Ausstellung: VALIE EXPORT Retrospektive, bis: 01.10.2023, Wien

ALBERTINA (Web)

Laufzeit: bis 01.10.2023
Ort: ALBERTINA, Albertinaplatz 1, 1010 Wien

Die Performance- und Medienkünstlerin VALIE EXPORT ist Pionierin: Mit feministischer Agenda hat EXPORT früh die Rolle der Frau und Künstlerin untersucht und aufgezeigt, wie sich patriarchale Strukturen dem weiblichen Körper auf schmerzhafte Weise einschreiben. Der Körper ist in VALIE EXPORTs bahnbrechendem Werk untrennbar mit seiner Darstellung in visuellen Medien verknüpft. Ihre kritische wie tiefgreifende Analyse technischer Abbildungsprozesse legt offen, wie Massenmedien geschlechtsspezifische Identitätsbilder erst konstruieren und festschreiben.
Die Ausstellung spannt den Bogen von VALIE EXPORTs bahnbrechenden frühen feministischen Aktionen, wie dem TAPP und TASTKINO (1968) über ihre provokanten Performances (ASEMIE – die Unfähigkeit sich durch Mienenspiel ausdrücken zu können, 1973 und vielschichtigen Installationen I [beat (it)] II, 1980) bis hin zu der über mehrere Jahre konsequent verfolgten Werkgruppe der Körperkonfigurationen (1972-82).
Neben legendären Werken sind auch noch nie zuvor gezeigte Arbeiten und Installationen, die erstmals für die ALBERTINA realisiert werden, zu sehen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Relevanz der Fotografie für das Schaffen der Künstlerin. Ob zu dokumentarischen Zwecken, als Experiment oder als eigenständiges Werk spielt die Fotografie eine zentrale Rolle für VALIE EXPORTs feministische und gesellschaftspolitische Fragestellungen. An der Schnittstelle zu Film, Video- und Body-Art erlaubt sie neue Einblicke in das Werk der Künstlerin. Das Verhältnis von Subjekt und Raum, Performance und Bild, Körper und Blick sowie Weiblichkeit und Repräsentation ist hierfür bezeichnend.

Ausstellung: Gesammelt um jeden Preis! Warum Objekte durch den Nationalsozialismus ins Museum kamen und wie wir damit umgehen, bis 26.11.2023, Wien

Volkskundemuseum Wien; Kuratorinnen: Kathrin Pallestrang, Magdalena Puchberger und Maria Raid (Web)

Laufzeit: bis So, 26.11.2023
Kuratorinnenführungen: So, 15.10.2023, 15.00 Uhr
Ort: Volkskundemuseum Wien

Beschreibung: „Provenienzforschung und Restitution kann man nicht ausstellen?! Wir tun es trotzdem! Die Ausstellung handelt von NS-Raub, Recht und Rückgabe. Sie stellt die Erforschung des Erwerbs und der Herkunft von Dingen im Museum vor und geht deren Verbleibsgeschichten bis heute nach. Erstmals werden die komplexen Abläufe der NS-Provenienzforschung und Restitution in Österreich einer breiten Öffentlichkeit in einer Ausstellung gezeigt. Im Zentrum steht die umfangreiche Sammlung Mautner, die vom Volkskundemuseum Wien an die rechtmäßigen Eigentümer*innen zurückgegeben wurde.
Dinge kommen auf unterschiedliche Weise in öffentliche und private Sammlungen. Auch im Volkskundemuseum befinden sich Objekte, die dort nicht hingehören, weil sie ihren Eigentümer*innen abgepresst, geraubt oder aufgrund (rassistischer) Gesetze abgenommen wurden. In dieser Ausstellung verfolgen wir den Ablauf von der Beschaffung unter dem NS-Regime, über die museale Nutzung bis hin zur Rückgabe von Objekten. Dabei rücken die Beziehungen in den Vordergrund, die über Objekte entstehen und die sich im Laufe der Zeit unterschiedlich gestalten und auswirken. Besonders deutlich wird dies anhand der Sammlung Mautner, die nach der Restitution dem Volkskundemuseum Wien großteils geschenkt wurde. Die Sammlung steht für die engen Verflechtungen der Familie Mautner mit dem Museum seit dessen Gründung und seinen Akteur*innen.“ Weiterlesen … (Web)

Klicktipp: ZS „Avisos de Viena. Viennese Siglo de Oro Journal“ (Neue Ausgabe online)

Avisos de Viena. Viennese Siglo de Oro Journal (Web)

