6. Jahrestagung des Arbeitskreises Sexualitäten in der Geschichte: Politisierte Sexualitäten, 25.-26.04.2025, Hamburg

Arbeitskreis Sexualitäten in der Geschichte, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am UKE Hamburg-Eppendorf und Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung

Zeit: 25.-26.04.2025
Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Anmeldung bis: 15.04.2025

Programm (PDF)

Panels
– Politisierte Sexualitäten in der „Geschlechter(un)ordnung“ der Weimarer Republik
– Politisierung der Sexualitäten, 1930er-1950er Jahre
– Soziale Bewegungen und die Politisierung von Sexualitäten
– Ambivalenzen politisierter Sexualitäten im langen 20. Jhd.

Podiumsgespräch
– Gibt es unpolitische Sexualwissenschaft?

Politische und andere soziale Bewegungen weisen mit unübersehbarer Regelmäßigkeit eine enge Beziehung zur Sexualität bzw. zum Sexuellen auf. Dies mag bei den jüngeren, (selbst)erklärtermaßen ›sexuellen Revolutionen‹ unmittelbar einleuchten – etwa um und nach 1968, in den bürgerlichen Reformbewegungen um 1900 und bis heute in Bewegungen zur ›Befreiung‹, Anerkennung oder Normalisierung sexueller und geschlechtlicher Minoritäten. Der Rekurs auf das Sexuelle fällt aber auch in konservativen oder faschistischen und schlicht antiliberalen Bewegungen unmittelbar ins Auge (vgl. z.B. die Arbeiten von Dagmar Herzog, Klaus Theweleit, Sebastian Winter). So sind sexuelle Motive etwa sowohl virulent in der Konstruktion des jeweiligen Feindbildes – häufig mit antisemitischer und rassistischer Konnotation als vermeintlich sexuell ausschweifend, übergriffig, degeneriert, tierisch und in jedem Falle gefährlich. Sexualität wird aber auch in Dienst genommen in der Illustration eigener (auch: sexueller) Potenz – in Verknüpfung mit der Entwürdigung anderer, bis hin zum systematischen Einsatz sexualisierter Gewalt in Terror- und Kriegshandlungen. Die Modi der Bezugnahme auf Sexualität variieren zwischen unterschiedlichen Bewegungen sehr stark – von intendierten und strategischen Einsätzen bis hin zu eher unbewussten Mobilisierungen sexueller Phantasien und Ressentiments. Weiterlesen und Quelle … (Web)