Vortrag im Rahmen der Reihe „Geschichte am Mittwoch“ des Inst. für Geschichte der Univ. Wien und Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit (Web)
Zeit: 11.12.2024, 18.30 Uhr
Ort: Univ. Wien, HS 30, Universitätsring 1, 1010 Wien – und virtueller Raum
Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg wurde bis 1568 als Doppelkloster geführt, dem ein Chorfrauenkonvent unterstand. Nach der Klosterauflösung wurden die Bücher der Schwestern in die Bibliothek des Chorherrenstiftes eingegliedert; durch Neubindungen und Restaurierungsarbeiten gingen Besitzvermerke verloren. Während der Handschriftendbestand des ehemaligen Chorfrauenstiftes im Fokus von aktueller, interdisziplinärer Forschung steht und im Zuge eines Dissertationsprojektes erfasst und erschlossen wird, fand der Druckbestand des Klosters bislang keine Beachtung. Bisher kann nur ein einziger Druck – aufgrund handschriftlicher Einträge – als dem Frauenkloster zugehörig identifiziert werden. Dieser steht im Zentrum des Vortrages; seine Herkunft sowie sein Weg aus einem Tiroler Franziskanerkonvent in den Besitz des Frauenstiftes zeugt von der Vernetzung der einzelnen Klöster miteinander und der Praxis des Bucherwebs. Der handschriftlich nachgetragene Text, der sowohl Regeln für das Leben geistlicher Jungfrauen als auch damit korrespondierende Traktate enthält, soll sowohl in seiner Gesamtheit sowie auch im Verhältnis zum gedruckten Haupttext betrachtet werden.
Moderation: Sabine Miesgang
Sarah Deichstetter studierte Deutsche Philologie und Nederlandistik an der Univ. Wien. Aktuell schreibt sie ihre Dissertation im Fachbereich Germanistik zum Buchbestand des ehemaligen Augustiner-Chorfrauenstiftes Klosterneuburg. Sie arbeitete mehrere Jahre in der Stiftsbibliothek Klosterneuburg und ist aktuell an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Mittelalterforschung tätig.
Online-Zugang zur Veranstaltung: https://univienna.zoom.us/j/62428996607?pwd=NmZtTnpVV0hPUjNyYURycTFoLzg0QT09