Avisos de Viena ist eine neue wissenschaftliche Online-Zeitschrift, die innovative Perspektiven auf die spanische Kulturgeschichte bietet. Die Artikel in Spanisch, Deutsch, Englisch oder Französisch verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und eine Vielzahl von Forschungsinteressen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Themen Kultur der Geburt, familiäre Netzwerke und neue Adelsforschung.
Die erste Ausgabe ist 2020 erschienen, soeben wurde die No. 5 veröffentlicht. Chefredakteure sind die Wiener Romanisten Wolfram Aichinger und Simon Kroll. Die Ausgaben 2, 3 und 4 enthalten jeweils u.a. Artikel von Michael Mitterauer, u.a. „Von Mari zu María“ zu den Politiken der Namensgebung (1/2022).

Ausgaben

Klicktipp: Listen to the Archive! Podcast des Digitalen Deutschen Frauenarchivs zu feministischer Geschichte

i.d.a.-Dachverband: Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF) (Web)

Das DDF ist das Fachportal zur Geschichte der Frauen- und Lesbenbewegungen in Deutschland. Seit 2018 macht es laufend weitere thematische Dossiers und Digitalisate von ausgewählten Quellen der Geschichte der Frauen*bewegungen im Internet zugänglich.
Das DDF ist aufgebaut auf dem Online-Verbund-Katalog „Meta“ des i.d.a.-Dachverbandes, der 2015 online gegangen ist und in dem die Kataloge von mehr als 30 Einrichtungen zusammengeführt recherchiert werden können (Web). (Während sich das DDF auf Deutschland bezieht, sind im „Meta“-Katalog auch Einrichtungen aus Österreich, Luxemburg und Italien vertreten.)

Seit Sommer 2022 gestaltet das DDF auch einen Podcast. Bisher sind diese Folgen erschienen (Web):

  • Feministisches Erinnern bleibt politisch – Vernetzung & Rolle feministischer Archive (39 Minuten)
  • 175 Jahre Märzrevolution – Frauenemanzipation und Louise Otto-Peters (41 Minuten)
  • Mit Hass an die Macht – die NS-Machtübernahme 1933 (42 Minuten)
  • Migration, Flucht & Stadtpolitik. Von Teheran nach Köln (44 Minunten)
  • 11 Freund*innen. Fußball und Feminismus (57 Minunten)
  • Bilder Sozialer Arbeit. 150 Jahre Alice Salomon (52 Minunten)

Beschreibung: „Feminismus hat Geschichte! Und die ist politisch, bewegt und reich an Auseinandersetzungen. Sie erzählt von Solidaritäten und Brüchen, sie hat viele Gesichter, Perspektiven und nicht zuletzt Schultern, auf denen auch heute Feminismus gelebt, gedacht und ausgehandelt wird. Von Frauenstreiks bis Cyberfeminismus, von Pionier*innen in Sport oder Sprache: Der DDF-Podcast blickt auf Akteur*innen und Phänomene aus mehr als 200 Jahren feministischer Bewegungsgeschichte.
Was trennt, was verbindet – damals und heute? Wir öffnen feministische Zeitkapseln und Schatzkisten, treffen Historiker*innen, Zeitzeug*innen und weitere Expert*innen – und nehmen euch mit auf eine Entdeckungstour durch die feministischen Archive. Listen to the Archive!“

Klicktipp: Kaiserin und Reich. Zeremoniell, Medien und Herrschaft 1550 bis 1740/45 (Weblog)

Katrin Keller, Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Web)

Wenn man heute von Kaiserinnen spricht, werden – gerade in Wien – eigentlich nur zwei Frauen mit diesem Titel verbunden: Die Habsburgerinnen Maria Theresia (1717-1780) und Elisabeth, genannt Sissi/Sisi (1837-1898). Manche denken vielleicht noch an hochmittelalterliche Personen wie Adelheid (931-999) oder Theophanu (960-991). Aber wer außerhalb engster Forscher:innenkreise kennt Maria de Austria (1528-1603), Eleonora Gonzaga (1598-1655) oder Eleonore Magdalene von Pfalz-Neuburg (1655-1720)?
Seit dem Mittelalter gab es eine lange Reihe von Frauen, die den Titel „Kaiserin“ trugen und denen damit im Rahmen des Heiligen Römischen Reiches herrschaftliche Befugnisse, zeremonieller Rang und symbolische Bedeutung zukamen (Web). Mit diesen ranghöchsten Personen der europäischen Fürstengesellschaft der Frühen Neuzeit hat sich die Forschung bislang jedoch kaum beschäftigt – und sie spielen keinerlei Rolle im öffentlichen Geschichtsbewusstsein.

