CfP: Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart. Institutionen, Akteur:innen, Praktiken und Konzepte in vergleichender Perspektive (Event: 09/2024, Stuttgart); bis: 15.11.2023

Marcus Stiebing (Univ. Stuttgart) und Isabelle Deflers (Univ. der Bundeswehr München) (Web)

Zeit: 04.-06.09.2024
Ort: Stuttgart
Einreichfrist: 15.11.2023

Militärische Erziehung, Ausbildung, Bildung und der Staat sind seit der Antike eng miteinander verzahnt. Es ist ein spannungsgeladenes Verhältnis, weil es wirkmächtige soziale Praktiken sind, nicht nur, um künftige militärische Führungskräfte auszubilden, sondern auch, um die Mitglieder eines Gemeinwesens im Namen des Staates gefügig zu machen. Die militärhistorische Forschung wandte sich vor diesem Hintergrund in den vergangenen Jahren vielfach Fragen der Militärtheorie und -wissenschaft, einzelnen Militärtheoretikern und deren Schriften sowie Institutionen zu, die im Zusammenhang mit der Erziehung, Ausbildung und Bildung von Soldaten und Offizieren stehen. Demgegenüber zeigt sich, dass die Rolle des Militärs in der historischen Bildungsforschung weniger Beachtung zu finden scheint; dies gilt umso mehr für die Vormoderne. Im klassischen Handbuch zur Bildungsgeschichte ist das Militär vor 1800 faktisch nicht präsent.
Hier setzt die epochenübergreifende und international angelegte Tagung an, die von einem weiteren, relational gebrauchten Erziehungs-, Ausbildungs- und Bildungsbegriff ausgeht. Erziehung, Ausbildung und Bildung sind vom jeweiligen soziokulturellen Umfeld sowie den beteiligten Akteur:innen abhängig. Dem folgend werden Erziehung und Ausbildung als bewusstes und kommunikatives Einwirken von Individuen auf andere Individuen und als zielgerichtete Prozesse verstanden. Sie vollziehen sich in Institutionen und/oder spezifischen Räumen und sind durch eigentümliche Ausbildungs- und Erziehungspraktiken, Normen- und Wertevorstellungen sowie Interaktionsformen gekennzeichnet. Bildung wird demgegenüber als ein auf die Selbstbildung des/der Einzelnen bezogenen, offenen, intensionalen und kommunikativen Prozess aufgefasst, der sich seinerseits durch ein charakteristisches Repertoire von Praktiken und Interaktionsformen auszeichnet. … weiterlesen (PDF)

Quelle: HSozuKult