Author Archives: Redaktion

Klicktipp: ATGENDER’s Book Series „Teaching with Gender“ | Call for Edited Volumes by: 28.02.2022

ATGENDER. The European Association for Gender Research, Education and Documentation (Web)

ATGENDER is a association for academics, practitioners, activists and institutions in the field of Women’s, Gender, Transgender, Sexuality, and Queer studies, feminist research, women’s, sexual and LGBTQI rights, equality, and diversity. Read more … (Web).

The „Teaching with Gender“-Book Series

Since 2009, ATGENDER has published the book series „Teaching with Gender. European Women’s Studies in International and Interdisciplinary Classrooms“ in cooperation with Routledge. Read more … (Web).

So far, 16 volumes have been compiled. The 12 books published until 2015 are freely available in open access:

  • Vol. 16: Homonationalism, Femonationalism and Ablenationalism Contextualised (2022)  – Description
  • Vol. 15: Feminist Perspectives on Teaching Masculinities: Learning Beyond Stereotypes (2019) – Description
  • Vol. 14: Decolonization and Feminisms in Global Teaching and Learning (2018) – Description
  • Vol. 13: Teaching Feminist Pedagogy and Responsibility in Times of Political Crisis (2017) – Description
  • Vol. 12: Teaching With Feminist Materialisms (2015) – Open Access
  • Vol. 11: Teaching against Violence (2015) – Open Access
  • Vol. 10: Teaching Gender with Libraries and Archives (2013) – Open Access
  • Vol. 9: Teaching „Race“ with a Gendered Edge (2012) – Open Access
  • Vol. 8: Teaching Intersectionality (2010) – Open Access
  • Vol. 7: Teaching Empires (2010) – Open Access
  • Vol. 6: Teaching Visual Culture in an Interdisciplinary Classroom (2010) –  Open Access
  • Vol. 5: Teaching with the Third Wave (2010) – Open Access
  • Vol. 4: Teaching Subjectivity (2010) – Open Access
  • Vol. 3: Teaching Gender in Social Work (2010) – Open Access
  • Vol. 2: Teaching Gender, Diversity and Urban Space (2010) – Open Access
  • Vol. 1: Teaching with Memories (2009) – Open Access

Call for new edited volumes

The ATGENDER network invites proposals for further volumes. Continue reading

Queer Museum Vienna @ Volkskundemuseum Wien, Jänner bis Juni 2022

Queer Museum Vienna @ Volkskundemuseum Wien (Web)
Zeit: Jänner bis Juni 2022
Ort: Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 15–19, 1080 Wien
Das Queer Museum Vienna (QMV) ist zu Gast im Volkskundemuseum Wien. Ziel ist es, Ausblick auf ein projektiertes, zukünftiges Haus für queere Kulturgeschichte und Kunst in Wien zu geben.
QMV ist ein Verein und eine offene Initiative, die sich im Prozess des Auslotens der Anforderungen an ein queeres Kulturhaus befindet. Durch Austausch und Diskussion wollen seine Mitglieder herausfinden, was von einem Queer Museum erwartet wird und was es leisten können soll. Es versteht sich insofern als Ort der Vernetzung und als Plattform für queere aktivistische Projekte, Stimmen und Meinungen.
Wien bekommt also ein queeres Museum. Weil es … weiterlesen (Web).
Veranstaltungen
Bis Juni 2022 ist eine Reihe von Veranstaltungen geplant, innerhalb deren eine Plattform für lokale Künstler*innen im Bereich bildende Kunst, Performing Arts und Musik angeboten wird.
Eröffnung
Alfred Rottensteiner – If there is something weird in your neighborhood (Link)
Di, 11.1.2022, 12.00 bis 19.00 Uhr
Laufzeit: Mi, 12.1.2022 bis So, 6.2.2022
Ausstellungsgespräche
The DODO Project & Alfred Rottensteiner
Sa, 15.1.2022, 14.00 Uhr und Di, 25.1.2022, 16.00 Uhr
Eröffnung
Black History Month – my/his/her/queer-story wasn’t taught at school (Link)
Do, 10.2.2022, 18.00 Uhr
Laufzeit: Fr, 11.2.2022 bis Fr, 4.3.2022
Finissage
Fr, 4.3.2022
Queer Matinee Club
Fr, 25.3.2022, 18.00 bis 23.00 Uhr

Season’s Greetings

Liebe Leser:innen! Viele Wünsche für das neue Jahr 2022!
Dear readers, Best wishes for the new year 2022!