Der Weblog „Kaiserin und Reich“ von Katrin Keller beschäftigt sich mit der politischen und repräsentativen Rolle dieser Frauen. Die ersten Beiträge sind bereits 2016 online gegangen, Grundlagen dafür sind die Ergebnisse von Forschungsprojekten des Institut für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes, aus denen im Weblog Ergebnisse, Diskussionen und auch Quellen vorgestellt werden.

Zum Weblog (Web)

  • Forschungsprojekt „Familiensache. Dynastische Handlungsspielräume in der Korrespondenz von Kaiserin Eleonora Magdalena von Pfalz-Neuburg (1655-1720)“: Katrin Keller, Ines Peper und Anna Spitzbart (2021-2024) (Web)
  • Forschungsprojekt „Kaiserin und Reich. Zeremoniell, Medien und Herrschaft 1550 bis 1740“: Katrin Keller und Marion Romberg (2015-2020) (Web)

Klicktipp: fernetzt – der Blog für die Frauen- und Geschlechtergeschichte: Mehr als 90 Beiträge online (Weblog)

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Welche Handlungsspielräume hatten Frauen im spätmittelalterlichen Wien? Wie verhandelten Schariagerichte im habsburgischen Bosnien-Herzegowina häusliche Gewalt? Welche Wohnkonzepte für Singlefrauen wurden in der Zwischenkriegszeit entwickelt? Ging es in den Diskussionen um das Abtreibungsrecht in der BRD der späten 1940er-Jahre um die körperliche Selbstbestimmung von Frauen? Und wie geht feministisches Kuratieren? Das sind einige der Fragen, denen die zuletzt veröffentlichte Beiträge in „fernetzt – der Blog“ nachgehen.
Der Weblog ist 2015 online gegangen, um Impulse für Diskussionen zu setzen und um die Sichtbarkeit junger – bzw. nicht institutionalisierter – Forschung zu erhöhen. Der Weblog wird gänzlich ehrenamtlich organisiert und hat bereits mehr als 90 Beiträge publiziert. Herausgeberin ist der Verein fernetzt. Dieser wurde 2011 gegründet als Raum für Diskussionen, den Austausch über den Forschungsalltag und gegenseitige Unterstützung (Web).
2016 wurde in „fernetzt – der Blog“ auch ein Interview veröffentlicht, in dem die Administratorin Li Gerhalter den Salon 21 näher vorstellt (Web).

Bisherige Posts im Weblog (Web)

  • (Kultur-)Archive und Gender; von Verena Lorber (Link)
  • Häusliche Gewalt vor Schariagerichten im habsburgischen Bosnien-Herzegowina; von Ninja Bumann (Link)
  • Unterbringung von Singlefrauen in der Stadt. Soziales Denken hinter dem Wohndesign in der Zwischenkriegszeit; von Peirou Chu (Link)
  • Feministisch Kuratieren!; von Anna Jungmayr & Alina Strmljan (Link)
  • „Mutlosigkeit zum Kind“. Schwangerschaftsabbruch im Nachkriegsdeutschland; von Anna Leyrer (Link)
  • Feministische Forschung: für immer, für alle; von Sonja Edler (Link)
  • Wenn Welten kollidieren. Auf den Spuren von Frauen im spätmittelalterlichen Wien; von Carina Siegl (Link)
  • Ehrverletzungen von Frauen vor k. u. k. Militärgerichten; von Andrea Rendl (Link)
  • Noch nie dagewesen? Die Gründung des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins 1866; von Waltraud Schütz Continue reading

Klicktipp: Fake & Irrtum: Falsche Fährten in den kulturhistorischen Fächern einst und heute (neuer Weblog)

Fakultätsgruppe Öffentlichkeitsarbeit der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Univ. Wien (Web)

Wer vertritt die Behauptung, die Pyramiden am Nil wären von Außerirdischen erbaut worden? War im Mittelalter tatsächlich die Meinung vertreten, die Erde sei eine Scheibe? Und was steht hinter der Falschmeldung, 1861 sei das sizilianische Staatsvermögen gestohlen worden?
Desinformation, Manipulation, Fälschungen, Irrtümer und ihre Auswirkungen beschäftigen Historiker:innen und Kulturgeschichtler:innen seit jeher: Zum einen als Elemente der verschiedenen Zeiten und Kulturen, die sie erforschen; zum anderen im eigenen gelebten Forschungsalltag. Der neue Weblog präsentiert seit Oktober 2022 monatlich Fallstudien zu Fake & Irrtum aus den historisch-kulturwissenschaftlichen Fächern. Er soll die vielgestaltigen Phänomene falscher Fährten in der Vergangenheit und der Gegenwart beleuchten, auf ihre Relevanz und Brisanz in den Geisteswissenschaften hinweisen – und auch Aufklärungsarbeit leisten.

