeit gezwungen wurden. Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Musikalische Begleitung, z.B. Akkordeon Lisa Grösel, Natalia Hurst, Frauenchor: Frauen singen von Befreiung. Die Reden werden in Englisch, Spanisch, Französisch und Italienisch, sowie in Österreichische Gebärdensprache übersetzt.

danach: 11:00 Uhr: Teilnahme an der allgemeinen Befreiungsfeier als Autonome Feministinnen, Lesben aus Deutschland und Österreich

danach: ca 13.30 Uhr: Besichtigung und Gedenken in der Baracke 1, dem ehemaligen Lagerbordell und weiteren Erinnerungstationen (Frauen singen für Befreiung), bzw. Teilnahme an weiteren Gedenken, z.B. 15:30 Uhr in Ried in der Riedmark

Ort: Mauthausen memorial, Erinnerungstraße 1.

Anmeldungen
an: fem.gedenken@riseup.net
Bitte wenden Sie sich bei Interesse an den Vorbereitungen und dem detaillierten Programm an fem.gedenken@riseup.net. Durch die beschränkte Teilnehmer*innenzahl wird für die Rundgänge um eine Anmeldung an die selbe Adresse gebeten. Die Veranstaltungen sind auch in Österreichischer Gebärdensprache. Gehörlose und schwerhörige FeministInnen werden bei der Anmeldung bevorzugt. Schreiben Sie dazu, an welchem/n Tag/en Sie teilnehmen wollen. Für alle, die an beiden Tagen des Gedenkens teilnehmen wollen, wird empfohlen, sich um einen Schlafplatz in Linz und Umgebung von Mauthausen zu kümmern.

Die Vorbereitungsgruppe
des fem. Gedenkens und des FZ-Wien. Verein Kommunikationszentrum für Frauen Lesben Migrantinnen Mädchen. Währingerstr. 59/6, 1090 Wien, fem.gedenken@riseup.net

Spenden mit Stichwort: fem. Gedenken sind willkommen: IBAN: AT31 1200 0006 9729 730

Gefördert durch den Zukunftsfonds der Republik Österreich

Quelle: Female-l