Li Gerhalter
Administratorin des Salon 21 | Salon 21 Administrator

Neue Einträge werden gepostet ab 5. Jänner 2022.
You will find new posts here again from 5 January 2022.

Interview anlässlich „(Fast) zehn Jahre Salon 21“ im Weblog von fernetzt (April 2016) zur Gründungsidee, der inhaltlichen Entwicklungen und der Arbeit hinter den Kulissen vom Salon 21: Link zum Interview

Klicktipp: “fernetzt – der Blog” für die Frauen- und Geschlechtergeschichte – neue Beiträge online (Weblog)

fernetzt. Verein zur Förderung junger Forschung zur Frauen- und Geschlechtergeschichte (Web)

Wer waren die Bewohnerinnen des um 1910 von der legendären Auguste Fickert u.a. gegründeten „Einküchenhauses“ „Heimhof Frauenwohnheim“ im 19. Bezirk in Wien? Welche Akteur:innen der Kulturdiplomatie sind sichtbarer als andere? Und wie passten die zeitgenössischen Kleidungskonventionen mit dem um 1900 neuen Modesport Radfahren zusammen?

Das sind einige der Fragen, denen die zuletzt veröffentlichte Beiträge in „fernetzt – der Blog“ nachgehen. Diese interdisziplinäre Plattform will den Austausch und die Vernetzung junger Wissenschafter*innen im Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte fördern. Der Weblog ist 2015 online gegangen, um Impulse für Diskussionen zu setzen und die Sichtbarkeit junger – bzw. nicht institutionalisierter – Forschung zu erhöhen. Inzwischen wurden hier bereits mehr als 70 Beiträge publiziert.

Herausgeberin ist der Verein fernetzt (Web). Dieser wurde 2011 gegründet als Raum für Diskussionen, den Austausch über den Forschungsalltag und gegenseitige Unterstützung. Bericht zum 5-jährigen Bestehen 2016 (Web).

2016 wurde in „fernetzt – der Blog“ auch ein Interview veröffentlicht, in dem die Administratorin Li Gerhalter den Salon 21 näher vorstellt (Web).

Bisherige Posts im Weblog (Web):

  • „…ob er mit seiner Eheschließung der Volksgemeinschaft nützt“; von Franziska Lamp (Link)
  • Wer hat die Hosen an? – Radfahrerinnen um 1900; von Veronika Ebner (Link)
  • Kulturinstitute und Kulturdiplomatie ohne Akteur:innen?; von Florence Klauda (Link)
  • Kollektiv leben im Einküchenhaus; von Lucia Wieger (Link)
  • Die Schreibmaschine – ein fortschrittliches Fraueninstrument?; von Barbara Leier-Kriz (Link)
  • Nach eigenem Gutdünken. Maria Leitners Reportagen-Serie Wo gibt es Hilfe? Opfer und Schmarotzer um den §218; von Stephanie Marx (Link)
  • Hochblüte des Vorzimmers; von Christian Wimplinger (Link)
  • Erinnerungs(un)würdig (?). Die „Trümmerfrau“ im kollektiven Gedächtnis der Österreicher*innen; von Clara-Anna Egger Continue reading

Klicktipp: „Ruth Klüger: Schreiben für ein Weiterleben“ | „Ruth Klüger: Writing to Survive“ (Online-Ausstellung)

Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) (Web)

2021 wäre die österreichisch-amerikanische Literaturwissenschafterin, Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Ruth Klüger 90 Jahre alt geworden. Die ÖNB hat ihr aus dem Anlass eine Online-Ausstellung gewidmet.
Ruth Klüger wurde 1931 als Tochter der Industriellentochter Alma Klüger und des Arztes Viktor Klüger in Wien geboren. Wegen der jüdischen Religionszugehörigeit des Vaters war ihre Kindheit von Ausgrenzung und ab 1938 von Verfolgung geprägt. Während der Großteil ihrer Familie von den Nationalsozialisten ermordet wurde, überlebte Ruth Klüger gemeinsam mit ihrer Mutter die KZ Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Groß-Rosen. Nach ihrer Flucht im Frühjahr 1945 und Zwischenstationen in Straubing und Regensburg emigrierten die zwei Frauen in die USA.
Die Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend verarbeitete Ruth Klüger rund 50 Jahre später in ihrem Erfolgsbuch „weiter leben. Eine Jugend“ (1992). Das mehrfach übersetzte Buch wurde als einzigartiges Zeugnis einer Frau, die den Holocaust überlebt hat, von Leser:innen und Kritiker:innen als literarische Sensation gefeiert. Zu dieser Zeit konnte sie als emeritierte Professorin an der University of California in Irvine bereits auf eine erfolgreiche Karriere als Literaturwissenschafterin zurückblicken.