Bisherige Beiträge (Web)

  • Fritz Blakolmer: Der Fälscher, der Lügner, die Außerirdischen und die Archäologie (Web)
  • Martina Pippal: Gefälschter Raum, gefälschte Zeit, echte Kunst. Fake, Irrtum, Unterstellung (Web)
  • Cosimo Paravano: Wie kam es im 5. Jhd. zum erfundenen Briefwechsel zwischen einem Heiden und einem Christen? Fälschung als Kompromissversuch in Byzanz (Web)
  • Sophie Morawitz: Das finstere Mittelalter: Risiken und Nebenwirkungen für die Geisteswissenschaften (Web)
  • Maria Stella Chiaruttini: Das verlorene Vaterland? Politisierung und Missdeutung der Vereinigung Italiens (Web)
  • Lonneke Delpeut: Wer erbaute die Pyramiden? Lebhafte Phantasien im Wettstreit mit langweiligen Tatsachen (Web)
  • Florian-Jan Ostrowski: Der Schein der Fassade. Zur Rolle von Authentizität beim Erleben von materiellen Überresten (Web)
  • Agnes Aspetsberger: Folgenschwere Falschgeldaffäre oder Fake News? Drucke des späten 15. Jhds. berichten von Falschmünzerei (Web)
  • Gerhard Langer: „Die Juden sind schuld!“ Corona und Antisemitismus (Web)
  • Fritz Blakolmer, Angelika Hudler und Maximilian Hartmuth: Fake & Irrtum: Falsche Fährten in den kulturhistorischen Fächern einst und heute (Web)

CfP: Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart. Institutionen, Akteur:innen, Praktiken und Konzepte in vergleichender Perspektive (Event: 09/2024, Stuttgart); bis: 15.11.2023

Marcus Stiebing (Univ. Stuttgart) und Isabelle Deflers (Univ. der Bundeswehr München) (Web)

Zeit: 04.-06.09.2024
Ort: Stuttgart
Einreichfrist: 15.11.2023

Militärische Erziehung, Ausbildung, Bildung und der Staat sind seit der Antike eng miteinander verzahnt. Es ist ein spannungsgeladenes Verhältnis, weil es wirkmächtige soziale Praktiken sind, nicht nur, um künftige militärische Führungskräfte auszubilden, sondern auch, um die Mitglieder eines Gemeinwesens im Namen des Staates gefügig zu machen. Die militärhistorische Forschung wandte sich vor diesem Hintergrund in den vergangenen Jahren vielfach Fragen der Militärtheorie und -wissenschaft, einzelnen Militärtheoretikern und deren Schriften sowie Institutionen zu, die im Zusammenhang mit der Erziehung, Ausbildung und Bildung von Soldaten und Offizieren stehen. Demgegenüber zeigt sich, dass die Rolle des Militärs in der historischen Bildungsforschung weniger Beachtung zu finden scheint; dies gilt umso mehr für die Vormoderne. Im klassischen Handbuch zur Bildungsgeschichte ist das Militär vor 1800 faktisch nicht präsent.
Hier setzt die epochenübergreifende und international angelegte Tagung an, die von einem weiteren, relational gebrauchten Erziehungs-, Ausbildungs- und Bildungsbegriff ausgeht. Erziehung, Ausbildung und Bildung sind vom jeweiligen soziokulturellen Umfeld sowie den beteiligten Akteur:innen abhängig. Dem folgend werden Erziehung und Ausbildung als bewusstes und kommunikatives Einwirken von Individuen auf andere Individuen und als zielgerichtete Prozesse verstanden. Sie vollziehen sich in Institutionen und/oder spezifischen Räumen und sind durch eigentümliche Ausbildungs- und Erziehungspraktiken, Normen- und Wertevorstellungen sowie Interaktionsformen gekennzeichnet. Bildung wird demgegenüber als ein auf die Selbstbildung des/der Einzelnen bezogenen, offenen, intensionalen und kommunikativen Prozess aufgefasst, der sich seinerseits durch ein charakteristisches Repertoire von Praktiken und Interaktionsformen auszeichnet. … weiterlesen (PDF)