Die Online-Ausstellung
Ihren literarischen und wissenschaftlichen Vorlass hat Ruth Klüger dem Literaturarchiv der ÖNB übergeben. Die zweisprachige Online-Ausstellung zeichnet ihr Leben, Werk und ihre Wirkung als beharrliche Kämpferin für Gerechtigkeit nach. Unbekannte Manuskripte, Fotografien und zeithistorische Dokumente, dazu Filmausschnitte und Tonaufnahmen liefern Einblicke in ihr Leben und Schreiben.

Kapitel: Kindheit und Überleben | Emigration und Karriere | Werk und Wirkung (Web)

CfP: Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen Fachgeschichten // Visibility of Women in the History of Academia (ZS medien & zeit); bis: 28.02.2022

medien & zeit. Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart (Web)

Einreichfrist: 28.02.2022

„Geistigkeit ist ein Privileg der Männer. Wenn eine Frau Geistigkeit in gleichem Ausmaße besitzt, dann fehlt ihr etwas anderes. Sie ist dann keine Frau mehr.“ Das Zitat eines Professors, das unter vielen ähnlich gelagerten 1960 in einer Habilitationsschrift zum Stand deutscher Universitäten abgedruckt wurde, zeugt von der erdrückend androzentrischen Perspektive, die an Hochschulen für Frauen vorherrschte. Seither haben Wissenschafter:innen zweifellos an Handlungsspielräumen gewonnen, die Überwindung von struktureller Marginalisierung und Stereotypisierung ist allerdings nicht in Sicht.

Diese Ausgabe von medien & zeit fokussiert auf Entwicklungen von Ungleichheitsverhältnissen in der fachlichen Genese der Kommunikationswissenschaft, insbesondere der historischen Kommunikationsforschung, aber auch in benachbarten Disziplinen aus Sozial- und Geisteswissenschaft, wie (Zeit-)Geschichte, Soziologie oder Philosophie.

Ziel ist die Reflexion der Disziplinen- und Fachgeschichte in Bezug auf Geschlechterkonstruktionen sowie auf die Vergeschlechtlichung von akademischer Wissensproduktion auf der Ebene von Akteur:innen und in struktureller Form.

Ausgegangen wir davon, dass wissenschaftlich-historische Darstellungen des Fachs auf hegemonialen Strukturen beruhen, die männlich geprägt sind. Frauen: tauchen höchstens als Ausnahmen auf, ihr substantieller Beitrag für die Fachgeschichte ist in entsprechender Literatur kaum erkennbar. Die Gründe dafür sind vielfältig, eingebettet in gesamtgesellschaftliche Machtstrukturen und Spezifika das Wissenschaftssystem – aber viel zu wenig beleuchtet.

(Queer-)feministische und intersektionale Ansätze stellen solche Deutungsmuster und Narrative, die sich auf patriarchale Strukturen beziehen, in Frage. Dieses Hinterfragen von Strukturen bringt die Beschäftigung mit Themenfeldern und Perspektiven mit sich, die wiederum in einer breit angelegten Wissenskultur um Aufmerksamkeit und Anerkennung kämpfen. Weiterlesen, english version und Quelle … (Web)

CfP: Remaking Gender, Rewritting Rights: (Re)Drawing links between gender, politics, marketing and consumer culture (Event, 05/2022, Stockholm); by: 10.01.2022

2022 GENMAC Conference – Stockholm University & Stockholm School of Economics; Susanna Molander, Riikka Murto, and Jacob Östberg (Web)

Time: 16.-17.05.2022
Venue: Stockholm
Proposals by: 10.01.2022

This Conference invites scholars to consider gender paradoxes and struggles, challenge intersections of gender, politics and consumption, as well as articulate new possibilities for advocating for gender equality. The organizers want to foster debates regarding how gender is articulated, negotiated and politicized in and through markets and consumption in order to contribute to a broader discussion regarding gender and social change. In other words, at this conference, our aim is not only to evoke academic debates interlinking gender, marketing and consumer behavior, but also to rethink how academic research can contribute to theory, practice and social change, as they relate to gender.

Possible Topics:

  • Historical Inquiries, Gender and Consumer Research
  • Intersectionality
  • Gender, Race, LGBTQ+ Identity and Consumption
  • Gender, Race, LGBTQ+ Identity and Markets
  • Locating Gender in Consumer Culture Theory
  • The Role of Feminist Theory in Marketing and Consumer Behavior
  • Masculinity in Marketing and Consumer Research
  • Queer/ing Consumption and Marketing
  • Families and Gendered Consumption
  • Visual Consumption and Gender
  • Market regulation and gender
  • Mundane marketing practices and gender
  • Gender and Transformative Consumer Research
  • Gender, Politics and Consumer Research
  • Gender and Politics of Consumption Spaces

Read more … (Web)

CfP: Between Deviance and Marginalization. Gendered Perspectives on Transnational Crime (Event: 06/2022, Erfurt); by: 21.01.2022

Universität Erfurt; research project “The Other Global Germany: Transnational Criminality and Deviant Globalisation in Germany”: Bodie A. Ashton and Sarah Frenking (Web)

Time: 08.-10.06.2022
Venue: Erfurt
Proposals by: 21.01.2022

In an interview in 2015, the warden of the Whatton prison complex called the gaol a ‘great leveller’, arguing that „we’ve got everybody here that you could imagine.“ Yet criminality and justice are deep-ly affected by, and are understood through the lenses of, significant inequalities, across race, class, gender, and sexual lines. Indeed, it is these inequalities that often foster a public fascination with crime and criminals, leading to intensive discussions about social and gender norms. Conversely, these processes also allow historians to engage with the ways in which certain social groups make sense of the world, as well as their life experiences and conditions, whose meaning and agency are downplayed or ignored in other sources.

For instance, when in 1928 Raquel Liberman walked into the police commissioner’s office in Buenos Aires it was the beginning of an extensive trial on prostitution, trafficking and an organization of pimps, madams and brothel owners. Her testimony was reiterated in the Spanish, Yiddish, and English press, that printed stories about abducted young women and the horrors of “white slavery”. Crucially, the trial produced sources that enable historians to tell the story of women between sex work and migration. Criminal cases, court proceedings, and police files that bear witness not only to the (everyday) interactions of these actors but also to the public interest in the same, are at the heart of this workshop.

The organizers are interested in how gender and transnational crime are staged, depicted, negotiated, and dis-cussed within police files, court trials, and transnational media. This vast array of material acts as classical sources in social history and history from below in order to examine social connections and relationships. They not only enable us to learn about crime, conflicts, and criminal justice, but can be seen as evidence of labour conditions, migration, family relations, the history of the body or every-day life. Further, crime generates a large body of media coverage. Since the end of the 19th century, mass media with their “faits divers” and sensationalist (illustrated) stories on crime, that helped in attaining a large and often transnational circulation, emerged. Read more and source … (Web).

Klicktipp: Österreichische Zeitschrift für Geschichteswissenschaften (OeZG) – Open Access Veröffentlichungen, Online-Archiv und Weblog (Portal)

Österreichische Zeitschrift für Geschichteswissenschaften (OeZG) (Web)

Die OeZG erscheint seit 1990. Im Frühling 2020, zu ihrem 30-jährigen Bestehen, ist sie mit einer neuen Website online gegangen. Hier erfolgen ab nun auch die Erstveröffentlichung der neuen Ausgabe, jeweils im frei verfügbar im Open Access.

Das OeZG Open Access Archiv (Web)

Die Site wurde zudem als Archiv der bisher erschienenen Hefte aufgebaut. Hier sind inzwischen – alle – bisher erschienenen 109 Hefte ebenfalls online im Open Access frei verfügbar zugänglich.