Quelle: HSozuKult

CfP: Kindheit und Jugend im östlichen Europa (Online-Publikation); bis: 15.09.2023

Copernico (Web)

Einreichfrist: 15.09.2023

Copernico ist ein neues Themen- und Transferportal zur Geschichte und zum kulturellen Erbe im östlichen Europa. Sein Thema sind die Länder, Landschaften und Regionen zwischen Ostsee und Schwarzem Meer. Die Beiträge richten sich dabei insbesondere an die breitere Öffentlichkeit: Wissenschaftliche Themen und Forschungsergebnisse sind darin populärwissenschaftlich formuliert zugänglich und auf Deutsch und Englisch veröffentlicht. Fachbegriffe werden über Infoboxen erklärt, Orte und Länder über Einschubfenster mit Karten vorgestellt.
Das Portal ist 2021 online gegangen, Medieninhaberin ist das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg.

CfP: Kindheit und Jugend im östlichen Europa (Web)
Der geplante Themenschwerpunkt soll ab Mitte 2024 pubilziert werden. Er soll die unterschiedlichen Alltags- und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen beleuchten und ist thematisch bewusst offengehalten. Denkbar sind dabei folgende Leitfragen:

  • Alltags- und Lebenswelt
  • Erziehung, Schule, Bildung und Ausbildung
  • Familie und Elternschaft
  • Künstlerische und kulturelle Zeugnisse und Repräsentationen
  • Objekte und Quellen
  • Kindheitsdiskurse Weiterlesen … (Web)

Quelle: HSozukult

Ausstellung: Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion, bis: 14.01.2024, Wien

Jüdisches Museum Wien (Web)

Ort: Jüdisches Museum Wien, Dorotheerg. 11, 1010 Wien
Laufzeit: bis 14.01.2024

Ausgehend von England entwickelte sich Fußball im frühen 20. Jhd. zu einem Massensport in Europa und begeistert heute hunderte Millionen Menschen weltweit. Historische Siege oder Niederlagen sind bis in die Gegenwart Teil nationaler Identitäten und prägen das Selbstbewusstsein von Vereinen. Eine Erfolgsgeschichte des „jüdischen Fußballs“ schrieb im Wien der Zwischenkriegszeit der zionistisch geprägte SC Hakoah, der 1925 die erste Profi-Fußballmeisterschaft in Österreich gewann. Wenig bekannt ist jedoch, dass auch andere Wiener und europäische Fußballklubs eine „jüdische Geschichte“ haben und jüdische Sportfunktionäre, Trainer und Spieler die frühen Erfolge der Vereine prägten.
Was macht also einen Klub zu einem jüdischen Klub? Ehemalige jüdische Funktionäre oder jüdische Spieler? Die Eigendefinition der Fans oder die Zuschreibung gegnerischer Anhänger:innen? Die Ausstellung „Superjuden“ spürt diesem Phänomen nach, indem sie die mehr oder weniger jüdische Geschichte fünf prominenter Wiener und europäischer Fußballklubs beleuchtet und deren Fankultur in den Blick nimmt.
Erzählt wird die Geschichte der Klubs First Vienna FC 1894, FK Austria Wien, FC Bayern München, Ajax Amsterdam und Tottenham Hotspur FC und ihrer Fans. Das Fußballstadion fungiert dabei als Ort der Identitätsbildung: Großteils nichtjüdische Fangruppen wie „Partisan*Rothschild“ (Vienna), „Superjoden“ (Ajax) und „Yid Army“ (Tottenham) eignen sich jüdische Attribute an – nicht zuletzt, um antisemitischen Schmähungen gegnerischer Fans zu kontern. Wie es um das Bewusstsein für die jüdische Geschichte in den Fangemeinden von FK Austria Wien und von FC Bayern München steht und wie mit ihr umgegangen wird, thematisiert die Ausstellung ebenso wie die Fortschreibung antisemitischer Vorurteile im Fußball bis in die Gegenwart.

Kuratorinnen: Agnes Meisinger und Barbara Staudinger | Architektur: Robert Rüf | Gestaltung: Bueronardin

Ausführlicher Bericht zur Ausstellung auf orf.at „Topos“ (14.07.2023): Paula Pfoser: Das jüdische Erbe des Fußballs (Web)