Die gedruckten OeZG-Bände können – so nicht vergriffen – auch weiterhin beim StudienVerlag erworben werden.

Auf der Website des StudienVerlages sind zudem auch die digitalen Versionen der Beiträge (bis auf den jeweils letzten Jahrgang) online verfügbar (Web).

Weblog „30 Jahre OeZG“ (Web)

Aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens 2020 wurde weiters ein Weblog eingerichtet, der ebenfalls über die Website der OeZG besucht werden kann. Hier stellen Herausgeber:innen in kurzen Beiträgen die folgenden Fragen:

  • Ernst Langthaler: Wie kontrovers ist die OeZG? (Web)
  • Johanna Gehmacher: Wie transnational ist die OeZG? (Web)
  • Claudia Kraft: Räumlichkeit von Geschichte in der OeZG – jenseits von Strukturgeschichte und Konstruktivismus? (Web)
  • Oliver Kühschelm: Der Osten der OeZG (Web)
  • Ellinor Forster: Welches Österreich steckt in der OeZG? (Web)
  • Regina Thumser-Wöhs: Die OeZG „an der Wiege“ der Neueren Kulturgeschichte und der Kulturwissenschaften (Web)
  • Ulrich Schwarz-Gräber: Wie großstadtzentriert ist der Blick der OeZG? (Web)
  • Gabriella Hauch: Die OeZG, die Frauen und der Feminismus – ein melancholischer Blick zurück (Web)

CfP: Quarantäne – Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten, HIV/AIDS und Corona (Event, 10/2022, Bochum); bis: 10.02.2021

Andrea Kießling, Universität Bochum (Web)

Zeit: 21.-22.10.2022
Ort: Universität Bochum
Einreichfrist: 10.02.2022

Bei der Quarantäne handelt es sich um eine der ältesten nicht-pharmazeutischen Schutzmaßnahmen gegen übertragbare Krankheiten. Sie treibt das Prinzip des „social distancing“ auf die Spitze, indem sie die Betroffenen für einen bestimmten Zeitraum zu vollständiger Absonderung zwingt. Der Begriff „Quarantäne“ wird auf die Praxis Venedigs im 14. Jhd. zurückgeführt, Schiffe und ihre Besatzung für vierzig (ital.: quaranta) Tage im Hafen zu isolieren, um die Stadt vor der Pest zu schützen. Die Praxis, Kranke zu isolieren, ist jedoch noch älter, die Isolierung Leprakranker wird schon in der Bibel erwähnt. Im Mittelalter wurden Leprakranke in Leprosorien untergebracht; vergleichbar damit waren die Pesthäuser, die ab dem 15. Jhd. außerhalb der Städte genutzt wurden. Auch heutzutage gibt es noch Tuberkulose-Spezialkliniken (Sanatorien), in die Kranke eingewiesen werden.

Begrifflich unterscheidet man zwischen der Isolierung Kranker bzw. Infizierter und der Quarantäne von nur möglicherweise Infizierten. Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) verwendet in den §§ 30 und 36 Abs. 8 S. 1 Nr. 1 den Oberbegriff der Absonderung und unterscheidet darüber hinaus nur zwischen der Absonderung im Umfeld einer nachgewiesenen Infektion und der Einreisequarantäne. In der Praxis gibt es jedoch viele weitere Differenzierungen und Ausprägungen der Isolierung und Quarantäne, die bislang in der deutschen Rechtswissenschaft noch nicht untersucht wurden. Die Tagung will sich deswegen interdisziplinär insbesondere den damit verbundenen rechtsdogmatischen, rechtsvergleichenden, (rechts-)historischen und (rechts-)soziologischen Fragen widmen, um diese Forschungslücke zu schließen.

Beiträge bieten sich z.B. aus folgenden Themenkomplexen an:

  • Quarantäne als Maßnahme der inneren Sicherheit und äußeren Sicherheit
  • Quarantäne und vulnerable Gruppen / „othering“
  • Quarantäne und Migration
  • Das „Wegsperren“ in geschlossenen Einrichtungen

Beitragsvorschläge (max. 3000 Zeichen) können bis zum 10.2.2022 an andrea.kiessling@rub.de geschickt werden. Über die Auswahl der Vorträge wird kurzfristig entschieden.

Quelle: https://www.hsozkult.de/event/id/event-114696